Menden. An den Oeseteichen beginnen im Februar die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt. Nach Abschluss können die Teiche auch zu Fuß umrundet werden.

Noch sehen sie eher trist aus, im Dürresommer 2019 waren sie trockengefallen, doch jetzt will die Stadt Menden aus den Oeseteichen endlich das versprochene Naherholungsgebiet machen. Denn in diesen Tagen geht es los mit dem zweiten Bauabschnitt.

Nach der Fertigstellung – vermutlich im Frühsommer – sollen die Oeseteiche Menden vor Hochwasser schützen, weil sie enorme Wassermassen aufnehmen können, bevor sie in die Stadt fließen. Zusätzlich zum Flutschutz sollen sie zum Spazierengehen und Verweilen einladen, zugleich Rückzugsgebiet für bedrohte Arten sein, vor allem für seltene Wasservögel oder Insekten. Wegen ihrer vielfältigen Funktionen erklärten die Umwelt-Fachleute im Mendener Rathaus um Rainer Lückermann: „Die Oeseteiche sind unsere eierlegende Wollmilchsau.“

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Im neuen Abschnitt sollen auch Wege, darunter ein Rundweg, angelegt und Bänke aufgestellt werden. Am Südteich soll es noch eine stille Beobachtungsstation geben, von der aus Vögel beobachtet werden können. Daraus soll eine Art Bretterwand werden, ähnlich dem Aussichtshügel der Kiebitzwiese in Fröndenberg. Von dort kann man einen Blick auf den Teich werfen, ohne zu stören. An der Zufahrtsstraße zu den Teichen sollen fünf bis sechs Parkplätze eingerichtet werden, für Autos und für Fahrräder.

Die weiteren Umbaumaßnahmen im zweiten Bauabschnitt dienen dem Hochwasserschutz. Im Fall eines Hochwassers, mindestens die Dimension eines zehnjährigen Hochwasser, dienen die Teiche als Puffer, um die Oese zu entlasten. Die Mitteldammscharte, über die beide Teiche miteinander verbunden sind, wird verbreitert, um im Fall eines Hochwassers das Wasser vom Süd- in den Nordteich weiterzuleiten. Sollten beide Teiche vollgelaufen sein, kann das Wasser dann über die neu angelegte Überlaufscharte im Nordteich in die angrenzende Aue fließen.

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Die Herrichtung der Oeseteiche zählt zu einem Maßnahmenpaket, mit dem auch die Hönne aufgeweitet und renaturiert, das Bettenfeld-Wehr als Fluthindernis abgerissen wurde. Alles zusammen kostet etwa 1,8 Millionen Euro.

Sechswöchige Verspätung

Nachdem der erste Abschnitt, die Aufweitung der Oeseaue und die Arbeiten an den Oeseteichen, im Sommer 2018 fertig gestellt wurden, geht es nach der Ausschreibungsphase nun weiter. Die Pause sollte ursprünglich kürzer sein, schon für Mitte Dezember waren die ersten Arbeiten vorgesehen, Ende April wäre man dann fertig. Daraus wurde offenbar nichts. Nun soll die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts ab Februar erfolgen.