Menden. Der Wasserstand der Hönne bei Menden lag in der Nacht zu Samstag so hoch wie im ganzen Jahr 2020 nicht. Ein Überblick über die Hochwasser-Lage.

Die Hönne hat bei Menden in der Nacht zu Samstag (30. Januar) ein mittleres Hochwasser erreicht. Der Pegel hat sich nach einem plötzlichen Anschnellen aber vorerst stabilisiert. Der neue Hochwasserschutz scheint zu greifen.

30. Januar 2021: Der Weg an der Hönneinsel ist wieder überflutet.
30. Januar 2021: Der Weg an der Hönneinsel ist wieder überflutet. © Westfalenpost | Thekla Hanke

Am Samstagmorgen war der Pegelstand wieder leicht auf einen Wasserstand von 1,40 Meter gesunken. Gegen Mitternacht hatte der Pegel noch 1,65 Meter angezeigt. Das war nur knapp unter dem sogenannten mittleren Hochwasser. So hoch war das Wasser im kompletten vergangenen Jahr nicht angestiegen. Zuletzt lag der Pegel im März 2020 bei etwa 1,45 Meter.

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Mit einem schnellen Ansteigen der Pegel innerhalb der kommenden Stunden ist nicht zu rechnen. Die Pegel zeigen an den drei oberhalb gelegenen Messstationen (Balve-Garbeck, Balve-Helle und Menden-Oberrödinghausen) ebenfalls stagnierende, beziehungsweise leicht abschwellende Werte an.

Bislang keine großen Überflutungen – Maßnahmen scheinen zu greifen

Zu größeren Überflutungen im Stadtgebiet ist es bislang nicht gekommen. Lediglich einige Wege wie unterhalb der Hönneinsel sind nicht mehr passierbar. Die Stadt und die Hönneverbände hatten in den vergangenen Jahren massiv in den Hochwasserschutz investiert. Dazu gehören unter anderem die Aufweitung im Bereich von Battenfelds Wiese. Auch das Wehr im Bereich der Brücke wurde abgebaut und durch eine sogenannte Sohlgleite ersetzt.

Auch entlang der zuführenden Bäche und Flüsse wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Im Jahr 2007 hatte es ein großes Hochwasser gegeben, bei dem die Innenstadt überflutet wurde. Das Hochwasser führte zu massiven Gebäudeschäden. Gullys sprudelten über.

Oeseteiche standen am Freitag kurz vor der Flutung

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An den Oeseteichen wäre es am Freitag erstmals fast soweit gewesen, dass das zusätzlich durch den Umbau geschaffene Volumen hätte genutzt werden müssen: „Wir haben dort einen Hochwasserpuffer von 160.000 Kubikmetern“, sagt Rainer Lückermann aus der Stadtverwaltung. Die Oese sei nicht besonders aufnahmefähig, so dass schon bei kleineren Hochwässern Ausgleichsflächen genutzt werden müssten. Das sei am Freitag erstmal fast so weit gewesen. Dann stieg der Pegel aber nicht weiter an.

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„Die Gewässerunterhaltung liegt grundsätzlich bei der Stadt Menden“, erklärt Lückermann. „Teilweise ist es aber innerhalb des Stadtgebietes auch den Wasserverbänden übertragen.“ Die Wasserverbände bestehen aus öffentlichen Institutionen, aber auch direkten Anliegern der Hönne, die ein Interesse am Hochwasserschutz haben.

Kooperation, von Stadt, Privatleuten und Verbänden zahlt sich aus

„Gewässerrenaturierung und der Hochwasserschutz greifen ineinander“, sagt Lückermann. Die Kooperation bei den Maßnahmen über alle Ebenen habe sich ausgezahlt. „Wir haben sehr positive Erfahrungen gemacht.“

Das Land warnt unterdessen generell wegen der starken Regenfälle und des Tauwetters generell vor Hochwasser. Es wurden an verschiedenen Pegeln Schwellenwerte überschritten.

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