Menden. „OptiVisit“ ähnelt einem Roboter. Das System haben vier Mendener Unternehmer entwickelt. Es soll auch außerhalb der Corona-Krise hilfreich sein.

Von außen gleicht es einer ganz normalen Lagerhalle. Doch innen drin verbirgt sich eine moderne Entwicklung, eine Art Roboter, der in Zeiten von Corona bereits im Schmallenbach-Haus in Fröndenberg eingesetzt wird. Das computerähnliche Gerät namens „OptiVisit“ gibt es in verschiedenen Ausführungen. Robert Schweins, Mitentwickler und Geschäftsführer des Mendener Unternehmens DundS, nennt es auch „R2-D2“, so wie der Roboter aus der Film-Reihe „Star Wars“. Die Technologie von „OptiVisit“: Besucherdaten werden erfasst, die Körpertemperatur wird automatisch gemessen und jeder Besucher muss sich vor der Nutzung am integrierten Spender die Hände desinfizieren.

„Bevor ich etwas machen kann, muss ich mir die Hände desinfizieren“, erklärt Robert Schweins, und hält seine Hände unter den integrieren Desinfektionsspender. Ganz automatisch, kommt das Handdesinfektionsmittel heraus. Danach erleuchtet ein Symbol auf dem Bildschirm grün, was zuvor noch rot war. „Nun können wir uns anmelden“, sagt Schweins weiter.

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Zunächst müsse man auswählen, ob man Besucher oder Mitarbeiter ist. Dann müssen die Daten eingetragen werden. Diese Bekanntgabe sei notwendig, um Infektionsketten und potenziell gefährdete Kontaktpersonen ausfindig zu machen und zu identifizieren, erklärt einer der weiteren Mitentwickler, Kevin Paul. Vor- und Nachname, Adresse, Telefonnummer und Co. – all’ das, was man sonst in Zeiten von Corona auch händisch bei einem Besuch im Altenheim oder in einem Restaurant ausfüllen muss.

Überregional gefragt

Sind alle Daten erfasst worden, druckt der Computer über einen angeschlossenen Drucker einen Barcode aus. Diesen muss der Besucher im nächsten Schritt unter einen Scanner halten. Dann wird er aufgefordert sich mit rund 30 Zentimetern Abstand vor die Wärmebildkamera zu stellen. „So wird automatisch die Körpertemperatur gemessen“, erklärt einer der Entwickler. Und dann ertönt eine sanfte Computerstimme: „Herzlich willkommen“. Um sich wieder abzumelden, muss der Besucher den Barcode lediglich erneut vor den Scanner halten und es ertönt wieder eine Stimme: Die sagt nicht nur „Auf Wiedersehen“, sondern wünscht auch eine gute Heimreise. „Das war mir besonders wichtig“, sagt Robert Schweins und lacht.

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Heutzutage haben die Entwickler rund um Kevin Paul, Robert Schweins, Dennis Golenia und Christian Klute bereits zehn dieser Systeme verkauft. Und nicht nur an Mendener Unternehmen, auch überregional haben sie an Bekanntheit gewonnen. „Wir verkaufen demnächst ein System nach Köln“, sagt Schweins. Mit der Entwicklung von „OptiVisit“ haben die Vier bereits im Oktober des vergangenen Jahres angefangen. Doch sich so richtig in die Arbeit gekniet, damit haben sie erst während der Corona-Pandemie begonnen. Und zwar mit Erfolg: Bereits nach drei Monaten war das System fertig. Indes, so betont Schweins, richtet sich „OptiVisit“ nicht nur an Alten- und Pflegeheime, sondern auch an Unternehmen, Flughäfen und weitere Institutionen, um notwendige Daten von Besuchern, Mitarbeitern, Kunden oder externen Dienstleistern einfach und effizient zu erfassen.

Verschiedene Ausführungen

Es gibt verschiedene Versionen der Corona-Software: Dazu zählt das Basis-Programm, das einen Bildschirm und eine Tastatur enthält sowie das System zur Kontaktdatenverfolgung und Besucherregistrierung. Die Wärmebildkamera, die die Temperatur der jeweiligen Person misst sowie der integrierte Desinfektionsspender, sind sozusagen Extras. Ebenfalls neu: Bei Bedarf kann ein Zutrittskontrollsystem eingesetzt werden. Mithilfe der Ansteuerung von Türen und Zugängen kann sichergestellt werden, dass nur Menschen, die sich zuvor an dem System erfolgreich registriert oder angemeldet haben, Zutritt zu den Gebäuden erhalten. Und auch die Feststellung der Anzahl der Personen, die sich aktuell im Gebäude befinden, ist möglich. Dies sei beispielsweise im Falle einer Evakuierung von Nöten.

„OptiVisit“ verfolgt das Ziel, nicht nur in der aktuellen Lage, sondern auch zukünftig zur Einhaltung von Hygienemaßnahmen zu dienen, und im Falle einer Infektionswelle bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen zu helfen, erläutern die vier Entwickler abschließend im Gespräch mit der Westfalenpost.