Menden. In Nordrhein-Westfalen können bis zu fünf Kinder an Kursen teilnehmen. Die Schwimmschule Herrmann ist bereits in den Planungen.
Gute Nachrichten gibt es jetzt für alle jungen Schwimmer oder die, die es noch werden möchten. Denn seit Samstag ist das Schwimmen in Nordrhein-Westfalen in Anfängergruppen mit bis zu fünf Kindern wieder erlaubt. Und auch in Menden stößt diese Information auf ein positives Echo. "Wir haben uns natürlich riesig darüber gefreut, als wir am vergangenen Wochenende davon erfahren haben. Ich konnte das erst gar nicht glauben. Ich habe dann auch direkt mit dem Landrat Marco Voge gesprochen, der das Ganze dann auch noch einmal bestätigte. Aber das steht auch in der neuen Coronaschutzverordnung so drin", sagt Dominique Herrmann, der gemeinsam mit seiner Frau Katharina die Schwimmschule Herrmann in Hüingsen betreibt.
"Ich finde die Maßnahme gut, weil sich schlaue Menschen da mal Gedanken gemacht haben“, so der 44-jährige Schwimmlehrer. Natürlich sei, so Herrmann weiter, die Corona-Pandemie ein großes gesellschaftliches Problem. Allerdings sei die Nichtschwimmerquote bereits vor der Pandemie schon sehr hoch gewesen. Im vergangenen Jahr habe es nur sporadisch hin und wieder mal einen Schwimmkurs gegeben. „Letztendlich haben wir fast ein ganzes Jahr verloren", gibt sich der Mendener nachdenklich. Herrmann hofft, dass es aufgrund der hohen Nichtschwimmerzahlen nicht zu vielen Unfällen kommt, wenn Reisen ans Meer wieder erlaubt sind, sofern die Pandemie es zulässt.
Zeitpunkt für Neustart günstig
Die Schwimmschule möchte die sich bietende Chance nutzen und schnellstmöglich wieder Kurse anbieten. Die Planungen dazu haben bereits begonnen. "Aktuell steht das Telefon bei uns nicht still. Wir haben ja im Oktober des vergangenen Jahres noch einen Kurs gestartet, der dann nach einer Woche am 1. November direkt wieder eingestellt werden musste. Die Kinder und ihre Eltern sind natürlich von uns direkt informiert worden und die Rückmeldungen sind durchweg positiv. Für viele war es die schönste Nachricht der letzten Wochen", erklärt Herrmann, der auch als Realschullehrer tätig ist. Ab nächster Woche nach dem Osterfest möchten Herrmann und seine Frau Katharina mit den Kursen wieder starten. Doch vorher bedarf es noch einiger Vorbereitung, vor allem was das Wasser im heimischen Schwimmbecken in Hüingsen angeht.
"Der damals unterbrochene Kurs darf als erstes wieder ins Wasser", erklärt der Pädagoge. Dadurch, dass die Teilnehmerzahl auf maximal fünf Kinder pro Kurs begrenzt ist, müssen einige Kurse angepasst werden. Dadurch käme es zu Verschiebungen. Aber im Großen und Ganzen seien alle Beteiligten damit einverstanden. Dominique Herrmann hofft, dass die Schutzmaßnahmen nicht kurzfristig wieder geändert werden. „Wir wollen jetzt gerne über einen längeren Zeitraum unsere Kurse durchziehen. Jetzt im April beginnt auch immer die heiße Phase, wo viele Kinder schwimmen lernen wollen, damit sie im Sommer sicher in den Urlaub fahren können“, macht der Schwimmlehrer deutlich, dass der Zeitpunkt für einen Neustart günstig ausfällt.
Corona-Maßnahmen haben Priorität
Wichtig sei, dass die Kinder bis dahin wenigstens das Bronze-Abzeichen bestanden hätten. Dann könnte die Eltern mit ihrem Nachwuchs sicher in die Ferien fahren. Ursprünglich gab es vor dem Lockdown sechs Kurse, die die Schwimmschule Herrmann betreut hat. Wie viele es ab nächster Woche sein werden, hänge auch davon ab, wer sich alles zurückmeldet. Doch da ist Dominique Herrmann zuversichtlich. "Ich glaube, dass wir mindestens wieder sechs Kurse anbieten können. Wahrscheinlich werden es sogar sieben oder acht. Aber das zeigt sich jetzt in den kommenden Tagen."
Damit das Vorhaben auch umsetzbar ist, müssen die Corona-Maßnahmen, ähnlich wie schon vor dem Lockdown im Oktober wieder hochgefahren und verinnerlicht werden. Dazu gehört eine Desinfektion der Hände. Zudem darf nur eine betreuende Person mit in die Kabine kommen. Das Tragen einer Maske und das Einhalten von Abständen ist ebenfalls zu berücksichtigen. Beim Schwimmen dürfen die Kinder dann natürlich die Masken absetzen. Des Weiteren darf auch nur einzeln geduscht werden, wobei die Schwimmschule hierfür die Organisation übernimmt.
SV Bieber Lendringsen muss noch warten
Rückblickend war die schwimmfreie Zeit sowohl für die Schwimmschule als auch für die Kinder hart. "Bei vielen Schülern hatte es gerade begonnen, Spaß zu machen, doch dann kam die Pandemie dazwischen. Für viele war auch die Ungewissheit, wann es wieder losgeht, eine schlimme Sache."
Etwas anders sieht es beim SV Bieber Lendringsen aus. Da der Verein nicht wie die Schwimmschule Herrmann über ein privates Becken verfügt, müssen noch mehr Dinge abgeklärt werden. "Wir müssen in den kommenden Tagen das Thema mit der Stadt Menden abklären. Es hängt ja auch ein bisschen davon ab, um was für Gruppen es sich dabei handelt", sagt der Vorsitzende Georg Weingarten.