Fröndenberg. Die SPD will die städtischen Spielplätze überarbeiten – doch dafür reicht das Geld derzeit nicht. Es gibt allerdings Alternativen.

In der Ruhrstadt sollen Spielplätze künftig besser gewartet und mit modernen Spielgeräten ausgestattet werden. Die Fröndenberger Sozialdemokraten hatten in diesem Zuge einen Spielflächenbedarfplan gefordert – doch das gestaltet sich aus Sicht der Stadt schwieriger als gedacht.

„Ziel soll eine Integration der unterschiedlichen Alters- und Nutzergruppen sein. Große Spielflächen sollen möglichst abwechslungsreich und attraktiv gestaltet werden und einfache Anpassungsmöglichkeiten als Reaktion auf demografische Erfordernisse schnell umgesetzt werden können.“ So hatte es Klaus Böning vor nunmehr einem Jahr in einem Antrag formuliert. Corona und die Kommunalwahl haben das Vorhaben aber ebenso verzögert wie eine Einschätzung von externen Planungsbüros.

SPD-Plan zu umfangreich

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SPD-Fraktionschef Klaus Böning hatte zusammen mit der Antragstellung bereits ein Konzept geliefert, nach dem die städtischen Spielflächen bestenfalls auch bewertet werden sollten. Doch der 32-Punkte-Plan inklusive Aufschlüsselung nach Fröndenberger Ortsteilen ist zu umfangreich für die Stadt selbst. Und auch die angefragten Planungsbüros sehen sich demnach nicht in der Lage, dieses Muster so umzusetzen. Dafür sei der SPD-Vorschlag „zu allumfassend“. Zudem würden zahlreiche Elemente aufgeführt, „aus denen das konkrete Maß der gewünschten Ausarbeitung nicht deutlich würde“, wie es nun heißt.

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„Nach Rücksprache hat lediglich ein Büro auf Basis eines reduzierten Betrachtungsumfanges eine grobe Kostenschätzung abgegeben“, teilt die Verwaltung dazu mit. Allerdings sprengt die Kostenschätzung den im städtischen Haushalt vorgesehenen Posten. Mit rund 45.000 Euro würde der Spielplatzbedarfsplan hier 50 Prozent höher ausfallen, als im Haushalt kalkuliert (30.000 Euro). Gleichwohl seien zwar grundsätzliche Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Spielplätze darin enthalten, „eine detaillierte Umbauplanung unter Auswahl der konkreten Spielgeräte inklusive Aufstellfläche wäre jedoch noch im Nachgang durchzuführen“. Heißt: Gesamtkonzept und Umsetzung würden unterm Strich noch deutlich teurer als 45.000 Euro ausfallen. Hinzu kommen Folgekosten durch die stetige Aktualisierung des Konzeptes in der Zukunft.

Modell-Projekte vorstellbar

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Deshalb will die Stadt hier eine Brücke schlagen. Viele Daten zu den heimischen Spielplätzen lägen bereits vor. Sie sollen verwaltungsintern aufgearbeitet und der Spielplatzkommission, die im Herbst das nächste Mal im Einsatz ist, vorgelegt werden. „Auf Grundlage dieser vorhandenen Erkenntnisse würde ohne umfangreiche konzeptionelle Vorarbeit ermittelt werden können, an welcher Stelle vorrangig Handlungsbedarf zur Um- bzw. Neugestaltung von Spielplätzen besteht“, hält die Stadt dazu fest. Erst im Nachgang könnten bis zu drei Modell-Spielplätze umgestaltet werden, um dieses Konzept später auf weitere Flächen umzulegen. Für die Stadt ergäben sich so gleich zwei Vorteile: Zum einen könnten Spielflächen gezielt überarbeitet werden, statt zunächst eine Planung für alle Flächen anzugehen. Zum anderen würden die Haushaltsmittel ohnehin nicht „für eine qualitativ gute gesamträumliche Bedarfsplanung ausreichen“.

Der Spielflächenbedarfsplan wird Diskussionsthema im Ausschuss für Generationen und Sport am Donnerstag, 27. Mai, sein.

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