Attendorn. In den Sommerferien starten die Arbeiten zum Bau der neuen Mensa auf dem „Ursulinen-Berg“ in Attendorn. Was die Anwohner jetzt beschäftigt.

Nachdem sich die rund 1200 Schüler und Schülerinnen der beiden Attendorner St.-Ursula-Schulen und das Lehrerkollegium von Gymnasium und Realschule Anfang Juli in die Sommerferien verabschiedet haben, rücken die Bagger auf dem „Ursulinen-Berg“ an: Nach jahrelanger Vorplanung startet der große Um- und Anbau auf dem Schulgelände. Bekanntlich investiert das Erzbistum Paderborn als Träger rund 20 Millionen Euro in den Bau einer neuen Mensa, in die vollumfängliche Modernisierung des naturwissenschaftlichen Gebäudetraktes sowie in die Erweiterung der Sporthalle, die um einen vierten Trakt ergänzt wird. Die Arbeiten sollen rund zwei Jahre dauern.

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Klar ist: Während der Bauphase werden sich nicht nur die Schüler und Schülerinnen einschränken, auch die Anlieger werden sich auf ein spürbares Mehr an Verkehr und Lärm einstellen müssen. „Wir sind froh, so gute Nachbarn zu haben – und ich hoffe, das bleibt auch so, auch wenn gerade die bevorstehenden Sommerferien für Sie strapaziös werden“, betonte Markus Ratajski, Leiter des St.-Ursula-Gymnasiums, am Mittwochabend im Rahmen eines Infoabends für Anlieger, die über die Baustellen-Koordination und den Ablauf informiert wurden.

Denn das Erzbistum nutzt die sechs Wochen Ferien und mutmaßlich die ersten beiden Wochen nach Beginn des neuen Schuljahres, um rund 4000 Kubikmeter Erde auszuschachten. Das ist notwendig, um später die neue Mensa neben das modernisierte naturwissenschaftliche Gebäude in den Hang zu bauen. Ein Drittel des Erdaushubs bleibt vor Ort, das Material wird nach entsprechender Aufbereitung als Unterboden für den vierten Hallenteil genutzt. Ressourcenschonend wolle man arbeiten, betont der zuständige Architekt, Marius Hengstebeck.

Pendel-Verkehr unausweichlich

Das hat jedoch zur logischen Folge, dass der Schwerlastverkehr auf dem Gelände zwischen der Stelle, wo die neue Mensa entsteht, und der Turnhalle pendeln muss. Im Kern also auf dem kleinen Verbindungsweg, der neben und oberhalb des Schulkomplexes herführt. Möglicherweise fahren die Lkw eine kleine Schleife, und zwar am Osterkopp der Kölner Poorte vorbei, um dann von unten wieder auf die schmale St.-Ursula-Straße zu kommen. Die Lkw, die das restliche Material zu anderen Baustellen abfahren, werden entweder die St.-Ursula-Straße nutzen oder aber über den Oberen Kehlberg in Richtung Industriegebiet fahren. Welchen Weg die Unternehmer nutzen, könne weder der Schulträger noch die Stadt vorgeben.

Die St.-Ursula-Straße ist unverhältnismäßig schmal, das könnte gefährlich werden.
Befürchtung eines Anwohners

Verständlicherweise ist dem einen oder anderen Anwohner etwas mulmig zumute, die Sorge vor verkehrlichen Komplikationen war am Mittwochabend in der Anliegerversammlung zu spüren. „Die St.-Ursula-Straße ist unverhältnismäßig schmal, das könnte gefährlich werden“, sagte ein Anwohner mit Blick darauf, dass hier täglich hunderte Schüler hoch- und runterlaufen – und nicht wenige Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis vor das Schulgebäude fahren. Eine Anwohnerin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass vor allem die Einmündung auf die Hansastraße äußerst gefährlich sei und man die Straße nur schlecht einsehen könne, wenn der Schulbus in seiner Haltebucht stehe. Das Problem erhöhe sich mutmaßlich noch durch die vielen Baustellenfahrzeuge. Die Chancen, an dieser Stelle einen Spiegel zu bekommen, stehen allerdings schlecht.

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Als „völlig nachvollziehbar“ beschrieb Schulleiter Ratajski die Sorgen der Anwohner, er machte allerdings auch klar, dass es ohne Einschränkungen nicht gehe: „Wer eine neue Mensa und mehr bauen will, der muss auch Hobelspäne in Kauf nehmen. Der Schulträger investiert hier eine immense Summe in den Bildungsstandort Attendorn.“ Sobald die massiven Erdarbeiten kurz nach den Ferien abgeschlossen sind, kehrt kurzfristig wieder Baustellen-Ruhe ein. Denn mit den Hochbauarbeiten an der Sporthalle, die als nächstes anstehen, wird frühestens im Herbst begonnen.