Menden. Das Schmelzwerk in Menden steht vor dem Abriss. Stadt und Altlastenverband handeln gerade die Sanierung aus. Ein zweites großes Ding steht an.
Das frühere Schmelzwerk-Gelände könnte im kommenden Jahr zur Großbaustelle werden. Die Sanierung und der Abriss der Hallen soll nach jahrelangem Vorlauf endlich starten. Gleichzeitig laufen im Hintergrund noch die Planungen für den Bau des großen Berufsbildungszentrums mit Vorbildcharakter.
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Aktuell sind Stadtverwaltung und der Abfall- und Altlasten-Entsorgungsverband AAV dabei einen Vertrag auszuhandeln. „Inhalt dieses Vertrages ist die Durchführung einer Sanierungsuntersuchung einschließlich der Erstellung eines Rückbaukonzeptes sowie eines Sanierungsplanes für das Gelände“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Ziel ist, dass die große Halle im Bereich zwischen dem Bringhof und der Event-Factory abgerissen wird. Das mutmaßlich schwer belastete Grundstück soll dann von Altlasten befreit werden.
Untersuchungen zur Event Factory am Schmelzwerk laufen
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„Bei allen Beschlüssen wurde festgelegt, dass die Event-Factory nach Möglichkeit erhalten bleibt“, betont Johannes Ehrlich. Dazu laufe aktuell auch eine Untersuchung der Standsicherheit. Das Ergebnis ist noch offen. Wenn der Bereich zur Großbaustelle wird, müsste voraussichtlich auch für den Bringhof zumindest vorübergehend ein neuer Standort gefunden werden. Offen sind auch die Auswirkungen auf den Straßenverkehr auf der Anbindung zu den Supermärkten.
Johannes Ehrlich verweist auf einen bereits erfolgten Stadtratsbeschluss von 2017. Der Stadtrat hatte festgelegt, dass auf der Fläche eine parkähnliche Anlage entstehen soll. Diese solle gleichzeitig der Hochwasserentlastung dienen. Aktuell gebe es auch noch hydraulische Untersuchungen, die dabei helfen sollen, die Geländehöhe festzulegen.
Altlastenverband AAV trägt Großteil der Kosten für die Sanierung
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Der Vertrag mit dem AAV soll bereits am 15. Dezember durch den städtischen Haupt- und Finanzausschuss besiegelt werden. Auch der Verband mit Sitz in Hattingen wartet auf den Beschluss in Menden. „Im Moment ist eine öffentlich-rechtlicher Vertrag in Vorbereitung“, bestätigt Sprecherin Sabine Schidloswki-Boos. In der Regel sei es so, dass der Verband diese Fläche dann übernehme und bis zur erfolgten Sanierung für alle weiteren Schritte verantwortlich zeichne.
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Die Sanierung sei meist auch keine Sache von wenigen Monaten, kündigt Schidlowski-Boos an. „Wir sind an das öffentliche Vergaberecht gebunden“, erklärt die Sprecherin. Da seien Fristen einzuhalten. Dazu komme nach der Vorplanung auch die Ausführung des Baus. Der AAV organisiert landesweit die Sanierung von belasteten Industriebrachen. Er übernimmt einen Großteil der Kosten aus Landesmitteln, um die Kommunen nicht zu überfordern. Aus Sicht der Stadt ist das ein großer Vorteil. Johannes Ehrlich: „Die Kosten werden zu 80 Prozent vom Land gefördert.“
Hier geht’s zu den anderen Teilen der WP-Serie „Top oder Flop – Mendener Visionen im Check“:
- Teil 1: Der Digitale Campus droht endgültig zu scheitern
- Teil 2: Ein Millionengeschenk – Baustart für das Huckenohl-Stadion im Sommer 2021
- Teil 3: Altes Schmelzwerk vor dem Abriss
- Teil 4: 100-Millionen-Euro-Projekt: Wird das wirklich was?
Planungen für Berufsbildungszentrum laufen weiter
Vom Tisch ist, das Ziel im ehemaligen Schmelzwerk das Berufsinformationszentrum, ein Vorbildprojekt mit bundesweiter Wirkung entstehen zu lassen. Dafür hatten sich die Hallen als letztlich baulich zu marode und gleichzeitig zu uninteressant erwiesen. Gleichzeitig sei das Projekt aber längst nicht tot, betonen die Verantwortlichen um Alt-Bürgermeister Rudi Düppe. Ganz im Gegenteil: Aktuell laufen im Hintergrund konkrete Vorbereitungen für das Millionen-Projekt. Es werde bald Neuigkeiten geben, kündigen die Aktiven an. Das Center könnte dann als Neubau entstehen.
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