Menden. Die A-46-Befürworter üben Kritik am Gutachten. Es werde mit zu geringen Verkehrszahlen gerechnet. Sie kämpfen wieder für die Maximallösung.
Die Autobahn-Befürworterinitiative Pro A 46 fordert, dass die A 46 durchgängig zwischen Hemer, Menden und Arnsberg als vierspurige Autobahn gebaut wird. So war es auch ursprünglich vorgesehen. Nach den aktuellen Plänen des Bundes soll die Autobahn nur von Hemer bis Menden verlängert werden. Das restliche Stück zwischen Menden und Neheim soll als sogenannte dreispurige Bundesstraße mit einer wechselnden Überholspur gebaut werden.
Kritik: Zu wenige Fahrzeuge täglich
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Die Befürworter-Initiative bezieht sich auf das jüngst veröffentlichte Gutachten des Verkehrsgutachters Friedhelm Kossmann von SSP Consult in Köln (WP berichtete). Das Gutachten geht davon aus, dass im Abschnitt zwischen Menden und Neheim etwa 17.000 Fahrzeuge täglich unterwegs sein werden, wenn die Autobahn gebaut wird. „Wir glauben nicht an die im Gutachten genannten 17.000 Fahrzeuge zwischen Menden und Neheim auf der neuen A46/7. Uns schwebt da eher eine Zahl zwischen 25.000 und 30.000 Fahrzeugen pro Tag vor, was genug Verkehr für eine vierspurige Autobahn bedeutet“, erklären Marlies Papencordt, Hubert Hakenberg und Hubert Nasse. „Es ist für uns unverständlich, mitten in einer circa 250 Kilometer langen Autobahn, ein etwa 12 Kilometerlanges Bundesstraßen-Teilstück einzubauen.“
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Dreispurige Bundesstraße geplant
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Im Bundesverkehrswegeplan war die dreispurige Bundesstraße – vor drei Jahren zur Überraschung vieler Beteiligter – ins Spiel gekommen, weil sie den Lückenschluss schneller umsetzbar machen sollte. Gleichzeitig sei die Planung wegen flexiblerer Streckenführung einfacher zu machen als für eine Autobahn, heißt es vom Landesbetrieb Straßen. Für eine Bundesstraße können größere Steigungen in Kauf genommen werden. Auch die Kurvenradien müssen nicht so groß sein. Es sind auch Kreuzungen mit anderen Straßen denkbar – allerdings sollen diese vermieden werden. Der Baustandard ist nicht so hoch, die Straße kann dementsprechend billiger werden.
Gegner: 60 Millionen Euro je Kilometer
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Das Gutachten hatte mit überraschenden Aussagen für Aufsehen gesorgt. So hatte Gutachter Kossmann unter anderem berechnet, dass die von den Gegnern vorgeschlagene Netzvariante, ein Ausbau der vorhandenen Bundesstraßen, für erheblich mehr Verkehr in Menden sorgen werde. Die Gegner argumentieren dennoch weiter gegen die Autobahn, unter anderem wegen einer steigenden Kohlendioxidbelastung in der Region und wegen der Kosten.
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Pro A 46 hält jetzt dagegen: „Der Kilometer dieser Strecke kostet nicht 60 Millionen Euro. Durch den geplanten Tunnelbau in Hemer und eventuell auch in Menden, wird das Stück Autobahn natürlich teurer. Wir bewegen uns da bei einem Wert von 20 bis 25 Millionen pro Kilometer.“ Zu den genauen Kosten machen die Planer von Straßen NRW keine Angaben. Im Bundesverkehrswegeplan ist der komplette Bau mit etwa einer halben Milliarde Euro veranschlagt.
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