Menden. . Dr. Günther Reichle vom ADFC hofft: Neue Fußgängerzone, neue Stellmöglichkeiten. Standorte und Modell sind noch offen.

  • Neue Fußgängerzone soll weitere Stellplätze für Fahrräder bringen
  • ADFC liegt besonders die Einsehbarkeit am Herzen
  • Ausschuss berät über Modell und Standorte

Innenstadtnaher Parkplatzmangel ist ein Problem für viele Autofahrer (WP berichtete). Wer allerdings mit seinem Fahrrad in die Innenstadt kommt – natürlich nur schiebend, denn in der Fußgängerzone darf nicht gefahren werden –, der findet laut Dr. Günther Reichle nicht genügend Abstellmöglichkeiten vor: „Wir haben nicht ausreichend Fahrradständer in der Innenstadt“, kritisiert der Mann vom ADFC.

Wenigstens etwas Abhilfe könne der Umbau der Fußgängerzone bringen, erhofft sich Reichle: „Für die neue Innenstadt sind auch Fahrradparkplätze vorgesehen.“

Standortfrage wird noch beraten

Es sei zwar richtig, dass die Planungen, laut momentanem Stand, neun weitere Standorte für Fahrradständer vorsehen. In trockenen Tüchern ist das laut Stadtsprecher Johannes Ehrlich aber noch nicht: „Der Bauausschuss hat beschlossen, dass das Thema noch einmal im Ausschuss für Öffentliche Sicherheit und Ordnung besprochen wird.“ Ebenfalls Thema: genaue Standorte und Art der Fahrradständer.

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Von Corinna Schutzeichel und Marc Friedrich

Wo auch immer die neuen Fahrradständer letztendlich positioniert werden, ein ganz wichtiger Faktor ist für Reichle: „Sie müssen sehr gut einsehbar sein, um das Diebstahlrisiko zu minimieren.“ Ein positives Beispiel sind für den Fahrradfreund die Abstellmöglichkeiten an der Unnaer Straße.

Und was würde sich Reichle noch für Mendens Radfahrer wünschen, wenn er die freie Wahl hätte? „Ich bin der Meinung, dass ein überdachter Fahrradparkplatz an den Bahnhof gehört. Das muss noch nicht einmal eine große Fahrradstation sein“, erklärt Reichle.

Ein anderer Ansatz

Von dem CDU-Vorschlag, eine Fahrradpauschale für Mendens Schüler einzuführen, hält der Mann vom ADFC übrigens wenig. Die Junge Union hatte vorgeschlagen, dass Schülern, die trotz Anspruchs auf ein Busticket lieber mit dem Rad zur Schule fahren, eine Entschädigung gezahlt werden solle. Dass sei nicht nur günstiger für die Stadt, sondern bringe die jungen Menschen auch noch in Bewegung. Die Idee ist angelehnt an ein sehr ähnliches Projekt aus Paderborn, wo Schüler sich somit 165 Euro pro Jahr dazuverdienen können (WP berichtete).

„Ich halte ehrlich gesagt nicht so viel von dieser Idee, Schüler für das Radfahren mit einer Prämie zu entlohnen. Für mich ist das wieder so ein Wahlkampfvorschlag“, sagt Reichle.

Er wolle aber nicht nur kritisieren, sondern habe einen ganz anderen Vorschlag, junge Menschen auf die Räder zu bringen: „Wir brauchen einfach mehr gute Radwege. Das würde mehr locken.“