Attendorn. Einzelhändler Peter Möser schließt sein Sporthaus zum Jahresende – ein Hintertürchen lässt er sich noch offen. Das sind die Hintergründe.
Mitten in der City der Hansestadt schließt zum Jahresende das Sporthaus Attendorn. Peter Möser geht dann mit 70 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Wegen der Geschäftsaufgabe findet in den nächsten Wochen ein Totalräumungsverkauf an der Niedersten Straße 4 gegenüber der „Wunderbar“ mit entsprechender Rabattierung statt. Das Sporthaus bietet das komplette Programm an Sport- und Outdoor-Artikeln an. Die Lieferanten sind hochwertige Markenhersteller.
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Eine Hintertür lässt sich der aus Drolshagen kommende Peter Möser allerdings noch offen. Die kleine Ski-Werkstatt, die sich der heute 70-Jährige am Grafweg 9 eingerichtet hat, wird vorerst weiterbetrieben. Hier können Skischuhe und Skier ausgeliehen oder im Neuzustand erworben werden. Als Service bietet er Bindungseinstellung, Schleifen und Wachsen an. Peter Möser bedankt sich auf diesem Wege bei seinen Kunden und erinnert gleichzeitig daran, dass es jetzt Zeit sei, die Gutscheine einzulösen.
Filialleiter bei Sport-Pilz
Der Einzelhändler kennt die Sportartikelbranche in- und auswendig. Unter anderem war er vor seiner Zeit im Sporthaus Attendorn Filialleiter bei Sport-Pilz an der Wasserstraße. Im September 1996 eröffnete der Attendorner Rolf Beul an der Ennester Straße 15 ein Sportartikelgeschäft. Möser wurde bei ihm Angestellter. Im März 2005 übernahm Peter Möser den Geschäftsbetrieb. Wegen der besseren Lage wechselte der Drolshagener im April 2011 an die Niederste Straße 4. Hier werden seitdem die Räumlichkeiten, in denen zuvor das Modehaus Richard Damenbekleidung verkaufte, genutzt.
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Auf den Einzelhändler an der Niedersten Straße folgt ein Dienstleister. Nach der Schließung des Sporthauses Attendorn werden, wie uns Petros Kominos mitteilt, die Räumlichkeiten ab Januar zunächst für einige Wochen renoviert. Anschließend belegen der qualifizierte IHK-Immobilienmakler Petros Kominos und seine Frau Julia die untere Etage. Für den Immobilienmakler ist die Sichtbarkeit in der Innenstadt entscheidend für den Umzug von der Schmiede- an die Niederste Straße.
„Der Wohnungsmarkt ist weiterhin interessant im Kreis Olpe“, stellt Kominos im Gespräch fest, der sich durch den Standortwechsel auch vergrößert. In die erste Etage werden der Immobilien-Darlehnsvermittler Christian Brenneisen von der Bellevue-Group und drei Mitarbeiter einziehen. Die Bellevue-Group ist eine im Jahr 2016 gegründete Holdinggesellschaft, die sich auf Immobilien spezialisiert hat. Der Immobilien-Darlehnsvermittler wirbt auf seiner Homepage: „Ob Traum vom Eigenheim oder Kapitalanlage, bei uns erhalten Sie maßgeschneiderte Lösungen.“
Leerstand wäre schlecht
„Es ist gut, dass dort kein Leerstand entsteht“, kommentiert der 1. Vorsitzende der Attendorner Werbegemeinschaft, Martin Pursian, den Wechsel in der Attendorner City. Ähnlich äußert sich Kristin Meyer von der Attendorner Stadtverwaltung: „Wir gönnen Peter Möser den Ruhestand, auch wenn durch seinen Abschied ein Stück Geschichte in der Attendorner City verlorengeht.“ Die Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus betont allerdings auch, dass die Stadt grundsätzlich bestrebt sei, an solch prägnanten Stellen in der Kernstadt möglichst viel Einzelhandel zu halten bzw. neu zu etablieren.
Meyer: „Allerdings geben Nachfrage und Auswahl diesen Wunsch heute nicht mehr so oft her. Insofern sind wir natürlich auch froh, wenn sich ein qualifizierter Dienstleister niederlässt, bevor ein Leerstand entsteht.“ Sie könne den Eigentümer daher verstehen, dass er nicht ewig auf einen möglichen neuen Händler warte, zumal die Vermittlung über die Stadtverwaltung gelaufen sei. Ein Sporthaus gibt es dennoch weiterhin in Attendorn – und zwar Sport Falkenberg, der an der Niedersten Straße 16 schräg gegenüber dem Benediktiner Wirtshaus sitzt.