Finnentrop-Bamenohl. . Ein 34-jähriger Asylbewerber, der in seiner Wohnung randalierte, löste in Finnentrop-Bamenohl einen mehrstündigen Polizeieinsatz aus. Beamte eines Sondereinsatzkommandos aus Köln überwältigten den Mann, der bei dem Zugriff leicht verletzt wurde. Waffen wurden in einer Wohnungsdurchsuchung nicht gefunden.

Glimpflich endete ein fast fünfstündiger Polizeieinsatz, an dem ein Großaufgebot Bereitschaftspolizei und das Sondereinsatzkommando (SEK) Köln beteiligt war, in Bamenohl, einem Ortsteil von Finnentrop.

Gegen 9.30 Uhr hatte eine Nachbarin des Hauses 22b in der Graf-von-Plettenberg Straße in Bamenohl, das der Siedlungs- und Baugenossenschaft Meschede gehört, die Kreispolizeibehörde in Olpe über den Notruf darüber informiert, dass in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss des benachbarten Mietshauses randaliert werde und gerade ein Latthammer durch das geschlossene Fenster nach draußen auf ihr Grundstück geworfen worden sei.

Polizei ging von Bedrohungslage aus

Nach Auskunft von Polizeipressesprecher Stephan Ommer machte sich daraufhin eine Streifenwagenbesatzung der Wache Finnentrop auf den Weg. Vor Ort angekommen sahen die Beamten einen ihnen von anderen Einsätzen bekannten 34-jährigen Asylbewerber afrikanischer Herkunft, der, so der Polizeipressesprecher, als „gewaltbereit und psychisch labil“ bekannt wer. Auch konnte nicht ausgeschlossen werden, dass er im Besitz einer Waffe war. Daraufhin entschied die Polizeiführung in Olpe, von einer Bedrohungslage auszugehen und das SEK anzufordern.

Verstärkung aus Gummersbach, Siegen, HSK und MK angefordert

Gleichzeitig wurden starke eigene Kräfte und Verstärkung aus Gummersbach, Siegen sowie dem Hochsauerland- und dem Märkischen Kreis zur Sicherung und Absperrung sowie der Rettungsdienst nach Bamenohl in Marsch gesetzt. Als das SEK gegen 12 Uhr vor Ort eintraf, versuchte man zunächst, auch mit Hilfe des Betreuers des 34-Jährigen, Kontakt mit ihm aufzunehmen.

Bei Wohnungsdurchsuchugn keine Waffen gefunden

Als das nicht gelang, entschloss man sich zu einem gewaltsamen Zugriff. Um14.09 Uhr ertönten kurz hintereinander die Detonationen zweier Blendgranaten und wenig später wurde der Mann, von einer Decke verhüllt, in den Rettungswagen geführt. Er hatte sich, wie auch Blutspuren auf der Treppe aufzeigten, bei der Überwältigung durch die SEK--Beamten leicht verletzt. Der Mann wurde zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht und später in die Psychiatrie eingewiesen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung durch die Kriminalpolizei wurden keine Waffen gefunden.