Menden. . Petra Huckschlag und ihre Familie sind überwältigt angesichts der vielen positiven Reaktionen auf die angekündigte Stammzell-Typisierungsaktion.

  • Die an Leukämie erkrankte Petra Huckschlag und ihre Familie sind überwältigt angesichts der vielen positiven Reaktionen auf die angekündigte Stammzell-Typisierungsaktion
  • Registrierung am Samstag, 10 bis 15 Uhr, im Bürgersaal
  • Petra Huckschlag zurzeit im Krankenhaus in Hamm

Es ist die große Hoffnung auf den Sechser im Lotto. Wenn am Samstag, 14. Januar, die große Stammzelltypisierungsaktion in Menden stattfindet, hoffen die an Leukämie erkrankte Petra Huckschlag und ihre Familie, dass an diesem Tag auch ein lebensrettender Spender für die 58-Jährige dabei ist. Die bisherige Resonanz auf die angekündigte Aktion jedenfalls ist überwältigend.

Die letzte große Typisierungsaktion fand 2012 in Menden statt.
Die letzte große Typisierungsaktion fand 2012 in Menden statt. © Martina Dinslage

„Wir bekommen sehr viele positive Rückmeldungen“, freut sich Petra Huckschlags Schwiegertochter Sarah Freis. Gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern hat sie eine Facebook- (Lebensretter gesucht für Petra) und eine Internetseite ( www.lebensretter-gesucht.com) ins Leben gerufen, mit denen um mögliche Spender geworben wird. „Es gibt so viel Zuspruch – das hat uns in den letzten Wochen geradezu überwältigt.“ So soll am Samstag parallel zur Typisierungsaktion eine große Tombola stattfinden, um Geld für die Typisierung zu sammeln. Die Sachspenden wurden von großen regionalen Unternehmen zur Verfügung gestellt, berichtet Sarah Freis. „Aber auch die Resonanz von Privatleuten, die sich bei uns gemeldet und ihre Unterstützung beim Verteilen von Flyern angeboten haben, trägt uns und tut auch Petra gut.“

Stammzellen spenden bis zum 61. Lebensjahr

Registrieren lassen können sich Menschen, die zwischen 17 und 55 Jahre alt sind, so die DKMS. Bis zum 61. Lebensjahr bleiben diese Frauen und Männer dann in der Datei der potenziellen Spender.

Hintergrund der Altersgrenze: „Die Wahrscheinlichkeit, als Spender in Frage zu kommen, sinkt mit dem Alter“, erläutert Demet Kaygusuz von der DKMS. „Der Körper produziert langsamer Stammzellen.“

Wer sich nicht als Stammzellspender registrieren lassen will oder kann, aber trotzdem helfen möchte, kann die DKMS mit einer Geldspende unterstützen. Für Petra Huckschlag hat die DKMS ein eigenes Spendenkonto eröffnet: Sparkasse Witten, DE75 4525 0035 0000 7070 00. Jede Typisierung kostet die DKMS 40 Euro. Weitere Informationen über die DKMS und über den Ablauf einer Stammzellspende: www.dkms.de

Petra Huckschlag, so berichtet Sarah Freis, befinde sich derzeit im Krankenhaus in Hamm. Nachdem sie einige Tage mit Fieber zu kämpfen hatte, gehe es ihr nun besser. Doch sei nach wie vor das Infektionsrisiko hoch, so dass Petra Huckschlag weiter im Krankenhaus bleibe.

Die Suche nach einem Stammzellspender für die an akuter myeloischer Leukämie erkrankte Petra Huckschlag laufe bereits seit einigen Wochen in den entsprechenden Dateien und werde sukzessive ausgeweitet – bislang allerdings ohne Erfolg.

Wieviele Menschen sich am Samstag (10 bis 15 Uhr, Bürgersaal) typisieren lassen werden, vermag niemand vorherzusagen. „Wir rechnen auf alle Fälle mit ein paar hundert Menschen“, erklärt Demet Kaygusuz von der DKMS. Wichtig: Wer sich in der Vergangenheit bereits einmal hat typisieren lassen, bleibt im Pool potenzieller Spender. Eine erneute Registrierung ist also keinesfalls notwendig. Und auch nicht gewünscht. Denn: Jede Registrierung kostet Geld. Eine doppelte Typisierung wäre also eine unnötige Geldausgabe, betont Demet Kaygusuz.

Die bislang letzte große Typisierungsaktion, bei der für einen erkrankten zehnjährigen Jungen aus Menden ein Spender gesucht wurde, fand im Jahr 2012 statt. Und auch in den Jahren zuvor hatte es Aktionen gegeben, bei denen sich insgesamt mehrere tausend Mendener haben registrieren lassen.

Infoveranstaltung im Gymnasium

„Die Frage, wie viele Menschen sich jetzt typisieren lassen, haben wir uns natürlich auch gestellt“, sagt Sarah Freis. „Wir hoffen, dass manche, die sich in der Vergangenheit nicht haben typisieren lassen, jetzt den letzten Impuls hierzu bekommen. Und natürlich setzen wir auch auf die, die bei früheren Aktionen noch zu jung waren.“ So führe die DKMS am Freitag eine Informationsveranstaltung im Gymnasium an der Hönne durch, um gezielt Oberstufenschüler für die Typisierungsaktion zu gewinnen.

Das Team um Petra Huckschlag rührt auch selbst weiterhin kräftig die Werbetrommel für die Registrierung – auch in dem Bewusstsein, dass die Wahrscheinlichkeit, am Samstag einen Spender für die Mendenerin zu finden, eher gering ist. „Zum einen haben wir durch die Typisierungsaktion das Gefühl, dass wir etwas aktiv tun können, um zu helfen“, sagt Sarah Freis. Und zum anderen werde durch die Aktion der Pool potenzieller Spender erweitert: „Und wer weiß – vielleicht haben wir ja Samstag den Sechser im Lotto und es ist ein Spender für Petra dabei.“