Menden. Nach der Stammzelltransplantation ist die Mendener Leukämiepatientin Petra Huckschlag endlich wieder zu Hause in Bösperde.
- Am 14. Februar erhielt Petra Huckschlag die lebensrettende Stammzelltransplantation
- Nun ist sie wieder in ihrem Zuhause in Bösperde
- Weiterhin muss sie Menschenansammlungen meiden, um jedes Infektionsrisiko auszuschließen
Gut einen Monat nach ihrer Stammzelltransplantation ist Petra Huckschlag wieder in ihrem Zuhause in Bösperde. Hinter der Mendener Leukämiepatientin liegen viele Wochen im Krankenhaus.
Die Mendenerin hatte Ende des vergangenen Jahres zum zweiten Mal die Diagnose Blutkrebs erhalten. Einige Wochen später wurde für sie ein Stammzellspender gefunden. Ende Januar kam sie ins Krankenhaus nach Wiesbaden, wurde dort auf die Stammzelltransplantation vorbereitet.
Spender stammt aus Deutschland
Am 14. Februar wurden Petra Huckschlag die lebensrettenden Stammzellen übertragen. Petra Huckschlag und ihre Familie wissen nur, dass der Spender oder die Spenderin aus Deutschland stammt. Erst zwei Jahre nach der Transplantation dürfen sich Spender und Empfänger kennenlernen – wenn beide einverstanden sind. „Meine Mutter würde den Spender auf alle Fälle gerne treffen“, weiß Petra Huckschlags Sohn Tobias.
Wochenlange Quarantäne
In der Zeit in Wiesbaden, so berichtet Tobias Huckschlag, war seine Mutter über Wochen quasi in Quarantäne und durfte ihr Zimmer nicht verlassen. Zu groß wäre das Risiko gewesen, eine Infektion zu bekommen. Die Familie wechselte sich ab, so dass die Mendenerin nur an wenigen Tagen kein vertrautes Gesicht aus der Heimat sah. Dabei galt bei jedem Besuch: Hände desinfizieren, Abstand halten, Mundschutz tragen.
Im Moment sei seine Mutter noch geschwächt und müsse sich erst von den Strapazen der vergangenen Wochen und Monate erholen, erklärt Tobias Huckschlag. „Endgültig geschafft hat sie es noch nicht, aber die Werte sind immer besser geworden und die Ärzte sind sehr zufrieden“. Deshalb hätten die Mediziner guten Gewissens eingewilligt, dass seine Mutter nach Hause darf.
Zur Kontrolle ins Krankenhaus in Hamm
Seit Donnerstag vergangener Woche befindet sich Petra Huckschlag nun wieder in ihrem Zuhause in Bösperde. Einmal pro Woche muss die Mendenerin ambulant zur Kontrolle ins Krankenhaus in Hamm. Menschenansammlungen soll sie im ersten Jahr nach der Stammzelltransplantation meiden. „Sie kann im Wald spazieren gehen“, beschreibt Tobias Huckschlag den engen Aktionsradius. Mundschutz und Handschuhe gehören immer dazu. Auch wenn die Kraft erst langsam wieder zurückkommt, seine Mutter fühle sich jetzt, wo sie endlich wieder zu Hause ist, „sehr wohl und glücklich“. Und kann gewiss sein, dass viele Mendener sie weiterhin mit den besten Wünschen begleiten.
33.000 Euro für Kampf gegen Blutkrebs gespendet
Petra Huckschlags Familie hat den Weg der Bösperderin als „Team Petra“ auf Facebook („Lebensretter gesucht für Petra“) öffentlich gemacht. Dort hat das „Team Petra“ in den vergangenen Wochen auch die Schritte der Genesung dokumentiert.
Hintergrund der Entscheidung, dies öffentlich zu machen, war, dass möglichst viele Menschen überzeugt werden sollten, sich als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen.
971 Menschen ließen sich registrieren
Das Bestreben war von einem derart großen Erfolg gekrönt, den im Vorfeld kaum jemand in dieser Größenordnung für möglich gehalten hatte. 971 Menschen ließen sich am 14. Januar typisieren. Ihre Daten sind mittlerweile in die Datei der DKMS eingepflegt, so dass sie nun für andere Patienten als mögliche Stammzellspender in Frage kommen können.
Konto bleibt bis zum Sommer bestehen
Und die Mendener zeigten sich auch finanziell großzügig: 33 000 Euro kamen bislang auf dem Konto zusammen, das für die Registrierungsaktion angelegt worden war, berichtete Sohn Tobias Huckschlag: „Damit hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet. Wir sind froh und dankbar. Das war einfach toll, was Menden da geleistet hat.“ Das Geld fließe zu 100 Prozent an die DKMS, um den Kampf gegen Blutkrebs zu unterstützen. Bis zum Sommer soll das Konto noch bestehen bleiben.
Nicht nur das „Team Petra“, sondern auch Petra Huckschlag selbst verfolgt intensiv die Nachrichten, die sie über die sozialen Netzwerke erreichen. „Es haben so viele Mendener mitgefiebert“, sagt Tobias Huckschlag. Seine Mutter sei angesichts der vielen Nachrichten „sehr überwältigt“ gewesen, wie viele Menschen Anteil an ihrem Schicksal nehmen.