Menden. Hochwasser, das bedeutete für die Mendener bis August 2007 ein paar volle Keller und sprudelnde Gullys. Doch dann änderte sich alles.

Es waren zwei Tage im August, die alles veränderten. Hochwasser, das bedeutete für die meisten Mendener bis dahin ein paar volle Keller und sprudelnde Gullys. Doch was in der Nacht zum 7 August 2007 geschah, sorgte dafür, dass bis heute Umwälzendes passiert – im wahrsten Sinn des Wortes. Und an drei Stellen im Stadtgebiet gleichzeitig.

Denn es gilt künftig abzuwehren, was in den Flutnächten am 10. und – etwas abgeschwächt – am 22. August 2007 über Menden kam: Die Hönne, sonst ein 50-Zentimeter-Flüsschen, schwoll auf fast drei Meter an und überströmte ganze Straßenzüge – ob in der Innenstadt, Lendringsen oder in der Asbeck. Eine wildgewordene Bieber schoss durch ihr Bett, und auch sie verschaffte vielen nasse Füße.

Unvergessliche Szenen spielten sich ab

Für die Anlieger spielten sich unvergessliche Szenen ab. Das reichte von uneigennütziger Nachbarschaftshilfe beim Auspumpen zahlloser Keller, Wohnzimmer oder Garagen über eine Feuerwehr, die bis zur Erschöpfung pumpte, bis hin zu Bürgermeister Rudi Düppe, der an vielen Überschwemmungsstellen auftauchte, den Betroffenen unbürokratische Hilfe zusagte und den Einsatzkräften Mut zusprach.

Ohne die heute schon umgesetzten Maßnahmen zum Schutz der Hönnestadt vor Hochwasser wäre es – wenn auch nicht so drastisch wie damals – beim jüngsten Flut-Ereignis im November wieder so weit gewesen. Davon ist Rainer Lückermann überzeugt: „Das hätte rund um die Heilig-Kreuz-Kirche nasse Füße gegeben.“ Der Mann ist Experte der Stadtverwaltung in Sachen Umweltschutz und Bauen.

44 Mal die Leitmecke voll

Mit den fünf jüngsten Maßnahmen, von denen drei gerade jetzt im Bau sind, wird entlang des Flusslaufs in die Stadt mehr Stauraum geschaffen – so viel mehr, dass diese Wassermenge rund 800 000 Badewannen füllen würde. Oder 44 Mal das große Becken im Bürgerbad Leitmecke. Das fasst ungefähr drei Millionen Liter – und braucht zum Auspumpen drei Tage.