Menden. . Die Stadt Menden hat in die Hubertus-Schützenhalle geladen. Bürgermeister Martin Wächter führt „gute Gespräche“ zum Nordwallcenter.
„Mit unserem Hochwasserschutzkonzept sind wir in der Region ziemlich weit vorne dabei“ gab Rainer Lückermann, bei der Stadt für dieses Thema mitverantwortlich, den Gästen aus Politik, Verwaltung, Kirchen, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden seine Einschätzung beim Jahresempfang. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in der Hubertus-Schützenhalle im Lahrfeld statt. Lückermann blickte zurück auf die Arbeiten an der Renaturierung von Hönne und Co. und weitere Schutzmaßnahmen, die die Stadt vor allem mit den Erfahrungen und Erlebnissen des Hochwassers in Angriff genommen hat.
Renaturierung der Oeseteiche
Das große Projekt des vergangenen Jahres war die Renaturierung der Oeseteiche und der Auen drum herum. Dort ist aber noch nicht alles abgeschlossen, der zweite Bauabschnitt an den Oeseteichen ist für 2019 angesetzt. „Es geht hier um einen Puffer bei Hochwasser, damit wir dann ganz gezielt das Wasser in die Teiche einleiten können“, erklärte Lückermann .
Zusätzlich wird mit dem Anlegen von neuen Wegen auch ein erhöhter Naherholungswert geschaffen.
Auch die Bieber kommt in den Fokus. In Bezug auf deren Mündung in die Hönne sagte Lückermann: „Unser Ziel ist es, bei Hochwasser Druck von der Bieber zu nehmen.“ Deswegen soll auf Höhe der Mündung in die Hönne ein Seitenkanal angelegt werden. Für dieses Jahr steht die Planung auf dem Programm, mit der Umsetzung rechnet Lückermann in 2020. Weiter hönneabwärts etwa auf Höhe des Hellweg-Baumarktes sieht Lückermann ebenfalls Handlungsbedarf. Das Problem ist, dass bei einem möglichen Hochwasser die Fluten sehr in Richtung der Fröndenberger Straße drücken könnten. Schließlich nannte er noch die Holzener Straße, wo einige Rohre und Durchlässe für Bäche zu klein seien. Das soll mit Bypässen gelöst werden. Sonst sei eine Verschärfung der Hochwassergefahr durch die steigende Menge an Oberflächenwasser aus dem Gewerbegebiet Hämmer zu befürchten.
Aus Fördertöpfen
Im Gespräch mit Stadtsprecher Johannes Ehrlich ging Rainer Lückermann in der Hubertushalle auch auf die Frage gestiegener Aufenthaltsqualität an renaturierten Flussläufen ein. „Das passiert ja quasi automatisch durch die Renaturierung, dass die Menschen dann hier zum Beispiel auch gerne spazieren gehen.“
Nur eigene Maßnahmen zur Förderung der Naherholung seien durch die Fördermittel für Renaturierung nicht möglich. 80 bis 90 Prozent dieser Kosten, so berichtete Lückermann weiter, stammen aus Fördertöpfen. Für die Stadt alleine wäre das nicht machbar. Und klar sei auch, so hatte Lückermann seine Ausführungen eingeleitet: „Wir werden auch sicher wieder Hochwasser bekommen.“
Zuvor hatte sich auch schon Bürgermeister Martin Wächter an die Gäste gewandt und nahm abgeschlossene wie geplante und laufende Bauprojekte Mendens in den Blick, die Neugestaltung der Fußgängerzone etwa, Gut Rödinghausen und die Feuerwehrgerätehäuser.
Nordwallcenter
Zur öffentlichen Debatte um die Wirtschaftsförderung (WP berichtete) sagte Wächter: „Ich habe gelesen, unsere Wirtschaftsförderung läge in Trümmern. Das stimmt so nicht. Sie kann den Anforderungen und Aufgaben jederzeit gerecht werden.“ Von „Rückschlägen“ rund um das Nordwallcenter, zu dessen Entwicklung er beim vergangenen Empfang noch deutlich positivere Meldungen habe verkünden können, sprach Wächter ebenso. In der seinerzeit noch geplanten Form werde es dieses Projekt nun nicht geben. „Aber wir sind weiterhin in guten Gesprächen.“