Menden. Gastronomen in Menden würden mit der Staatshilfe gut durch die Krise kommen. Trotzdem herrscht Skepsis. Was die Wirte jetzt im Lockdown planen.

Der Corona-Lockdown könnte für einige Gastronomen und Freizeitbetriebe noch unerwartet zum finanziellen Gewinn werden. Sollte es wirklich 75 Prozent des Umsatzes aus dem November 2019 geben, dann würde das für viele die Erwartungen für den November 2020 übertreffen. Glücklich ist aber trotzdem kaum jemand mit der Situation. Und die Unsicherheit ist groß.

Mendener Mühle wird im Lockdown ganz schließen

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„75 Prozent wären super“, sagt Toni Castrignano von der Mendener Mühle. Aber einerseits wolle er sich darauf nicht verlassen. Und andererseits könne er nicht damit zufrieden sein, die Türen versperrt zu lassen. „Wir Wirte wollen ja nicht nur Geld verdienen, wir wollen doch auch Treffpunkt sein.“

Castrignano wird voraussichtlich erst einmal komplett schließen. „Bis wir einen Lieferservice aufgestellt haben, sind doch die vier Wochen schon rum.“ Da sei er nicht so weit wie vielleicht andere Betriebe. Außerdem lebe die Mühle ja auch von der Geselligkeit, auch von Fußball-Bundesliga: „Zum Glück habe ich den neuen Vertrag für Sky noch nicht unterschrieben.“ Alle wichtigen Infos zur Corona-Lage in Menden hier im großen Newsblog.

Bonkers plant einen Abholservice ab kommender Woche

David Poloczek, Betreiber des Bonkers, setzt jetzt auf einen Abholservice.
David Poloczek, Betreiber des Bonkers, setzt jetzt auf einen Abholservice. © David Poloczek | David Poloczek

David Poloczek vom Bonkers geht davon aus, dass er schon in der kommenden Woche einen Abholservice aufgestellt hat. „Am Wochenende kommt unsere To-Go-Karte raus.“ Er verspricht ein paar Extras. „Zu unserer Dienstleistung gehört auch die Atmosphäre. Das müssen wir irgendwie ausgleichen, wenn wir nicht öffnen können.“ Poloczek plant auch Lieferservice.

Auch für den Bonkers-Wirt wäre die Staatshilfe ein großer Vorteil. „Das wäre natürlich toll. Ich gehe davon aus, dass das auch wirklich kommt. Die Frage ist aber, wann.“ Im Gegensatz zu anderen sei bei ihm auch vorher das Jahr schon sehr gut gelaufen – trotz Corona.

Erhöhte Nachfrage im Salsa vor der Schließung

Im Salsa ist in den vergangenen Tagen die Nachfrage bei Tischreservierungen noch einmal gestiegen. „Die Leute wollen noch einmal raus“, heißt es. Das Restaurant am Marktplatz wird ebenfalls mit allen vorgeschriebenen Maßnahmen noch bis Sonntag geöffnet haben. Ob es einen Lieferservice geben wird ist noch nicht ganz klar. Ein Abholservice sei aber eine realistische Option.

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Mühlen-Wirt Castrignano schwenkt jetzt in den kommenden Wochen auf Renovierung um. „Ich habe schon direkt den Hauseigentümer angerufen. Er soll die Monteure schicken.“ Die Toiletten sollen erneuert werden. Die Kornkammer hinten soll eine neue Einrichtung bekommen. „Wir haben eine Menge zu tun.“ Castrignano ärgert sich, dass er die gerade noch alles corona-fit gemacht hatte. „Ich habe noch einige 1000 Euro investiert. Wir Gastronomen müssen unter dem leiden, was gerade passiert.“ Am Wochenende wird die Mühle noch geöffnet sein. Der Wirt rechnet aber nicht mehr mit einer großen Nachfrage. „Es ist schon fast auf Null.“

Halloween-Party zum „Abschied“ im Bonkers geplant

Das Salsa hatte Zelte aufgestellt, um die Gäste draußen an der frischen Luft bewirten zu können.
Das Salsa hatte Zelte aufgestellt, um die Gäste draußen an der frischen Luft bewirten zu können. © WP | Sophie Beckmann

Castrignano ruft auf, aus der Situation das Beste zu machen. „Wir dürfen es nicht eskalieren lassen.“ Im Bonkers soll es Samstag noch eine Halloween-Party geben, nach allen Vorschriften, betont David Poloczek: „Wenn wir gehen, dann gehen wir mit einem kleinen Knall.“

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