Menden. . Die Suche nach Münzgeld fürs Parken soll ab Sommer in Menden entfallen. Die Stadt will als zusätzlichen Service die Bezahlung per Handy anbieten.

  • Voraussichtlich ab Sommer entfällt die Suche nach Kleingeld an Parkscheinautomaten
  • Dann soll in Menden das Bezahlen per Handy-App möglich sein
  • Zurzeit vergleicht die Stadt verschiedene Anbieter

Vergebliches Suchen nach Kleingeld am Parkscheinautomaten soll in Menden bald ein Ende haben: Die Stadtverwaltung will voraussichtlich ab Sommer zusätzlich das Bezahlen der Gebühren per Handy anbieten. Das erklärte Martina Potthoff, Leiterin des Ordnungsamtes, auf WP-Anfrage.

16 Automaten

Insgesamt gibt es 16 Parkscheinautomaten im Stadtgebiet. Sie alle sollen in wenigen Monaten mit einem Zusatzschild versehen werden, auf dem auf die Bezahlalternative per Handy hingewiesen wird. „Diesen Service gibt es ja schon in mehreren Städten, unter anderem in Iserlohn“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Autofahrer bezahlen hierbei die Parkzeit voraussichtlich mit Hilfe einer Handy-App, fügt Martina Potthoff hinzu: „Es gibt verschiedene Anbieter, wir gucken zurzeit aus, welchen wir nehmen.“ Alternativ sollen diejenigen, die zwar ein Handy, aber kein Smartphone haben, per SMS bezahlen können, so Johannes Ehrlich.

Einnahmen variieren stark

Kontrolliert eine Politesse die parkenden Wagen, kann sie die Kennzeichen der Fahrzeuge, für die ein Parkticket gelöst wurde, abfragen. Der Parkende zahlt über seine Handyrechnung und bekommt eine Bestätigungs-SMS über die bezahlte Parkzeit. „Und er bekommt eine Erinnerungs-SMS, wenn die Parkzeit abläuft“, berichtet Martina Potthoff.

Besonders frequentiert und ertragreich sind die Parkscheinautomaten im Bereich der Kernstadt, nämlich am Westwall, an der Turmstraße (Sinn), bei (ehemals) Bertelsbeck und am Neumarkt.

Die Einnahmen variieren je nach Standort stark. So spülte der Automat an der Unnaer Straße/Mendener Bank im vergangenen Jahr nur 4692 Euro in die Stadtkasse und war damit das Schlusslicht. Den Spitzenplatz bei den finanziellen Einnahmen besetzte 2016 der Automat am Neumarkt mit mehr als 54 000 Euro. Ingesamt erzielt die Stadt mit dem Kleingeld durchaus beachtliche Summen: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt knapp 300 000 Euro ins Stadtsäckel gespült. Im Jahr 2013 waren es sogar gut 340 000 Euro.

Schwankungen an den Geräten

Manche Schwankungen an den einzelnen Geräten hängen mit Baumaßnahmen zusammen: So spuckte der Automat am Neumarkt 2015 nur gut 38 000 Euro aus. Der Grund: In dem Jahr fanden die Bauarbeiten zur Offenlegung des Glockenteichbachs statt, so dass der Parkplatz längere Zeit gesperrt war.

Relativ wartungsarm

Die Parkscheinautomaten sind relativ wartungsarm, wie Martina Potthoff weiß. „Sie streiken eigentlich nur, wenn das Papier leer oder der Automat voll ist.“ Mehrmals pro Woche werden die Geräte geleert. Anschließend bringt ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes das Kleingeld zu einer heimischen Bank, wo es per Automat gezählt wird. Hierfür muss die Stadt – wie Unternehmen auch – einen Obolus zahlen. Deshalb, so berichtet Martina Potthoff, verhandelt die Stadt regelmäßig neu über die Konditionen, „damit wir möglichst geringe Gebühren zahlen müssen“.