Attendorn. Lange Zeit stand die ehemalige NKD-Filiale an der Wasserstraße in Attendorn leer. Jetzt folgt ein Fitness-Studio. Das ist der Zeitplan.

Seit rund drei Jahren ist das Ladenlokal im Haus Wasserstraße 5 in Attendorn verwaist. Hier war über Jahrzehnte zunächst das Eisenbahn- und Porzellangeschäft von Erich Rinschede und später der Textildiscounter NKD, der mittlerweile an der Niedersten Straße zuhause ist, untergebracht. Seit Wochen weisen Plakate im noch zugeklebten Schaufenster des leerstehenden Geschäftes darauf hin, dass hier bald ein neues Fitness-Studio (S & L Fitness) aufmacht. Die neuen Betreiber, die Eheleute Sebastian und Lena Rinschede, haben jetzt die Genehmigung (eine Nutzungsänderung) vorliegen, sodass bereits nächste Woche mit den Renovierungsarbeiten begonnen werden soll.

Ein Archivbild des ehemaligen Eisenbahn- und Porzellangeschäfts von Erich Rinschede
Ein Archivbild des ehemaligen Eisenbahn- und Porzellangeschäfts von Erich Rinschede © privat | Privat

Dann wird zunächst der Trockenbauer für seine Arbeiten vier bis fünf Wochen Zeit in Anspruch nehmen. Die Eröffnung ist für den 1. oder 2. Juli geplant, erklärt Sebastian Rinschede, der zur Ausstattung bekannt gibt, dass auf der Fläche von 260 Quadratmetern 24 Fitnessgeräte der Firma Matrix aufgestellt werden. „Neben Umkleidekabinen werden eine Dusche sowie Damen- und Herrentoiletten und eine barrierefrei zu begehende Behindertentoilette vorhanden sein“, erklären die Betreiber. Das Fitness-Studio-Konzept ist überwiegend personallos. Mittels Check-in wird mit einer Schlüsselkarte, die vor ein elektronische Lesegerät gehalten wird, die Eingangstür geöffnet. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags rund um die Uhr und am Wochenende sowie an Feiertagen von 6 bis 22 Uhr. Die Betreiber werden vor der Eröffnung einen Baustellen-Vorverkauf anbieten, wobei nur an diesem Tag Abos mit verschiedenen Tarifen günstiger erworben werden können.

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Ein langjähriger Leerstand an der Wasserstraße wird also zeitnah behoben, was grundsätzlich auch Kristin Meyer freut, Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus. „Denn jeder Leerstand, der aus unserer Stadt verschwindet, ist gut“, sagt sie. Allerdings habe aus städtischer Sicht immer Priorität, dass leerstehende Geschäfte durch neue, notfalls auch bestehende Einzelhandels-Nutzung wieder mit Leben gefüllt würden. Nur wird das bekanntlich heute immer schwieriger – nicht nur, aber auch in Attendorn. Bestes Beispiel nur wenige Meter entfernt: Direkt am Alten Markt folgt auf das ehemalige Geschäft „Kurios“ nun ein Fliesenfachbetrieb. Zuletzt schloss an der Niedersten Straße auch das Sporthaus von Peter Möser, auch hier hat sich mit Immobilienmakler Petros Kominos ein Dienstleister niedergelassen.

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Leerstände zu beseitigen wird für die Stadt und die privaten Eigentümer, die entsprechende Ladelokale vermieten, eine Daueraufgabe bleiben. Wenn beispielsweise der Modehändler Ernsting‘s family seine Ende der 1990er-Jahre bezogene Filiale an der Wasserstraße, im Übrigen direkt gegenüber vom neuen Fitness-Studio, zum Herbst verlässt und sich im nahegelegenen Cohn-Gebäude vergrößert, entsteht wiederum eine Lücke an der Wasserstraße, die bislang noch nicht geschlossen ist. Selbst im genannten Cohn-Gebäude, in dem seit dem Jahr 2022 die Senfmühle beheimatet ist, wird noch Platz sein für einen dritten Händler, den die Stadt als Eigentümerin noch sucht.