Menden. Die Chancen für einen Erfolg am Nordwall steigen. Aus der Politik kommen positive Signale für die Pläne des Investors Siepmann. Ist der Weg frei?

Nachdem der Mendener Investor Siepmann seine ersten Pläne für einen Neubau auf dem Dieler-Gelände vorgestellt hat, sind die Reaktionen überwiegend positiv. Aus der Politik gibt es auf Nachfrage der Redaktion klare Signale dafür, dass die Stadt als Mieter in das Gebäude einziehen kann – eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Bau.

„Das kann nur ein Zugewinn für Menden sein“, sagt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Mirko Kruschinski. Er begrüßt explizit das neue Vorgehen der Investoren. „Man merkt, dass es kurze Wege gibt, dass man Mendener hat, die in Menden etwas umsetzen wollen.“

Gute Chancen für Bedingung: Stadt soll Etage anmieten

Er sehe durchaus einen großen Bedarf dafür, dass die Stadtverwaltung Flächen belegt. Unabhängig von der Diskussion über eine Verlagerung der Stadtbücherei in das neue Geschäftshaus habe die Stadtverwaltung im Rathaus absolute Platznot. Letztlich müsse die Stadtverwaltung die Kooperation jetzt schnell in entsprechende abstimmungsfähige Vorlagen gießen. „Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass das funktionieren wird.“

Die Siepmanns hatten es zur Bedingung erklärt, dass sie bis zum 31. März eine verbindliche Zusage benötigen, dass die Stadt eine Etage in dem Gebäude anmieten wird. Nur so lasse sich eine angemessene Auslastung erreichen. Andernfalls könne und müsse der Kaufvertrag für das Gebäude rückabgewickelt werden. Die Brüder Sven und Tim Siepmann hatten das Areal im November vom Düsseldorfer Eigentümer ITG gekauft. Die ITG war mit den Planungen für das Nordwallcenter auf dem Gelände und der angrenzenden Fläche gescheitert.

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Herausforderung für den Investor ist, dass er das Haus nur mit Gewerbeflächen im weitesten Sinne bestücken kann. Für eine Mischnutzung mit beispielsweise Wohnflächen (aktuell sehr nachgefragt in der Innenstadt) müsste der Flächennutzungsplan geändert wären. Ein möglicherweise jahrelang dauerndes Verfahren mit erneuten Klagemöglichkeiten aus der Nachbarschaft wäre die Folge.

FDP: Optimismus für die Zukunft, aber Fehler wurden unter Fleige gemacht

Die CDU plant für Montag dazu eine Fraktionssitzung, sagt Parteichef Benjamin Friedrich. Einziger Tagesordnungspunkt sind die Siepmann-Pläne. Friedrich will der Fraktion aktuell nicht vorgreifen. Dennoch ist aus dem Kreis der CDU-Ratsleute schon grundsätzliche Zustimmung zu hören. Tenor: Die Siepmanns genießen Vertrauen.

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„Bei uns ist der Entwurf sehr positiv aufgenommen worden“, sagt FDP-Fraktionschef Stefan Weige. „Das Wichtigste ist, dass wir auf der Fläche etwas hinbekommen.“ Weige kann sich ebenfalls vorstellen, dass die Stadtverwaltung die Flächen anmietet: „Wenn Flächenbedarfe da sind, dann ist das ein Win-Win.“

Weige begrüßt ebenfalls die neue Initiative, die jetzt neuen Schwung auf das brachliegende Gelände bringt: „Es ist wichtig, dass auf der Fläche was passiert“, betont der FDP-Fraktionschef. Er äußert zugleich auch klare Kritik am früheren Bürgermeister Volker Fleige (früher SPD): „Die Fehler wurden in der Zeit von Fleige gemacht. Das ist sein Vermächtnis.“