Menden. . Stadtverwaltung hat Pläne für Parkanlage, die gleichzeitig als Überflutungsfläche dient. Lidl kein Thema mehr
- Pläne für Park und Überflutungsfläche auf Schmelzwerk-Gelände
- Altlastenverband könnte Gelände in Förderprogramm aufnehmen
- Umsetzung noch offen – Politik noch nicht entschieden
Die Stadtverwaltung hat erste Pläne für eine neue Nutzung auf der Fläche des heutigen Bringhofs und des als Veranstaltungshalle genutzten Schmelzwerks. Das Gelände an der Unteren Promenade soll zu einem Park werden. Bei Hochwasser könnte der Park als Überflutungsfläche dienen. Der Bau eines Lidl-Discounters scheint dagegen eher unwahrscheinlich.
„Es geht uns darum, in die politische Diskussion über diese Fläche einzusteigen“, sagt Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach. Die Stadtverwaltung hatte verschiedenste Weiternutzungen vom Gastronomie-Komplex bis hin zum Beherbergungsbetrieb angedacht und favorisiert nun den Park.
Schutz für Wohngebiete
Wagenbach schwebt eine sogenannte Flutmulde vor, in die bei Hochwasser der Hönne Wasser abgezweigt werden könnte, um die Wohngebiete Kaiserstraße, Daimlerstraße, die Gewerbeflächen von KME und den Bereich der ehemaligen Westschule vor den Fluten zu schützen. Schon bei einem Hochwasser wie es alle zehn Jahre vorkommt, könnte die zusätzliche Entlastungsfläche Schutz bieten. In hochwasserarmen Zeiten könnte die Fläche dann als Park genutzt werden. Wie der genau aussehen kann, müsste die Politik noch diskutieren.
Die Stadtverwaltung hatte im März beim Abfall- und Altlastensanierungsverband (AAV) in Hattingen beantragt, das als schwer belastet geltende Gelände in einen Maßnahmenplan aufzunehmen. Die Aufnahme noch in diesem Jahr scheiterte allerdings, da die Stadt bislang noch keine Folgenutzung festgelegt hat – zwingende Voraussetzung für die Übernahme von 80 Prozent der Kosten durch den AAV.
Grundsätzlich räumt der Verband dem Projekt gute Chancen zur Aufnahme in den Maßnahmenkatalog ein. Das Land NRW stuft die Entsiegelung bebauter Flächen gleichzeitig mit hoher Priorität ein. Ob der Plan – selbst bei einer Projektzusage – tatsächlich umgesetzt wird, steht dennoch in den Sternen. Die Stadt müsste zusätzlich zu ihrem Eigenanteil von 20 Prozent auch die Entsorgung der noch vorhandenen Filteranlage finanzieren. „Wir wären nicht verpflichtet, die Sanierung umzusetzen“, betont Wagenbach. Offen sei auch, mit welcher Priorität das Projekt eingestuft werde. „Irgendwann werden wir aber sicher zum Zuge kommen.“
Offen ist auch die Frage, wo der Bringhof künftig untergebracht sein könnte. Der Zweckverband für Abfallentsorgung besitzt einen Pachtvertrag bis 2021. Das Schmelzwerk mit wechselnden Party-Veranstaltern in einem kleinen Bereich der Halle könnte ersatzlos abgerissen werden.
Die bereits diskutierte Ansiedlung eines Lidl-Discounters scheint dagegen in weite Ferne gerückt. „Die Fläche befindet sich außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs“, sagt Wagenbach. Sollte die Politik doch einen Discounter auf der Fläche wünschen, müsste neue diskutiert werden, in welchen Bereichen überhaupt solcher Einzelhandel gewünscht ist.