Menden. Jetzt soll es den Leerständen in der Innenstadt an den Kragen gehen: Stadt Menden und Stadtmarketing erhalten dafür rund 800.000 Euro vom Land.
Sind die Leerstände in der Innenstadt bald Geschichte? Zur Belebung der Fußgängerzone erhält die Stadt Menden jetzt eine schier unglaubliche Summe: 784.555 Euro an Fördermitteln des Landes. Nachbarstädte wie Fröndenberg oder Hemer müssen mit fünfstelligen Summen aus einem 40-Millionen-Topf zufrieden sein.
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Man hört es von Bürgerinnen und Bürgern häufig: „Die neue Innenstadt ist ja schön geworden, aber ohne Geschäfte hilft das doch nichts“, hieß es im Sommer auch im Heimatcheck der WP. Heute sind Bagger und Bauarbeiter längst verschwunden und die schicke neue Fußgängerzone führt immer noch entlang an vielen Leerständen oder provisorisch genutzten Schaufenstern. Das soll sich jetzt ändern.
Land fördert 129 Kommunen mit insgesamt 40 Millionen Euro
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Mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Menden, dem Fachbereich Umwelt, Planen und Bauen im Rathaus sowie dem Bürgermeisterbüro hatte die Stadtverwaltung eine Förderung beantragt, um genau diese Probleme in der Innenstadt anzugehen. Jetzt kam die Zusage aus Düsseldorf, so dass aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2020“ des Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW stolze 784.555 Euro nach Menden fließen.
Anmietungen, Ex-Dieler, Management: Drei Teilprojekte in Menden jetzt anzugehen
Unter dem Motto „Zukunft Innenstadt Nordrhein-Westfalen“ fördert das Ministerium 129 Kommunen im Land mit insgesamt 40 Millionen Euro. Inhaltlich sollen mit diesem Geld drei große Teilprojekte umgesetzt werden:
Die vergünstigten Anmietungen
Die Stadt will Ladenlokale anmieten und stark subventionieren, also zu einem günstigeren Kurs weitervermieten. Beschränkt auf zwei Jahr können so nicht nur Gewerbetreibende oder Gründer, sondern unter anderem auch Vereine in der Innenstadt günstig mieten. Möglichwerden so nahezu alle denkbaren Nutzungen wie z.B. Popupstores, Gastronomie-Startups oderandere kreative Konzepte. Neuvermietungen von Leerständen in der Innenstadt sollen außerdem einfacher werden.
WSG-Chef Behrendt lobt „extrem guten Antrag“
Den enormen Unterschied in der Förderung Mendens gegenüber seinen Nachbarstädten führt Wirtschaftsförderer Tim Behrendt auf einen „extrem guten, in kürzester Zeit entworfenen Antrag“ zurück.
Wirtschaftfördererin Carina Gramse, Janine Baehr aus dem Bürgermeisterbüro und Heike Schulz aus der Rathaus-Abteilung Umwelt, Planen und Bauen hätten es geschafft, aus allen drei Teilbereichen das Maximum für Menden herauszuholen. „Auf dieses Team aus Stadtmarketing und Verwaltung bin ich stolz.“
Auch die Umsetzung des Programms werde daher in den Händen dieses Teams liegen.
Dazu soll es eine Online-Plattform geben, auf der Interessierte unkompliziert passende Ladenlokale finden und Kontakt zum Vermieter aufnehmen können. Interessierte Vermieter können sich ab dem 23. November bei der Wirtschaftsförderin melden. Ausführliche Informationen sollen bis zum kommenden Montag auf der Internetseite der Wirtschaftsförderung (www.wsg-menden.de) veröffentlicht werden.
Einzelhandels-Großimmobilien für Ex-Dieler
Beim „Unterstützungspakt Einzelhandels-Großimmobilien“ geht es konkret um den leerstehenden Dieler-Komplex. In diesem Teilprojekt geht es um weitere konzeptionelle Erarbeitung von Gebäude und Fläche inklusive des Umfeldes am Nordwall.
Zentrenmanagement als Anlaufstelle
Mit dem „Anstoß Zentrenmanagement“ soll eine Anlaufstelle geschaffen werden, ein Management, das als Moderator, Entwickler und Unterstützer zwischen allen Beteiligten fungiert, um leerstehende Geschäftsräume zu vermitteln oder neue Nutzungsmöglichkeiten zu entwickeln. Das Zentrenmanagement soll gezielt Interessenten vermitteln und die Leerstände mit Anmietungen füllen.
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„Die Wirtschaftsförderung Menden und die Stadtverwaltung wollen so gemeinsam die Rahmenbedingungen schaffen, um es den unterschiedlichen Akteuren zu ermöglichen, die neue Fußgängerzone mit Leben zu füllen“, erklären Bürgermeister Roland Schröder und Wirtschaftsförderer Tim Behrendt. So können etwa potenzielle Mieter und Vermieter, Bürger oder Vereine künftig einfacher zusammenfinden und Mendens Innenstadt gemeinsam in eine „Innenstadt der Zukunft“ umwandeln.
Stadt muss zum Anti-Leerstands-Programm selbst rund 90.000 Euro beisteuern
Dass diese Zusammenarbeit funktioniert, zeigt sich bereits jetzt durch den erfolgreichen gemeinsamen Förderantrag. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auch 872.000 €, von denen 90 Prozent gefördert werden. Knapp 90.000 Euro muss die Stadt selbst beisteuern.