Menden. Die Gegner der A 46 zwischen Hemer, Menden und Neheim wollen sich jetzt mit Aktivisten aus Hessen vernetzen. Klare Absage an Ausschreitungen.
Die Gegner des A-46-Lückenschlusses zwischen Hemer, Menden und Arnsberg wollen sich mit den Gegner-Initiativen aus dem Dannenröder Forst in Hessen vernetzen. Dort kam es zu massiven Ausschreitungen. Sind jetzt auch in unserer Region handgreifliche Auseinandersetzungen zu befürchten? Die Initiative GigA gibt eine klare Antwort.
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Die hiesigen Autobahngegner hatten jüngst bei einer Aktion ihr blau-grünes Kreuz als Symbol auf die Reise nach Hessen geschickt. Dort läuft seit Wochen ein teils mit brutalen Mitteln geführter Kampf gegen den Bau der Autobahn 49 durch den Dannenröder Forst. Aktivisten besetzten Bäume. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Sicherheitskräfte wurden mit Fäkalien beworfen. Weitere Kreuze gingen an die Bürgerinitiative StoppT A445, die sich gegen die Verlängerung der A445 zwischen Hamm und Werl ausspricht.
A-46-Gegner fordern eine grundlegende Verkehrswende
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„Der Dannenröder Wald ist schon jetzt ein bundesweites Symbol für eine grundlegende Verkehrswende – ähnlich wie Brokdorf im Kampf gegen die Atomkraft oder der Hambacher Forst im Einsatz für den Ausstieg aus der Kohle. Das wollen wir unterstützen und uns mit der dortigen und anderen Initiativen vernetzen“, erklären die Mendener Initiativen-Sprecher Stefan Neuhaus und Lothar Kemmerzell.
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Aber heißt damit die bislang sehr friedlich auftretende Initia t ive GigA 46 auf einmal auch die Ausschreitungen gut? „Ich habe große Sympathie mit allen, die sich gewaltfrei einsetzen“, sagt Stefan Neuhaus auf Nachfrage. Sicher sei der Begriff des gewaltfreien Protestes dehnbar, für ihn gelte aber: „Solche Bilder wie am Dannenröder Forst möchte ich bei uns nicht sehen. Ich wünsche mir diese Bilder nicht. Dass Menschen auf Bäume klettern müssen und sich in Gefahr bringen.“ Man müsse auch zwischen den Initiativen in Hessen unterscheiden. „Es gibt da nicht die eine Initiative.“
Aktuell läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung
Es gebe für Menden und Umgebung auch gar keinen Anlass, jetzt über solche Aktionen nachzudenken: „Wir sind an einer ganz anderen Stelle des Verfahrens. Da unten wird schon abgeholzt. Wir wollen die A 46 aus dem Bundesverkehrswegeplan herausbekommen“, sagt Neuhaus.
Neuhaus erhofft sich von der Vernetzung mit den Initiativen mehr Aufmerksamkeit für die gesamte Problematik. Ziel der Initiativen sei es, zu erreichen, dass der Bundesverkehrswegeplan mit allen Projekten bundesweit auf den Prüfstand gestellt wird.
Aktuell läuft eine großangelegte Umweltverträglichkeitsprüfung , um die Auswirkungen möglicher Linienführungen auf Umwelt und Natur festzustellen. Es wird ein Y-förmiger Raum untersucht. An die Umweltprüfung schließt sich voraussichtlich im kommenden Jahr das Linienfindungsverfahren an.
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Für die Planer steht zum Jahreswechsel eine große organisatorische Veränderung an. Die Planung für den Abschnitt zwischen Hemer und Menden wechselt vom Landesbetrieb Straßen zur neuen bundesweit aktiven Autobahngesellschaf t. Laut der Planungsbüros soll sich dadurch aber organisatorisch nichts ändern.
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