Menden. Nachhaltiger Aufbau: Auf die Initialzündung mit bald zehn neuen Anbietern folgt für die Wirtschaftsförderung die Ansprache großer Filialisten.

Die in der ganzen Region vielbeachtete jüngste Entwicklung der Mendener Innenstadt, in der sich Leerstände wieder mit geschäftlichem Leben zu füllen beginnen, soll nur der erste Schritt einer nachhaltigen Aufwärtsentwicklung sein. Das erklärte Carina Gramse, die in der Wirtschaftsförderungs-GmbH WSG zuständig für die Innenstadt-Entwicklung ist. „Wir sind gerade dabei, das zehnte Geschäftslokal zu füllen“, sagte die Mendenerin auf Anfrage der WP.

Mendener Anti-Leerstands-Programm: Stark nachgefragt, aber nur erster Schritt

Rund 800.000 Euro aus dem Sofortprogramm des Landes NRW zur Stärkung der Innenstädte und Zentren hatte die WSG in Menden erhalten (die WP berichtete). Damit lassen sich jetzt leerstehende Geschäftslokale anpachten und zu einem Bruchteil weitervermieten. Auch wenn dieses Programm nur maximal zwei Jahre läuft: Für die Geschäftsinhaber bleibt damit gerade in der schwierigen Startphase mehr Spielraum für Renovierung und Einrichtung. Das Ergebnis bisher: Das Mendener Programm wird stark nachgefragt.„Monkey Donut“, die bereits unter großem Hallo im April geöffnet, gefolgt vom Vorwerk-Vertrieb an der Hauptstraße.

Cheesecake-Factory musste Eröffnung nur kurzzeitig verschieben, auch Eisdiele kommt

Die „Cheesecake Factory“ neben Denn’s Bio an der Unnaer Straße musste die Käsekuchen-Eröffnung wegen eines Rohrbruchs von dieser auf die kommende Woche verschieben. Am kommenden Montag eröffnen indes auch Nino und Sarah die Mendener Filiale ihrer Kult-Eisdiele aus Lendringsen. Ab Mitte Juni folgt Hausmannskost in „MOMs Kitchen“ im ehemaligen „Aleppo“ an der Hauptstraße. Das ist ein Projekt des Mendeners Torsten „Toto“ Kannengießer, der neben seinem Möbel-Outlet Menden (MOM) schon seit Jahren auch Imbissbuden betreibt. Am 1. Juli will Massivhaus-Anbieter Heinz von Heiden einen Showroom eröffnen, es folgt der Info-Point des St. Vincenz-Krankenhauses, weitere Gespräche mit Gründern laufen. Der gleiche Antrag für den Lendringser Ortskern ist übrigens längst ebenfalls gestellt.

Jetzt Fragen an große Filialisten: Was muss Menden bieten, damit sie kommen?

WP will wissen: Wo gibt’s denn sowas?

Die eigene Stadt nach dem Lockdown (wieder-)entdecken – und Dinge finden, die man hier womöglich gar nicht vermutet hätte: Das ist die Idee hinter der neuesten WP-Aktion, die mit dem Stadtmarketing Menden gemeinsam ausbaldowert wurde. Jetzt zeigt sich, wer sich wirklich auskennt – oder sich geschickt durch die Stadt fragen kann. Wer einen von sechs Menden-Gutscheinen im Wert von jeweils 50 Euro und weitere Preise abräumen will, sollte die folgenden vier Fragen richtig beantworten:

1. Wo kann man Mendener Luft kaufen?

2. Wo gibt‘s hier noch Vinyl-Schallplatten?

3. Wo kauft man in Menden ein Klavier?

4. Wo in der Innenstadt gibt es „Heimatstoffe“?

Wer nicht alles auf Anhieb weiß, kann sich beim Einkaufen in der Innenstadt ja mal erkundigen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden belohnt, so weit die Preise reichen – zu denen übrigens auch die Mendener Luft gehört. Die Antworten gehen bis Samstag, 26. Juni, per E-Mail an menden@westfalenpost.de. Wer analog mitmachen möchte, schreibt an Westfalenpost Menden, Nordwall 2, 58706 Menden.

Bei mehr korrekten Einsendungen als Preisen entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die WP-Redaktion wünscht allen viel Erfolg!

Doch dabei soll es nicht bleiben. „Angesichts der mehr als 40 Leerstände brauchten wir für Menden diese Initialzündung“, beschreibt Carina Gramse. Es sei darum gegangen, einen jahrelangen Abwärtstrend zu stoppen und umzukehren. „Wir schreiben dafür jetzt auch Filialisten und Großunternehmen an – mit eigens dafür entwickeltem Werbematerial. Wir fragen sie, was Menden tun muss, damit sie sich hier neu oder erneut ansiedeln.“

Auch Rückkehrer nach Menden wären unter den Anbietern willkommen

Dabei hoffe man ausdrücklich auch Unternehmen für Menden zu interessieren, die in der Innenstadt schon einmal ansässig waren – und mit zehn Neueröffnungen habe man auch etwas vorzuweisen. Carina Gramse: „Wenn ich den Enthusiasmus in den Unternehmen hier vor Ort erlebe, ob es angestammte sind oder neue, dann herrscht in Menden jetzt echte Aufbruchstimmung.“ Bei der jüngsten Eröffnung des Bubble-Tea-Ladens auf der Hauptstraße standen die Menschen buchstäblich Schlange. Zur Ansprache arrivierter Unternehmen berichtet Carina Gramse: „Von hohem Interesse bis zur glatten Absage ist wieder alles dabei.“