Lendringsen. Das ehemalige Schulzentrum Lendringsen wird mit neuem Leben gefüllt. Gute Nachrichten gibt es nun auch für heimische Sportvereine und Schulen.
Schulen und Vereine können auf eine Sanierung der Habicht-Halle am ehemaligen Schulzentrum Bieberberg hoffen. Denn die Stadt hat nun die Zusage für eine Förderung über drei Millionen Euro erhalten. Gleichzeitig laufen die Planungen zur Weiterentwicklung des benachbarten ehemaligen Realschulgeländes.
Jugendpark oder Wohnbaufläche
Der Umzug der Josefschule Lendringsen in die ehemalige Hauptschule ist inzwischen beschlossene Sache. Gleichzeitig könnte auch die Kita Zeisigstraße mit in das Gebäude umziehen (WP berichtete).
Doch was mit der benachbarten früheren Realschule samt Sporthalle passiert, ist bisher noch offen. Die eigens für die Vermarktung des Geländes geschaffene Projektgruppe Habicht stellt im Bauausschuss nun aber weitere Planungen vor. Dabei gibt es gleich mehrere Szenarien, die die Projektgruppe untersucht hat. Zum einen die Vermarktung der Realschule samt Sporthalle, um neben dem neuen Standort der Josefschule eine Wohnsiedlung zu errichten (Variante 2). Zum anderen aber auch den Erhalt der Realschulsporthalle bei gleichzeitiger Vermarktung der übrigen Fläche (Variante 1). Gleichwohl ist anstelle einer Wohnbaufläche auch ein Jugendpark, wie ihn eine Mendenerin vorgeschlagen hatte, denkbar.
Bisher gibt es vom Rat nur grünes Licht für eine gänzliche Überplanung der Realschule samt Sporthalle. Denn: Eine Sanierung der Zweifachsporthalle an der Realschule würde die Stadt (Stand 2019) mindestens 2,3 Millionen Euro kosten; angesichts der Kostensteigerungen in den vergangenen Monaten müsse laut Immobilienservice Menden (ISM) inzwischen aber mit deutlich höheren Kosten gerechnet werden. Allerdings ist der mehrheitliche Wunsch des Sportausschusses: Die Realschulsporthalle soll nicht aufgegeben werden, solange keine Alternativen paratstehen.
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Eine neue Halle in Lendringsen selbst scheint derzeit aber unrealistisch. Mögliche Standorte im Bereich des ehemaligen Eisenwerks scheiden aus, daher bliebe nur das Warten auf einen Neubau am Gisbert-Kranz-Platz, bei dem Lendringser Vereine in puncto Hallenzeiten schließlich bevorzugt werden könnten. Doch hier beißt sich die Katze sprichwörtlich in den Schwanz, denn das Sportzentrum Gisbert-Kranz-Platz ist noch immer Zukunftsmusik. Die Projektgruppe empfiehlt daher, den Ratsbeschluss anzupassen und die Realschulsporthalle zu erhalten.
Sanierung günstiger als Neubau
Über eine weitere Baustelle am Bieberberg wird sich die Stadt künftig aber deutlich weniger Gedanken machen müssen: die Habicht-Sporthalle. Die stand Anfang 2019 schon in der Diskussion, nachdem Statiker Risse im Tragwerk entdeckt hatten. Nach einer Sperrung und zwischenzeitlichen Teilsanierung ist die Halle aber wieder in Betrieb. An einer grundsätzlichen Sanierung hat sich jedoch nichts geändert. Und genau hier gibt es nun gute Nachrichten für Lendringser Vereine und den Schulsport: Die Stadt erhält eine Förderung über drei Millionen Euro, die damit einen Großteil der vom ISM veranschlagten 4,5 Millionen Euro abdeckt. Noch in diesem Jahr soll „nach Absprache mit allen Beteiligten“ ein Planungsauftrag auf den Weg gebracht werden, erklärt ISM-Betriebsleiter Martin Niehage auf WP-Anfrage. Ohnehin sind im Wirtschaftsplan des Immobilienservice für 2022 entsprechende Mittel zur Sanierung vermerkt. Zuletzt hatte eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ergeben, dass eine Sanierung für die Stadt günstiger wäre als ein Abriss inklusive Neubau.