Menden. . Pack’ die Sonne in den Tank: Die Stadtwerke Menden setzen auf E-Mobilität. Was geht, zeigen sie auf dem „Mendener Herbst“.
- Die Stadtwerke Menden forcieren die E-Mobilität. Der neueste Dreh: Kunden produzieren Strom fürs eigene Auto
- Wie’s geht, zeigt die Stadt-Tochter auf dem „Mendener Herbst“ - mit Rat und Tat
- Ein Komplettpaket will Kunden mit einem Mix aus Montage, Wartung und Erledigung von Papierkram locken
Besitzer von Elektrofahrzeugen können künftig zuhause ihren eigenen Strom herstellen. Die Stadtwerke Menden stellen am Wochenende beim „Mendener Herbst“ vor, wie es geht.
Vertriebsleiter Philipp Haberle zur WP: „Mit umweltfreundlich erzeugtem Strom macht E-Mobilität erst richtig Sinn.“ Er verwies darauf, dass bereits der Strom aus der Ladesäule am Mendener Bahnhof zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energie-Quellen stamme.
Was ein Kfz-Meister und ein Privatmann machen
Jetzt bewerben die Stadtwerke ein Paket für Privatleute. Es besteht aus Fotovoltaik-Anlage plus Ladestation. Kunden, hieß es, könnten den Strom „mittels Speicher zeitversetzt verbrauchen“.
Mindestens zwei Mendener nutzen die neue Technologie bereits. Kfz-Meister Bernd Nickel gewinnt Energie aus Solarzellen auf dem Dach seines Betriebes am Bräukerweg. Zudem packt er die Sonne in den Akku seines E-Mobils. Auch Privatmann Georg Edelmann ging aufs Stadtwerke-Angebot ein. Der Niederbarger produziert eigenen Strom – für seinen Renault Zoe.
Papierkram und Pacht
Solaranlagen und Ladestationen sind auch auf dem freien Markt zu haben. Eine kleine Solaranlage fürs Dach kostet 2500 Euro. Eine Ladestation gibt’s ab 700 Euro.
Das wissen auch Marketing und Vertrieb der Stadtwerke. Sie bieten ihrer Kundschaft „eine schlüsselfertige Lösung“ an. Philipp Haberle verspricht, alles komme „aus einer Hand“. Ein wichtiges Element ist die Erledigung des Papierkrams: „Wir kümmern uns um die Anlagenplanung, die Netzanschlussgenehmigung, den Bau der Anlage und die anschließende Wartung. Dabei übernehmen wir für unsere Kunden auch sämtlichen Schriftverkehr, wie die Anmeldung der Anlage bei der Bundesnetzagentur und die Erstellung der erforderlichen Antragsunterlagen, die der Kunden benötigt, um in den Genuss der Einspeisevergütung zu kommen.“
Die Stadtwerke bieten eine Finanzierung per Pacht an. Das Unternehmen tritt in Vorleistung. Dem Kunden bleibt der Mietkauf.
Politisch gewollt
Der Einstieg in die E-Mobilität ist politisch gewollt. Die Bundesregierung hat Förderprogramme für den Kauf von Elektrofahrzeugen und Ladestationen aufgelegt. Die deutsche Fahrzeug-Industrie will mehr Geld und mehr Ideen in die Entwicklung der E-Auto investieren.
Bisher ist das Interesse an den umweltfreundlichen Karossen übersichtlich. In Menden sind laut Stadtwerken knapp zehn unterwegs. Im Kreis sind’s laut Kreissprecher Hendrik Klein knapp 100. Philipp Haberle sieht weiter: „Die neue Fahrzeug-Generation wird Reichweiten von 400 Kilometern und mehr haben. Damit wird die E-Mobilität in Zukunft immer mehr an Akzeptanz gewinnen.“