Lendringsen. Ampelschaltungen sorgen an der eingerichteten Umleitung durch Lendringsen für lange Staus. Das Problem ist dabei nicht neu.
Kaum ist die B 515-Brücke aus Sicherheitsgründen und eines womöglich unterspülten Brückenpfeilers gesperrt, kommt es an der Umleitung in Lendringsen zu langen Staus. Wie WP-Leser Oliver Hanitz berichtet, ist dabei vor allem die Ampelschaltung an der Fischkuhle-Kreuzung verantwortlich. Das sagt Straßen NRW zur Problematik – und so steht es um die Sanierung.
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Die Schwierigkeiten beginnen Hanitz zufolge bereits am Abzweig der Bundesstraße in Richtung Fischkuhle. Die Ampel auf der B 515 – kurz vor dem gesperrten Bereich der Brücke – setzt demnach auf eine Sensor-Führung mittels Kamera; die Grünphasen orientieren sich dabei vor allem am aktuellen Verkehrsfluss. Doch selbst längere Grünphasen verpuffen dort. Denn an der Kreuzung Lendringser Hauptstraße/Fischkuhle/Bieberkamp, die aufgrund technischer Mängel ohnehin in der Kritik steht, sei die Schaltung nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst. Die Grünphase für Linksabbieger in Richtung Lendringser Hauptstraße dauere nur wenige Sekunden. „Da kommen maximal vier Autos oder ein Lkw durch. Beim Schichtwechsel bei OBO ist es dann ganz vorbei“, sagt Hanitz. Denn dann staue sich der Verkehr auch in Richtung Hüingsen.
Maßnahmen stehen fest
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Dabei komme das Problem nicht von ungefähr. Bereits vor der eingerichteten Umleitung seien die Grünphasen für Linksabbieger an der Kreuzung Fischkuhle/Lendringser Hauptstraße sehr knapp bemessen gewesen. Eine – zumindest mittelfristige – Lösung könnte künftig ein Kreisverkehr sein. Der Bauausschuss hat entsprechende Planungen bereits in die Wege geleitet. Dass es wieder ein Mini-Kreisel werden soll, liegt vor allem an Grundstücksgrenzen. Für einen „kompakten Kreisverkehr mit einem Außendurchmesser der Fahrbahn von mindestens 26 Metern“, wie es im Fachjargon heißt, müssten Landesbetrieb und Stadt zunächst Grundstücksverhandlungen führen. Kurzfristig ließe sich dies nicht umsetzen, so das Fazit der Untersuchung. Für einen Mini-Kreisel reichen hingegen 20 Meter Außendurchmesser. Das Nadelöhr Fischkuhle führt aber auch auf der anderen Seite der Umleitung zu Schwierigkeiten. Denn aus Lendringsen kommend staue sich der Verkehr laut Hanitz ebenfalls bis weit in den Ortsteil hinein.
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Doch die Ampelschaltung kurzfristig anzupassen, stehe laut Straßen NRW „nicht im Verhältnis“ zum Aufwand. Diese Anpassung würde einige Zeit in Anspruch nehmen. „Das erleben wir immer wieder bei solchen Maßnahmen. Wir hoffen, dass sich die Lage in den nächsten Tagen ein wenig entspannt“, erklärt Julia Ollertz, Pressesprecherin beim Landesbetrieb, auf WP-Anfrage. Eine weitläufigere Umfahrung stehe zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls nicht zur Diskussion. Auch diese müsste mit allen Beteiligten – Polizei, Stadt und Ordnungsbehörden – abgestimmt werden.
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Inzwischen ist aber auch klar, welche Arbeiten am Brückenpfeiler notwendig werden. Ein Statiker und ein Baugrundgutachter waren bereits vor Ort, um ein Sanierungskonzept zu erstellen. „Wir hoffen, dass die Bagger noch in dieser Woche rollen“, sagt Julia Ollertz. Geplant ist, einen Betonkeil unter den Brückenpfeiler zu setzen. Dazu müsse zunächst eine Betonschürze um das Fundament verlegt werden, die anschließend unter Druck miteinander verpresst werden. Derweil habe sich die Sperrung der B 515 laut Statiker als goldrichtig erwiesen. Wie lange die Sperrung andauert, ist jedoch weiter offen. Beim Landesbetrieb gehe man – Stand jetzt – von „wenigen Wochen“ aus.