Menden. Überfüllte Busse sind seit Beginn der Schule Thema im Märkischen Kreis. Die CDU-Kreisfraktion schlägt in ihrem Antrag eine Lösung vor.

Auch mehr als drei Wochen nach Schulbeginn ist der Schulweg der Schüler noch immer Thema. Vielfach seien die Busse überfüllt. Abstands- und Hygieneregeln seien so gut wie nie einzuhalten. Besonders betroffen seien die Stoßzeiten morgens, wenn alle Schüler gleichzeitig zur Schule müssen. Das ist zumindest der Tenor einiger Eltern. Eine Lösung, die vielfach genannt wird, ist die Staffelung der Schulzeiten. Die CDU-Kreisfraktion hat nun auch einen Antrag an den Landrat Thomas Gemke gestellt, der sich genau mit diesem Thema befasst.

Im Antrag stellt die CDU-Kreisfraktion die Frage, ob vonseiten des Kreises eine Koordination mit den Städten und Gemeinden zur Staffelung der Schulzeit möglich, beziehungsweise geplant ist. Normalerweise wäre dies nämlich eine Aufgabe, die von den Schulverwaltungen der einzelnen Städte gemeinsam mit den Schulen abgesprochen werden würde und nicht vom Kreis. Da das Problem der vollen Busse jedoch nicht nur in Menden auftrete und der Schülerverkehr auch über die Grenzen der Stadt und des Kreises hinaus stattfänden, wendet sich die CDU jetzt an den Kreis. „Eine Staffelung im 15 Minuten Takt würde schon viel bringen. Das würde die Busse entlasten und die Schüleranzahl entzerren“, erklärt Peter Maywald, CDU-Kreistagsabgeordneter und Vorsitzende des Schulausschusses Menden.

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Staffelung von Schulzeiten ist keine neue Idee

Dabei ist die Idee einer Staffelung der Schulzeiten, auch um den Schülerverkehr zu entzerren, nicht neu: Bereits vor einigen Jahren sei dies, laut Maywald, vorgeschlagen worden. Dort aber Seitens der Schulen nicht auf viel Gehör gestoßen. Jetzt, unter den Bedingungen der Corona-Regeln, könnte eine Staffelung nicht nur dafür sorgen, dass weniger Schüler gleichzeitig mit dem Bus fahren, sondern auch, dass nicht alle Busse gleichzeitig fahren. Somit könnte die MVG ihre Kapazität besser ausnutzen. „Es fahren aktuell alle Busse. In einigen Städten, nicht in Menden, sind bereits welche nachgeschoben worden“, erklärt auch MVG-Pressesprecher Jochen Sulis.

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Die MVG überprüfe zurzeit die verschiedenen Linien, auf Basis von Hinweisen, genau – schaut, welche Busse besonders genutzt werden und welche weniger. „In Menden ist der aktuelle Wageneinsatz ausreichend und der Bedarf für mehr Busse nicht gegeben“, sagt Sulis. Er weist darauf hin, dass es beim Einsteigen meist Probleme mit dem Abstand halten gibt, im Bus würde es sich jedoch oft verteilen. Eine Staffelung der Schulzeiten muss außerdem erst durch die Schulverwaltung an die MVG getragen werden – die Verkehrsgesellschaft selbst kümmere sich also nur um eine mögliche Umsetzung, nicht um die Planung.

Aktuell keine Schulzeitstaffelung in Planung

Weil die MVG aktuell in Menden jedoch keine Überlastung der Schulbusse bemerkt, sagt Sulis, wäre eine Staffelung der Schulzeit nicht notwendig. Ähnlich sieht es auch bei der Stadtverwaltung Menden aus. Die Abteilung Schule, Sport und Soziales habe bisher keine Erkenntnisse oder Beschwerden erhalten, dass die Busse zu voll seien, erklärt Pressesprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage der Westfalenpost: „Aktuell gibt es keine Überlegungen für eine Staffelung der Zeit.“ Der Antrag der CDU-Kreisfraktion ist der Abteilung Schule außerdem nicht bekannt.

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Bewusst ist der CDU-Kreisfraktion, so erklärt Peter Maywald, wie umfangreich der Aufwand für eine solche Änderung der Schulzeiten ist. „Das kann die ganze Planung der Schulen und Eltern durcheinanderbringen. Trotz hohem Aufwand macht es aber Sinn“. Demnach könne eine solche Lösung nicht nur zeitlich begrenzt, bis Ende der Corona-Regeln, eingesetzt werden, sondern eine langfristige Lösung sein.