Menden. Am Nordwall in Menden soll sich was tun: Es gibt nach dem Scheitern des Nordwallcenters nun drei Varianten. Alle Details im Überblick.

Am Nordwall soll es nach dem Scheitern des Nordwallcenters und jahrelang dauerndem Stillstand einen Neuanlauf geben. Der städtische Wirtschaftsförderer Tim Behrendt präsentierte am Mittwochabend dem Aufsichtsrat der städtischen Wirtschaftsförderung WSG die Vorschläge für eine Überplanung des Geländes. Die Pläne sollen am Donnerstag öffentlich im Bauausschuss präsentiert werden. Partner soll der bereits erfolglose Investor ITG bleiben. Die Düsseldorfer sind Besitzer des Dieler-Hauses. +++ So scheiterte die Planung des Nordwallcenters in Menden +++

Kein klassisches Einkaufszentrum mehr geplant

Nach WP-Informationen liegen nun drei Vorschläge für die Überplanung auf dem Tisch. Ein klassisches Einkaufszentrum ist nicht mehr dabei. Die Pläne für die Alternativen sind aber offensichtlich schon weiter fortgeschritten. Als gesetzt gilt der Abriss des früheren Dieler-Gebäudes. Die restlichen Flächen einschließlich der Wohnhäuser an der Gartenstraße und des Übergangsparkplatzes am Nordwall sollen komplett überplant werden.

Im vorderen Bereich ist ein größerer Gebäudekomplex vorgesehen. Im unteren Bereich soll dem Vernehmen nach Platz für eine größere Verkaufsfläche sein. Darüber könnte ein „kommunaler Ankermieter“ einziehen. Das heißt: Die Stadt könnte den Bau und den Betrieb letztlich subventionieren, indem sie eine Fläche mietet, beispielsweise für die Stadtbücherei. In den verschiedenen Varianten sind ein medizinisches Versorgungszentrum und kleine Gewerbe- oder Büroflächen vorgesehen. Alle Varianten kämen ohne eine Verlegung der Gartenstraße aus. +++ Auch interessant: Investor wollte Millionen für Ausstieg aus dem Nordwall-Projekt +++

Zwei Varianten mit einem großem Parkhaus vorgesehen

Die Planung unterscheidet sich im hinteren Bereich. In den Varianten 1 und 3 ist ein mehrgeschossiges Parkhaus mit 180 Stellplätzen vorgesehen. Dazu soll es einen kleinen Stadtpark geben. In der dritten Variante ist zusätzlich Platz für einen Supermarkt im hinteren Bereich eingeplant. Variante 2 ist im hinteren Bereich weniger luftig und zeigt Stadthäuser mit etlichen Wohnungen. Auch in dieser Variante ist ein (eher kleiner) Nahversorger vorgesehen.

In den vergangenen Wochen und Monaten soll es intensive Gespräche zwischen Wirtschaftsförderung und der ITG gegeben haben. Das Tischtuch zwischen der Stadtverwaltung und den Düsseldorfern galt als zerschnitten. Die Stadt hatte die Kaufverträge für die Flächen des früheren Parkhauses und eines Gebäudes an der Gartenstraße rückabgewickelt, so dass die ITG mit der Teilfläche alleine nichts mehr anfangen konnte. Auch die Stadt hatte ohne die ITG-Grundstücke aber kaum Möglichkeiten, die Flächen alleine zu entwickeln. Einen Ankauf der Grundstücke lehnte die Politik mehrheitlich ab – wohl auch wegen des verlangten Kaufpreises. +++ Hintergrund: Pläne für die Innenstadt der Zukunft +++

ITG will sich zu diesem Projekt grundsätzlich nicht öffentlich äußern

Nun soll die ITG offensichtlich wieder als Investor auftreten, ein Flächentausch soll geplant sein. Aus Verhandlungskreisen wurde dem Unternehmen ein neuer Stil nachgesagt. Auf Nachfrage der Redaktion gibt man sich aber verschwiegen wie immer. Man werde zu diesem Projekt öffentlich grundsätzlich „keinerlei Stellung abgeben“ lassen die Verantwortlichen über ihre Sekretärin ausrichten.

Wirtschaftsförderer Tim Behrendt wollte sich mit Blick auf anstehende Sitzungen noch nicht zu dem Projekt äußern. Der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Maywald wollte die Pläne auf Nachfrage weder bestätigen noch dementieren, sagte aber: „Endlich kommt auch Dank des Einsatzes von Tim Behrendt und Roland Schröder Bewegung in die Sache.“