Fröndenberg/Menden. Nach dem Überfall auf eine Tankstelle in Menden schlägt ein Unbekannter nun in Fröndenberg zu. Das Vorgehen ähnelt sich. Das sagen die Ermittler.

Nachdem ein Unbekannter am vergangenen Wochenende eine Tankstelle an der Iserlohner Landstraße in Menden überfiel, gibt es nun einen ähnlichen Fall in Fröndenberg. Der Täter ist dabei nach ähnlichem Muster vorgegangen.

Überfall gleicht Mendener Muster

Der Täter schlug am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr an der Westicker Straße zu, wie die Kreispolizei Unna nun mitteilt. Der Unbekannte verwickelte die Mitarbeiterin in ein Gespräch und wollte zunächst etwas kaufen – nur um wenig später eine Waffe zu ziehen und die 20-Jährige zu bedrohen. Das Vorgehen erinnert an den Zwischenfall an einer Mendener Tankstelle am vergangenen Wochenende. Der Täter erbeutete in Fröndenberg nach Polizeiangaben einen dreistelligen Bargeldbetrag. „Wir können einen Tatzusammenhang nicht ausschließen“, erklärt Polizeisprecher Christian Stein dazu auf WP-Anfrage. Man befinde sich derzeit in enger Abstimmung mit den Kollegen im Märkischen Kreis. Ob es sich dabei um einen Täter auf der Durchreise handelt oder einen Mann mit lokal-regionalem Bezug, sei noch nicht klar. Aufnahmen einer Überwachungskamera würden ebenso mit denen aus der Mendener Tankstelle abgeglichen.

+++ Auch interessant: Tankstellen-Räubertrio vor Gericht +++

Gut ein dutzend Mal ist die Tankstelle an der Iserlohner Landstraße in den vergangenen Jahren bereits von Räubern heimgesucht worden. Pächter Christoph Keuchen macht das zu schaffen – vor allem mit Blick auf seine Mitarbeiter. Einige von ihnen sind inzwischen mehrfach Opfer eines Überfalls geworden, so auch der Angestellte, der am vergangenen Wochenende Dienst hatte. „Ich finde das einfach schrecklich“, sagt Keuchen. Seine Mitarbeiter seien auf solche Szenarien vorbereitet und wissen, wie sie sich verhalten sollen. Dass es immer wieder zu Tankstellenüberfällen kommt, bei denen die Beute vergleichsweise übersichtlich ausfällt, stehe laut Keuchen auch in keinerlei Verhältnis zu Strafe und den Folgen für die Beteiligten. „Das belastet mich.“

Nächster Raub-Prozess steht bevor

Kopfzerbrechen bereitet dem Tankstellen-Chef vor allem das übliche Vorgehen solcher Räuber. Denn in der Regel würden die erst aufhören, „wenn sie erwischt werden“. So lief es auch bei einem Trio, das 2017 und 2018 insgesamt vier Überfälle auf Tankstellen in Menden und Hemer sowie eine Spielhalle in Iserlohn begangen hatte und zu entsprechenden Haftstrafen verurteilt wurden (WP berichtete).

Vor dem Landgericht Arnsberg wird in der kommenden Woche eine weitere Raubserie auf mehrere Tankstellen verhandelt. Der Angeklagte ist nach einem internationalen Haftbefehl auf Mallorca gefasst worden. Der Mann hatte demnach auf der Urlaubsinsel seine Ausweisdokumente verloren und wollte in der Deutschen Botschaft neue Papiere beantragen. In diesem Zusammenhang stellten die Behörden fest, dass nach dem Mann gefahndet wurde. Er soll für Überfälle in Menden, Werne und Hamm verantwortlich sein. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Die Ermittlungen nach den jüngsten Ereignissen dauern derweil noch an. Der Täter wird in beiden Fällen wie folgt beschrieben: Er soll etwa 30 bis 40 Jahre alt sein, schwarzes Haare und eine normale Statur haben. Zur Tatzeit trug er eine schwarze Jacke mit Kapuze, eine beigefarbene Hose und braune Schuhe. Insgesamt, so die Zeugen, habe er ein ungepflegtes Erscheinungsbild abgegeben. Hinweise an die Polizei unter 02371-9199-0 (Polizeiwache Iserlohn), 02373-9099-0 (Polizeiwache Menden) oder 02303-921 3120 (Polizeiwache Unna).