Menden. . Bundesarbeitsminister Hubertus Heil befürwortet das Projekt zur digitalen Bildung im Mendener Schmelzwerk – und will sich vor Ort ein Bild machen.
Das Pilotprojekt zur digitalen Bildung im Schmelzwerk hat eine wichtige Hürde genommen: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sichert den Initiatoren seine Unterstützung zu. Er will nun Türen zu weiteren Behörden und Organisationen öffnen, damit das Vorhaben Fahrt aufnehmen kann. Das ist das Fazit des Gesprächs einer Delegation aus Menden und Iserlohn mit dem SPD-Politiker.
In Berlin hatten der Mendener Unternehmer Hermann Josef Schulte und Lisa Wetzel (beide Schmelzwerk) sowie Sandra Pawlas (Bundesagentur für Arbeit Iserlohn) und Horst-Werner Maier-Hunke (Arbeitgeberverband NRW und Märkischer Arbeitgeber-Verband) Ende vergangener Woche ihre Pläne für die Zukunft der Industriebrache an der Hönne vorgestellt. Ebenfalls dabei: die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag. Sie hatte den Termin eingefädelt.
Zur Erinnerung: Im Schmelzwerk soll ein Projekt zur „digitalen Bildungstransformation in Schul- und Berufswelten“ entstehen. Das Vorhaben, das Anfang Oktober erstmals vorgestellt wurde, könnte bundesweit Signalwirkung entfalten, weil es jungen Menschen, Zuwanderern und Berufstätigen vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung Perspektiven aufzeigen soll.
„Das Treffen mit dem Minister war sehr gut“, sagte Hermann Josef Schulte gestern der WESTFALENPOST. „Herr Heil war sehr gut vorbereitet und positiv eingestellt“, bestätigte Projektleiterin Lisa Wetzel.
Der Minister habe mögliche Wege für eine Anschubfinanzierung des ehrgeizigen Vorhabens skizziert und zugesichert, entsprechende Kontakte zu vermitteln. Deshalb werden nun Detlev Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, Christina Luft, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeitsminister in NRW, und die Zentrale des Fraunhofer-Instituts in München aus dem Heil-Ministerium erfahren, was das Schmelzwerk-Team vorhat. Und das ist Deutschland-weit einzigartig, betonte Lisa Wetzel. „Ich glaube an die Idee“, sagte sie.
Der Glaube allein öffnet jedoch keine Fördertöpfe. Deshalb soll das Fraunhofer-Institut nun eine Machbarkeitsstudie für das Schmelzwerk erstellen. Dabei geht es in erster Linie um die finanziellen Rahmenbedingungen. Zudem haben sich Hermann Josef Schulte zufolge Arbeitsgruppen gebildet, die in Kürze erstmals tagen werden.
Weitere Unterstützer willkommen
Die digitale Bildungsplattform im Schmelzwerk könnte in zwei bis drei Jahren an den Start gehen, hoffen die Initiatoren um Hermann Josef Schulte.
Bisher haben sich etwa 30 Männer und Frauen gemeldet, die in den Arbeitsgruppen das Projekt unterstützen wollen. Weitere Unterstützer sind willkommen.
Hellhörig geworden ist auch die Technologiebranche. „Große Industriepartner können sich eine Beteiligung vorstellen“, sagte Digital-Experte und Projekt-Mitarbeiter Christian Spancken. Namen wollte er allerdings noch nicht nennen.
Arbeitsminister kommt
Arbeitsminister Heil will sich übrigens selbst vor Ort von der Qualität des Projekts in Menden überzeugen: Er kündigte für das kommende Jahr einen Besuch im Schmelzwerk an.