Menden. Anna-Lena Barfels will wieder frischen Wind ins Mendener Hallenbad bringen. Ideen gibt es dafür zuhauf.

Das Blaulicht eines Krankenwagens blitzt an der Fassade des Mendener Hallenbades. Ein Wespenstich mit allergischer Reaktion. Nichts Dramatisches – und doch irgendwie Alltag für Anna-Lena Barfels. Die 26-Jährige ist seit wenigen Wochen neue Badbetriebsleiterin im Hallenbad. Eine Unbekannte ist sie in der Hönnestadt aber keinesfalls.

Veranstaltungen wieder eingeplant

„Beim Schulschwimmen hab’ ich nie richtig zugehört, weil ich immer unter Wasser war“, sagt die neue Chefin des Mendener Hallenbades und lacht. Für Anna-Lena Barfels ist Schwimmmeisterin nicht nur ein Beruf, sondern Berufung. Den Weg hin zur Fachangestellten für Bäderbetriebe, wie es fachgerecht heißt, war für sie schon früh klar. Ihre Ausbildung hat die junge Frau bei den Stadtwerken Fröndenberg absolviert, war unter anderem im Löhnbad im Einsatz – und hat dort auch noch die Überschwemmungen im Juli 2021 miterlebt. „Das war schon extrem“, erinnert sie sich.

Gänzlich unbekannt ist ihr das Mendener Hallenbad aber nicht – im Gegenteil. In den Wintermonaten half sie während der Ausbildung bereits in der Hönnestadt aus. „Ich mag den Beruf einfach, er ist sehr vielfältig. Von der Technik über Schwimmkurse bis hin zur Organisation und Büroarbeit. Jeder Tag ist anders“, sagt Barfels. Wie sie das Hallenbad weiterentwickeln will, weiß sie auch kurz nach ihrem Einstand schon. Es soll – sofern es die Corona-Lage zulässt – wieder deutlich mehr Veranstaltungen geben. Schwimmen bei Kerzenschein kurz vor Weihnachten war bis Pandemie-Beginn bei vielen Mendenerinnen und Mendenern beliebt. Eine Neuauflage in diesem Jahr ist bereits in Planung. Und auch die für jüngere Besucher ausgelegte Pool-Party, die 2018 und 2019 durchweg erfolgreich waren, könnte es bald wieder geben. „Die Leute wollen einfach wieder was erleben“, sagt Anna-Lena Barfels.

Schwimmen in der Grundschule

Doch die Pandemie hat auch Probleme rund ums Schwimmen offenbart und sogar verstärkt. Denn immer weniger Kinder lernen laut Stadtverwaltung überhaupt schwimmen. „Wir wollen das Kinderschwimmen attraktiver gestalten“, sagt Barfels. Und das funktioniere zum einen über die Eltern, die besser begleitet werden sollen; und zum anderen durch „Spiel und Spaß“. Nur so könne die Wassergewöhnung entsprechend gefördert werden. Einen ersten Vorstoß gibt es bereits mit dem Waikiki-Projekt. In Kooperation mit den Mendener Kitas soll die Wassergewöhnung gefördert werden. 2019 startete die Aktion, die coronabedingt allerdings auch sprichwörtlich auf Eis lag. Das erklärte Ziel ist aber klar: Dass die Kinder im Idealfall schon vor dem Start in der Grundschule schwimmen können oder aber spätestens bis zur 3. Klasse. Mittel- bis langfristig könnte all das aber gar nicht mehr Am Hünenköpfchen stattfinden. Bekanntermaßen gibt es im politischen Raum derzeit Diskussionen über den Neubau eines Hallenbades in Kombination mit einer neuen Dreifachsporthalle auf dem Gisbert-Kranz-Platz. Fest steht zwar noch nichts, gleichwohl gibt es drei Varianten, zu denen einen Bürgerbeteiligung läuft. Bis 2027 lasse sich das Hallenbad zwar noch betreiben, danach aber soll eine neue Schwimmhalle stehen. „So eine Planung macht man auch nur einmal im Leben mit“, sagt sie.