Menden. Seit Jahren gärt das Thema des Sporthallen-Neubaus im politischen Raum. Nun gibt es abermals Streit um die beste Lösung.
In der Mendener Politik sind abermals Diskussionen über den Sporthallen-Neubau auf dem Gisbert-Kranz-Platz entbrannt. Im Umweltausschuss setzen sich die Grünen nun für eine andere Lösung ein als die, die Sport- und ISM-Ausschuss zunächst favorisiert haben. Kurz vor der entscheidenden Ratssitzung plädieren die Grünen auch im Schulausschuss für eine andere Variante.
Eines der größeren Bauprojekte der näheren Zukunft dürfte sicherlich die neue Sporthalle an der Gisbert-Kranz-Straße werden. Seit mehreren Jahren diskutiert die heimische Politik über Für und Wider einer neuen Sporthalle. „Wir reden hier über einen Bau, wo die Bezirksregierung eine Kaltluftschneise sieht“, betont Markus Kisler (Grüne). Die Grünen bestehen daher – zumindest aus umweltpolitischer Sicht – auf einen Bau, der eben diesen Bereich bestmöglich ausspart. Das werde mit Variante 1, also einem Bau des Gebäudes in den Hang hinein, „um im Norden eine möglichst große Grünschneise für die Offenlegung der Leitmecke zu erhalten und das hier besonders ausgeprägte Strömungsfeld unberührt zu lassen“, wie es dazu in der städtebaulichen Broschüre der Verwaltung heißt. Allerdings bedeutet ein Bau in den Hang hinein auch deutlich höhere Kosten. Auf der anderen Seite würde die Kaltluftschneise weitgehend bestehen bleiben und auch Spielgeräte auf möglichen Flächen mit Altlasten im Untergrund könnten vermieden werden. „Das ist die für den Umweltausschuss einzig gangbare Variante. Auf Altlasten zu bauen, könnte eine Hiobsbotschaft nach der anderen mit sich bringen“, sagt Kisler.
Altlasten ein mögliches Problem
Doch der Vorschlag der Grünen stößt im Ausschuss auf wenig Gegenliebe. „Wir sollten das Thema global sehen“, so Mike Stern (CDU). Der Sportausschuss habe sich zuletzt für Variante 2 ausgesprochen – und falls dies nicht möglich sei, Variante 3 weiterzuverfolgen. Dabei geht es vor allem darum, den Gebäudekomplex deutlich mittiger auf dem früheren Sportplatz zu positionieren. Die Kaltluft könnte hierbei um die schmal ausgerichteten Bauten herumströmen, die Kaltluftschneise bliebe laut Analyse der Stadt größtenteils erhalten. Das Problem: „Die Gebäude reichen nahezu vollständig in den Bereich der Altlastenauffüllung.“ Heißt: Auch hier könnten sich im Laufe der Bauarbeiten deutliche Mehrkosten ergeben. „Wir sollten schauen, ob Variante 2 optimierbar ist“, so Stern weiter. Rückendeckung erhält der Christdemokrat von Ingo Günnewicht (SPD). Denn auch der ISM-Ausschuss habe sich schließlich für diese Lösung mehrheitlich ausgesprochen.
Die FDP gibt sich aufgeschlossener. Klaus Luig: „Es steht nirgends, dass die eine oder die andere Variante nicht genehmigungsfähig ist.“ Die Bezirksregierung habe lediglich auf die Klimaproblematiken hingewiesen. Außerdem werde jede Art von Neubau „etwas mit Altlasten zu tun haben“.
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Doch für die Grünen stellt sich im Umweltausschuss vor allem die Frage nach der Zuständigkeit. „Unsere Aufgabe ist es, das Ganze aus klimatechnischer Sicht zu beurteilen. Und da stehen bei Variante 1 deutlich mehr Flächen zur Verfügung“, moniert Grünen-Fraktionschef Peter Köhler. Der Antrag der Grünen auf einen Bau nach Variante 1 ist schließlich mehrheitlich abgelehnt worden.
Auch Schulausschuss thematisiert den Neubau
„Ich bin froh, dass es das letzte Mal ist, bevor es in den Rat geht“, betonte FDP-Fraktionschef Stefan Weige im Schulausschuss. In der kommenden Woche entscheidet der Rat, welche Variante in den Planungen weiterverfolgt werden soll.
Die Grünen erneuerten ihr Plädoyer für eine aus ihrer sicht umweltfreundlichere Variante. Dirk Huhn appellierte daher an die Ausschussmitglieder: „Wir möchten, dass dort schnell eine Sporthalle hin kommt. Mit Variante 2 werden wir in zeitlichen Verzug kommen. Seien Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst.“ Konkret befürchten die Grünen, dass die Bezirksregierung den Planungen aufgrund der Kaltluftschneise einen Riegel vorschieben könnte.
Derweil äußerten sich auch Schülervertreter kritisch. Sprecher von Gesamtschule und Hönnegymnasium fühlen sich bei der Diskussion ausgeschlossen, hätten ihre Anregungen gerne mit eingebracht. Ralf Goldschmidt, Schulleiter der Gesamtschule, sprach sich hierbei für die Variante aus, „bei der am wenigsten Flächen verbrannt werden“. Heißt: Möglichst viel Grün für Schülerinnen und Schüler erhalten.