Menden. Im Rathaus in Menden laufen die Vorbereitungen für den Corona-Lockdown. Der Aufwand ist immens. Auch am Wochenende wird schon kontrolliert

Die Stadtverwaltung bereitet sich auf die Auswirkungen der Zwangsschließungen zahlreicher Betriebe am kommenden Montag vor. Der Lockdown für Gastronomie und Freizeitstätten hat massive Auswirkungen. Auch im Rathaus wird gerade massiv Personal umgeschichtet, um die Regeln einhalten zu können. Die Stadt kündigt auch schon für das Wochenende Kontrollen in der Halloween-Nacht an.

Zunächst Warten auf die neuen Verordnungen durch das Land

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Im Rathaus musste sich der lokale Krisenstab am Freitag zunächst noch auf Grundlage der groben Informationen aus der Bund-Länder-Konferenz vom Mittwoch auf die Schließungen ab Montag, 2. November, vorbereiten, weil die Verordnung des Landes erneut auf sich warten ließ. Warten wollte man aber trotzdem nicht. Neben der bekannten Maskenpflicht in einigen Bereichen gibt es eine ganze Liste an neuen Regeln und Vorschriften.

Stadtsprecher Johannes Ehrlich gehört mit zum Krisenstab im Mendener Rathaus.
Stadtsprecher Johannes Ehrlich gehört mit zum Krisenstab im Mendener Rathaus. © WP | Schutzeichel

„Uns ist klar, dass der Kontrollaufwand massiv steigen wird“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Dazu gehöre neben der Kontrolle von Betrieben und der Einhaltung der Maskenpflicht auch die Einhaltung von Quarantäne-Verfügungen. Zu den mittlerweile 71 infizierten Mendenern (ein Höchststand) gesellen sich weitere 160 Mendener, die aktuell ihr Haus oder ihre Wohnung nicht verlassen dürfen.

Wichtig für alle Unternehmen: „Es wird keine Ordnungsverfügung für jeden einzelnen Betrieb geben“, sagt Ehrlich. Dieser Aufwand sei nicht zu leisten. Die Stadt vertrete die Auffassung, dass die vom Land veröffentlichte Allgemeinverfügung ausreiche.

Massive Personalumschichtungen innerhalb der Stadtverwaltung

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Im Rathaus wird jetzt massiv Personal umgeschichtet: Nachdem die Stadt eigene Einrichtungen wie das Hallenbad und die Stadtbücherei schließt, sollen deren Bedienstete jetzt wieder in der Corona-Bekämpfung eingesetzt werden. „Wir sehen uns an, was die Leute für Ausbildungen haben und schauen dann, wie wir die Leute am besten einsetzen können“, sagt Johannes Ehrlich.

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Die Stadt will die Corona-Hotline wieder in Betrieb nehmen. Das sei organisatorisch gar nicht so leicht, erklärt Ehrlich. Denn gleichzeitig müsse gewährleistet sein, dass auch qualifiziertes Personal die Anrufe entgegennehmen kann.

Die betroffenen Gastronomen zeigen sich aus Sicht der Stadtverwaltung derzeit kooperativ, was auch den Personalaufwand vereinfacht. „Nach dem, was ich mitbekomme, ist da sehr viel Einsicht“, sagt Johannes Ehrlich. „Viele haben sich schon auf die Schließung eingestellt.“

748 Menschen im Märkischen Kreis sind aktuell nachweislich infiziert

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Der Märkische Kreis als verantwortliche Behörde für den Gesundheitsschutz kämpft weiter mit der immens hohen Fallzahl. 748 Menschen sind kreisweit aktuell mit dem Virus infiziert. „Unsere Kollegen sind am Limit“, sagt Kreissprecherin Ursula Erkens. Der Kreis könne nicht mehr im Detail über die Entwicklung in einzelnen Städten informieren, weil das Gesundheitsamt schlichtweg alles Personal einsetze, um die Fälle zu betreuen.

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Selbst für größere Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen könne man die Ergebnisse von Testungen nicht mehr kommunizieren. „Ich bitte da wirklich um Verständnis“, sagt Erkens. „Die Betroffenen bekommen natürlich selbst ihre Ergebnisse. Aber mehr können wir gerade nicht leisten.“ So werde der Kreis auch am Wochenende nicht stadtscharf neue Infiziertenzahlen benennen können. Es bleibe bei der Veröffentlichung des kreisweit geltenden Inzidenzwertes über das Robert-Koch-Institut (die aktuellen Zahlen sind auch im Internet auf wp.de/menden im Newsticker zur Corona-Lage nachzulesen).

Nachdem mehrere Gastronomen und auch einige Partygänger angekündigt hatten, den Samstag noch einmal für Feiern im dann noch erlaubten Rahmen auszunutzen, kündigt auch die Stadt Kontrollen an. Stadtsprecher Johannes Ehrlich: „Halloween ist ohnehin bekannt dafür. Das Ordnungsamt wird da unterwegs sein.“

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