Lendringsen. Grün und mit offenen Wasserläufen soll die Lendringser Mitte werden. Doch es gibt Bedenken.

Große Sorgen haben die Bürger aus Lendringsen, dass Folgekosten für die neu geplante Mitte des Dorfes nicht berücksichtigt werden. Diese Befürchtung teilten mehrere Bewohner bei der Bürgerversammlung zur Planungswerkstatt zum Lendringser Platz im Forum der Gewoge.

So äußerte Werner Heine Bedenken, dass die Stadt Menden die intensivere Pflege der neuen Ortsmitte nicht mit berücksichtigt. „Derzeit kommen nur zwei bis drei Mal im Jahr Mitarbeiter der Stadt und kümmern sich um den Platz, und das reicht nicht aus“, so der Lendringser. Er sei sich sicher, dass der neue Platz viel häufiger gepflegt werden muss, weil es sonst kein gemütlicher Aufenthaltsort werde, wie es in den Planungen vorgesehen sei. Dem stimmte auch Uli Eickelmann zu. Er wusste zu berichten, dass auf dem Gelände das Unkraut teilweise bis zu einem halben Meter hoch stehe. Werner Heine warf noch einmal ein, dass jeder Quadratmeter Grünfläche auch Folgekosten hat und die Stadt Menden sich darüber im Klaren sein müsse.

Fremdfirmen für die Pflege

„Das Projekt zu wollen, ist gut, aber die Durchführung ist etwas anderes“, so der Zahnarzt Heine. Für ihn ist klar: Nur wenn die Folgekosten und gute Pflege gesichert seien, mache es Sinn, das Projekt anzugehen. Ansonsten sollte man lieber die Finger davon lassen.

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Baudezernent Frank Wagenbach ließ die Kritik an der Stadt nicht im Raum stehen. „Wir sind regelmäßig im Gespräch über die nötige Unterhaltung. Wir wollen hier in Lendringsen die Veränderung und sind uns über die Folgekosten im Klaren“, so Wagenbach. Er brachte sogar Fremdfirmen ins Spiel, die die Aufgaben der Pflege übernehmen könnten, falls es die Stadt selber nicht schaffen sollte.

Weitere Bedenken hatten die Bürger, was die Einrichtung von Stellplätzen in dem neuen Konzept betrifft. Die Planer sollten darauf achten, dass nicht zu viele Parkplätze wegfallen. In der Ortsmitte gebe es zahlreiche Arbeitsplätze und Kundenkontakte, und deshalb würden Stellplätze benötigt. Es kam der Vorschlag, ob nicht im südlichen Bereich ein Parkplatz geschaffen werden könnte, wovon auch das Gut Rödinghausen profitieren könnte.

Hauptstraße als Raserstrecke

Einigen Bürgern gefiel bei den Plänen nicht, dass die Lendringser Hauptstraße auf den rund 800 Metern weiterhin gerade verlaufen solle. „Hier werden Rennen gefahren und viele Raser meinen hier, auf das Gaspedal treten zu müssen“, meinte ein Bürger. Er regte an, das in den Planungen zu berücksichtigen – ob durch den Bau von einer Insel oder durch Verengungen sei den Planern überlassen.

Frank Wagenbach, Stadtplaner Joachim Sterl und Architekt Rüdiger Brosk hatten zuvor die Pläne des ersten Konzepts vorgestellt. Sie erhofften sich von den Bürgern weitere Anregungen zu bekommen, die in das endgültige Konzept mit einfließen sollen. Im Januar des kommenden Jahres muss der finale Plan eingereicht werden. Zehn Städte werden am Ende in den Genuss der Fördergelder kommen. „Wir hoffen, dass wir am Ende dabei sind“, so Frank Wagenbach.