Fröndenberg. Einen Mix aus Lernen, Spielen und Projekten gibt es derzeit an der Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg.

Die Stimmung an der Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg ist ausgelassen. Auf dem Schulhof tollen und toben gut zwei Dutzend Kinder – fast so, als gäbe es keine Sommerferien. Das „Lerncamp“ soll coronabedingte soziale und schulische Defizite aufarbeiten, alles individuell und ohne Druck.

Die Hintergründe zum Landesprogramm

42 Schüler werden für zwei Wochen in drei verschiedene Gruppen an der Gemeinschaftsgrundschule Fröndenberg aufteilt. Es sind alles Kinder der Schule selbst, die am „Lerncamp“ teilnehmen.

Das Betreuer-Team besteht aus bis zu zwölf Mitarbeitern, überwiegend Lehramtsstudenten.

Um die Landesförderung zu erhalten, müssen die Schulen im Vorfeld ein detailliertes pädagogisches Konzept vorlegen, das in Zusammenarbeit mit der Stadt entstanden ist.

Neben der Aufarbeitung von Lernrückständen soll hierbei vor allem auch das soziale Miteinander im Mittelpunkt stehen.

„Es ist nicht so, dass die Kinder in die Schule gehen“, sagt die Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule, Silke Lakrabi. In Kleingruppen sollen mit Spiel und Spaß die Spuren aufgearbeitet werden, die durch monatelanges Homeschooling und soziale Isolation entstanden sind. „Wir wollen, dass die Kinder hier einfach eine tolle Zeit haben“, sagt Lakrabi. Manche Kinder müssten nämlich selbst das erst einmal wieder lernen: Kontakte mit Gleichaltrigen.

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Möglich macht die zweiwöchige Auszeit das Landesprogramm „Extrazeit zum Lernen“. Die Sozialpädagogische Initiative Unna (SPI), die Träger des offenen Ganztages an der Gemeinschaftsgrundschule ist, hat das Lerncamp mitorganisiert. Der Vorteil: „Die Räumlichkeiten sind den Kindern bekannt“, sagt Yvonne Gutzeit, Leiterin der SPI. Daher fühlten sich die Kinder auch ein wenig „wie zuhause“. Hilfe kommt hier nicht nur aus dem Lehrerkollegium, sondern auch von Lehramtsstudenten, die bereits ein Praxissemester an der Schule absolviert haben. Rundum bekannte Gesichter für die Kinder also. „Es ist in jedem Fall eine individuelle Förderung. Denn gerade auch die Studenten kennen die Förderbedarfe“, betont Silke Lakrabi. Positives Feedback habe Studentin Katharina Eckert bereits von mehreren Eltern bekommen.

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Im Werkraum gestalten die Kinder so etwa Holztafeln, auf die sie brandmalen, also Schriftzüge und Motive einbrennen. Eine dieser Tafeln ist so etwa auch für Bürgermeisterin Sabina Müller bestimmt. „Das werde ich mir ins Büro hängen“, freut sich Müller, während die Kinder um sie herum wuseln.

Das Angebot für Fröndenberger Grundschüler ist derweil zweigeteilt. An der Gemeinschaftsgrundschule sind hauptsächlich auch Schüler der Einrichtung und der OGS. Für die Overberg- und Sonnenbergschule gibt es ein weiteres Ferienprogramm. In jedem Fall gehe es darum, „Lernlücken zu schließen“, erklärt Silke Lakrabi. Grundsätzlich, so heißt es, hätten die Kinder an der Gemeinschaftsgrundschule zuletzt aber „gut gelernt“ – trotz Homeschoolings. Hierbei hätten sonderpädagogische Angebote und die Notbetreuung der OGS vieles aufgefangen.

Trotz Corona gut gelernt

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Und dieses System wolle man auch in Zukunft fortführen. Die digitale Infrastruktur sei inzwischen so gut, dass selbst bei einer neuerlichen Schließung der Schulen Eltern wie auch Kinder gut vorbereitet seien. „Wir haben vom Lernen auf Distanz sogar profitiert“, sagt Silke Lakrabi. Digitale Möglichkeiten wie etwa Tablets sollen demnach verstärkt genutzt werden. „Alles natürlich auf Grundschulniveau“, betont die Schulleiterin. Gleichwohl habe sich gezeigt, dass die Schüler selbst auch bestens auf diese Gegebenheiten vorbereitet sind. „Das soll nicht verloren gehen“, sagt Lakrabi mit Blick auf die gesteigerte Medienkompetenz.