Menden. Stadtwerke Menden setzen auf Kooperation mit den Autohäusern Rosier, Bichmann und Pape – auch als Reaktion auf Stromverkäufe von Autokonzernen.
Ein E-Auto von den Stadtwerken Menden – wer das für eine Utopie hält, ist schief gewickelt. Die Stadtwerke sind nicht nur für die Versorgung der Mendener Bevölkerung mit Strom, Gas und Wasser zuständig: Kommunikation und E-Mobilität sind längst gleichrangige Aufgaben. Nachdem der Energieversorger im Stadtgebiet bereits zahlreiche Ladestationen für E-Autos und E-Bikes installiert hat und Photovoltaik-Anlagen samt Wartung ebenso anbietet wie komplette Heizungen, folgt mit den Elektroautos der nächste Schritt. Jetzt können Kunden, die ein E-Auto kaufen wollen, auch ein „Mendener Paket“ schnüren. Um hier eine große Palette bieten zu können, haben die Stadtwerke die heimischen Autohäusern Rosier und Bichmann sowie Pape aus Iserlohn als Vertragspartner gewonnen.
Stadtwerke und Autohäuser bieten Orientierung im Dickicht von Informationen
Auch interessant
Wer vom Benziner oder Diesel zum Stromer wechseln will, steht oft vor einem wahren Dickicht aus Informationen. Kaufen oder leasen, Fördergelder beantragen, Ladestationen planen: Das ist nicht jedermanns Sache. Mit dem „hEppy-Autopaket“ wollen Stadtwerke und Händler den Bürgerinnen und Bürgern hier eine Einstiegshilfe geben. „Wir erhalten täglich Kunden-Anfragen, die sich genau darum drehen“, berichtet Philipp Haberle, Teamleiter Vertriebsservice bei den Stadtwerken Menden.
Ziel: Immer die passenden Ansprechpartner für Interessenten an E-Autos
Fahren mit Mendener „Naturliebe“-Strom
Wer ein E-Auto über das hEppy AutoPaket least, soll der Umwelt Gutes tun: Mit dem dafür eingesetzten „Naturliebe-Strom“ bieten die Stadtwerke Menden einen Tarif an, der die Bedingung für die Inanspruchnahme von Fördergeldern erfüllt. Mehr auf www.naturliebe-strom.de.
Ein Cent pro verkaufter Kilowattstunde kommt nach Angabe der Stadtwerke zudem nachhaltigen Projekten zu Gute, die Natur in Menden erhalten sollen. Naturliebe-Strom hat zudem das „Grüner Strom Label“ der Umweltverbände erhalten.
Mehr Informationen auf www.heppy-autopaket.de.
„Das passende Modell, die Fördermöglichkeiten, die richtige Ladetechnik, womöglich der Anschluss an die eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach: Wer ein elektrisch betriebenes Fahrzeug nutzen will, braucht passende Ansprechpartner“, sagt Thelen. Genau die seien im „hEppy-Autopaket“ mit drin. Wobei das große E kein Schreibfehler ist, sondern nur die E-Mobilität hervorstechen lassen soll.
Auch interessant
Kernstück des „hEppy-Autopakets“ ist ein Online-Konfigurator auf der Internetseite www.heppy-autopaket.de. Interessenten können sich hier Schritt für Schritt ihr Wunschpaket zusammenstellen. Dazu zählen die Wahl der Automarke (auch nach Reichweite), der Antriebsart (E-Auto oder Hybrid), die Jahres-Kilometerleistung, die „Wallbox“ als Ladestation (mit und ohne Standfuß), die Installation (mit Förderung) durch heimische Handwerker – und die jeweilige Monatsrate steht immer dabei. Auch Probefahrten oder individuelle Wünsche können online vereinbart werden. Hinzu kommt die Beratung zu Förderanträgen durch das Stadtwerke-Serviceteam und die Autohäuser.
Heimische Autohäuser erhalten neue Plattform zur Präsentation ihrer Modelle
Auch interessant
Wo liegt deren Interesse? „Wir wollen den Kunden auf unterschiedlichsten Kanälen unsere Modelle und Angebote näherbringen“, erklärt Hendrik Rosier, Spartenleitung Logistik und Einkaufsleiter der Rosier Holding. „Über die Plattform des hEppy-Autopakets ermöglichen wir Interessenten den einfachen Einstieg und können die neuesten E-Fahrzeuge präsentieren.“ Vorteile, die auch Peter Bichmann vom Autohaus Bichmann hervor hebt: „Die Kooperation mit den Stadtwerken und eine ganzheitliche Kundenberatung hat für uns besonders hohen Stellenwert. Im Bereich der Elektromobilität nutzen wir die hEppy-Plattform gerne als zusätzliche Möglichkeit, uns den Kunden zu präsentieren.“
Stadtwerke stellen klar: Die Vertragshoheit bleibt beim Kunden
Für die Stadtwerke stellte Matthias Thelen auf WP-Nachfrage klar, dass die Vertragshoheit beim Kunden bleibt. „Es ist auch nur die Kundin oder der Kunde förderberechtigt.“ Es gehe bei der Kooperation allein darum, die beiden großen Fragenkreise „Welches Auto?“ und „Wie läuft das mit dem Strom?“ jeweils kompetent zu beantworten.
Auch interessant
So würden mitunter die Stadtwerken im Beratungsgespräch gefragt, welches Auto man empfehle – doch Stadtwerker sind keine Pkw-Experten. Umgekehrt: Wenn in den Autohäusern nach der Lade-Infrastruktur gefragt wird, können sie auf die Stadtwerke Menden verweisen.
Thelen bestätigt auch einen hohen Konkurrenzdruck: Große Automobilkonzerne, die stark auf die E-Mobilität setzen, bieten Kunden gerne auch gleich den Stromvertrag zum neuen Auto an. „Das ist für die Stadtwerke landauf landab eine Herausforderung, die wir annehmen wollen.“ Tatsächlich gibt es bereits einen Volkwagen-Naturstrom, der an der Schnittstelle zwischen Energie und Mobilität unter dem Namen „Elli“ angeboten wird.