Kreis Olpe. Das hochansteckende Norovirus ist deutschlandweit auf dem Vormarsch. Auch im Kreis Olpe häufen sich die Fälle. Das sind die aktuellen Zahlen.
Nachdem sich bei einem Stuttgarter Frühlingsfest knapp 700 Personen fast zeitgleich mit dem Norovirus angesteckt hatten, ist das Magen-Darm-Virus in aller Munde. Auch im Kreis Olpe breitet sich der Erreger weiter aus. Im Vergleich zur Zeit des Vorjahres gibt es einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen – die Dunkelziffer könnte jedoch noch deutlich höher sein.
Hochansteckendes Virus
Laut Robert Koch Institut (RKI) ist der Norovirus-Erreger erstmals 1972 durch elektronenmikroskopische Untersuchungen entdeckt worden. Inzwischen sind die Viren weltweit verbreitet und laut RKI für einen Großteil der nicht bakteriell bedingten Magen-Darm-Grippen bei Kindern (knapp 30 Prozent) und bei Erwachsenen (bis zu 50 Prozent) verantwortlich. Die Infektiosität sei „sehr hoch“ – allein durch einfachen Handkontakt (Schmierinfektion) könne das Virus von einer anderen Person übertragen werden. Meist blieben bei der eigenen Händehygiene noch kleine Reste der Ausscheidungen unentdeckt und sorgten dann für ein Infektionsgeschehen. Vor allem betroffen seien unter fünfjährige Kinder und über 70-jährige Personen. Eine Infektion könne über das ganze Jahr hinweg auftreten, besonders häufig seien jedoch Erkrankungen im Zeitraum zwischen Oktober und März. Untersuchungen zeigten zudem, dass das Virus teilweise noch ein bis zwei Wochen nach der Erstansteckung im Körper bleibt – eine Ansteckung sei also auch dann weiterhin noch möglich, so die Schilderungen im RKI-Ratgeber.
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Während der Corona-Phase war das deutschlandweite Infektionsgeschehen bei dem Norovirus heruntergegangen, doch in den letzten zwei Jahren stiegen die Zahlen innerhalb Nordrhein-Westfalens wieder an, das bestätigte zuletzt die AOK Nordwest vor wenigen Monaten unter Berufung aktueller RKI-Zahlen. Auch im Kreis Olpe ist eine klare Tendenz ersichtlich. Während es bis zur 20. Kalenderwoche 2023 nur 28 gemeldete Norovirus-Fälle zu beklagen gab, liegt der Wert zum gleichen Zeitpunkt ein Jahr später schon bei 74. Wirklich Grund zur Sorge besteht aus der Sicht des Kreisgesundheitsamts Olpe jedoch nicht: „Im Vergleich zum Vorjahr ist zwar ein deutlicher Anstieg erkennbar, was jedoch aufgrund der geringen Fallzahl, bereits durch wenige Ausbrüche in Gemeinschaftseinrichtungen zu erklären ist. Daher gibt es trotz dieses Anstiegs im Kreis Olpe keine besorgniserregenden Infektionen mit dem Norovirus.“ Hinzu komme, dass die meisten Krankheitsverläufe oft „einen milden Verlauf aufweisen“ und gar nicht erst „erkannt würden“.
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Üblicher Infektionsschutz
Um das Risiko auf eine Norovirus-Infektion zu vermindern, gelte grundsätzlich ein ähnliches Vorgehen wie bei anderen bekannten ansteckenden Virus-Infektionen. „Waschen Sie sich die Hände immer sorgfältig mit Wasser und Seife, insbesondere nach jedem Toilettengang sowie vor der Zubereitung von Speisen und vor dem Essen. Trocknen Sie die Hände anschließend sorgfältig mit einem sauberen Tuch ab. Dadurch wird verhindert, dass Krankheitserreger aus dem Darm über verunreinigte Hände in den Mund gelangen“, betont das Kreisgesundheitsamt Olpe. Kommt es dennoch zur Ansteckung, wird dazu geraten, erst zwei Tage nach Ende der Symptome wieder Kontakt zu anderen Personen aufzunehmen, um der hohen Infektiosität entgegenzuwirken.