Menden. . Petra Huckschlag hat Leukämie und hofft inständig, dass ihr genetischer Zwilling gefunden wird, um eine Stammzellspende bekommen zu können.

  • Bei derBösperderin Petra Huckschlag wurde vor gut einem Jahr Leukämie diagnostiziert
  • Nachdem sie zwischenzeitlich als krebsfrei galt, ist die Kranknheit nun zurückgekehrt
  • Familie und DKMS organsieren für den 14. Januar Typisierungsaktion in Menden

Vor gut einem Jahr änderte sich Petra Huckschlags Leben mit der Diagnose Leukämie auf einen Schlag. Monate später schien die Mendenerin krebsfrei zu sein. Doch dann kehrte die Krankheit zurück. Die große Hoffnung der 58-Jährigen ist nun eine Stammzelltypisierungsaktion, die am Samstag, 14. Januar, von 10 bis 15 Uhr im Bürgersaal stattfindet.

Petra Huckschlag sucht einen Stammzellspender.
Petra Huckschlag sucht einen Stammzellspender. © privat

Fünf Milliliter Blut können Leben retten

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere große Typisierungsaktionen in Menden, bei denen sich insgesamt mehrere Tausend Menschen als potenzielle Stammzellspender registrieren ließen.

Wer kann helfen? Registrieren lassen können sich Menschen, die zwischen 17 und 55 Jahren alt sind. Auch wer sich selbst nicht als potenzieller Stammzellspender typisieren lassen kann oder möchte, kann helfen – nämlich durch eine Spende, durch die Typisierungen bezahlt werden. Die DKMS hat für Petra Huckschlag ein eigenes Spendenkonto eröffnet (Sparkasse Witten, DE75 4525 0035 0000 7070 00; für eine Spendenquittung Adressdaten im Verwendungszweck angeben).

Wie funktioniert die Typisierung? Um die Gewebemerkmale zu bestimmen, werden circa fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. „Von der Logistik her funktioniert eine Blutabnahme am schnellsten“, erklärt Demet Kaygusuz, die für die DKMS die Aktion in Menden begleiten wird. Anders als bei einer Typisierung zu Hause gibt es vor Ort nicht die Möglichkeit eines Wangenabstrichs per Wattestäbchen.

Rund um die Aktion: Am Tag der Registrierung soll durch verschiedene Aktionen auch Geld gesammelt werden, durch das die DKMS die Typisierungen bezahlt. Denn jede Typisierung kostet die DKMS 40 Euro. Die Kosten entstehen durch die Bestimmung der notwendigen Gewebemerkmale jedes Spenders im Labor. Wie Sarah Freis als Mit-Organisatorin erläutert, soll es mit Unterstützung heimischer Unternehmen eine Tombola mit attraktiven Preisen geben, darüber hinaus einen Kaffee-, Kuchen- und Waffelverkauf. Die Erlöse sollen zu 100 Prozent an die DKMS fließen.

Kurz vor Weihnachten 2015 bekam Petra Huckschlag die Diagnose Akute myeloische Leukämie. Im Vorfeld hatte sie sich schlapp gefühlt, spürte grippeähnliche Symptome. Als es ihr trotz verordneter Ruhe immer schlechter ging, wurde ihr Blut untersucht. Die Leukozyten waren zu hoch, eine Blutarmut deutlich erkennbar. Einen Tag später lag Petra Huckschlag im Krankenhaus, wenige Stunden später stand die niederschmetternde Diagnose fest.

Mehrere Chemotherapien musste die verheiratete Mutter zweier Kinder auf sich nehmen, verbrachte die meiste Zeit der ersten sechs Monate dieses Jahres im Krankenhaus. Im Sommer war Petra Huckschlag, die seit 40 Jahren im katholischen Kindergarten St. Maria Magadalena in Bösperde arbeitet, krebsfrei. „Alle Folgeuntersuchungen zeigten tadellose Ergebnisse, und mit jeder positiven Untersuchung versuchte ich, mich wieder mehr auf das Leben einzulassen“, blickt Petra Huckschlag zurück. „Aber plötzlich wurde es wieder anders.“

Suche nach genetischem Zwilling

Der Krebs kehrte zurück, und Petra Huckschlag musste erneut ins Krankenhaus zur Chemotherapie. „Im Moment ist es ein Auf und Ab“, sagt Schwiegertochter Sarah Freis zum Gesundheitszustand ihrer Schwiegermutter. Die große Hoffnung von Pe­tra Huckschlag und ihrer Familie ruht nun auf einer Stammzellspende: „Die Suche nach meinem genetischen Zwilling, meinem Lebensretter, läuft bereits, aber ist natürlich sehr schwierig.“

Petra Huckschlags Familie hat deshalb gemeinsam mit der DKMS eine Typisierungsaktion organisiert. Die Mendenerin sagt von sich selbst, dass sie es liebe zu reisen und neue Länder und Kulturen kennenzulernen. Sie verbringt gemeinsam mit ihrem Mann gerne Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Bösperde, der Kirchengemeinde, in den heimischen Schützenvereinen und im Kegelclub. Ihr Herzenswunsch ist es, „all dies in Zukunft auch wieder zu können, und ich möchte vor allem erleben, wie meine Kinder ihre eigenen Familien gründen“. Deshalb bittet sie inständig um Unterstützung bei der Suche nach ihrem genetischen Zwilling: „Lassen Sie sich bitte typisieren, selbst wenn Sie nicht für mich der passende Spender sind, haben Sie vielleicht irgendwann die Chance, einem anderen Menschen das Leben zu retten.“

>> FAMILIE UND DKMS ORGANISIEREN AKTION

Die Typisierungsaktion findet am Samstag, 14. Januar, 10 bis 15 Uhr, im Bürgersaal in Menden statt. Petra Huckschlags Familie wird bei der Organisation und Durchführung der Aktion unterstützt von der DKMS gemeinnützige GmbH (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei).