Wenden. Die gebürtige Thailänderin Thana In-Urai ist in Wenden heimisch geworden. Nach vielen Rückschlägen krempelt sie ihr Leben komplett um.
Die gebürtige Thailänderin Thana In-Urai landet als junges Mädchen plötzlich in Wenden. Nach vielen schicksalhaften Wendungen im Leben beschließt die zweifache Mutter ihren Kindern zuliebe, ihr Arbeitsleben vollkommen auf den Kopf zu stellen und neu anzufangen. Vor kurzer Zeit hat die 31-Jährige am Alten Kirchweg in Wenden das „Suk-Im Home Wellness & Nuad Thai“ eröffnet. Dass sie jemals einen Massage-Salon eröffnen würde, hat sie sich lange Zeit kaum vorstellen können.
Großer Kulturschock
Thana stammt aus der Nähe der Weltmetropole Bangkok. Gemeinsam mit ihrem Vater wächst sie fest nach den thailändischen Traditionen auf. Im jungen Kindesalter beschließen Teile ihrer Familie, das Land zu verlassen und nach Deutschland auszuwandern. Sie folgt kurze Zeit später ihrer Mutter und landet in der Gemeinde Wenden. Sie zieht in das Haus ihrer Mutter und muss sich zunächst an das neue Umfeld gewöhnen. „Es war am Anfang schwer, sich zurechtzufinden. Ich hatte immer Heimweh und habe meine ganzen Freunde verloren“, erinnert sie sich an die erste Zeit in Wenden. Nach ihrer Ankunft wird Thana ohne jegliche Deutsch- und Englischkenntnisse direkt in die siebte Schulklasse ihrer Schule eingestuft. Das junge Mädchen findet sich aufgrund der Sprachbarriere jedoch überhaupt nicht zurecht. Thana dazu: „Es war der Horror für mich“. Erst eine Zurückstufung in die sechste Klasse und die Verbesserung der eigenen Sprachkenntnisse schaffen Abhilfe.
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Nachdem sie ihren Hauptschulabschluss in der Tasche hat, bemüht sich die junge Frau um eine Ausbildung zur Friseurin. Ein Jahr später bekommt sie ihren ersten Ausbildungsplatz, doch im letzten Ausbildungsjahr wird ihr nach eigenen Aussagen plötzlich gekündigt. Versuche, die Ausbildungszeit in einem anderen Betrieb zu beenden, scheitern. Sie startet eine zweite Ausbildung. Als sie schwanger wird, muss sie diese Ausbildung vorzeitig beenden.
Kinder an erster Stelle
Nach der Geburt ihrer zwei Kinder beschließt die Wendenerin, ihr Leben völlig umzukrempeln und als zertifizierte Thai- und Spa-Masseurin Massagen anzubieten. „Ich dachte mir, jetzt muss ich für meine Kinder einstehen“, gibt sie tiefe Einblicke ins eigene Seelenleben. Auch ohne anerkannte Ausbildung hat sie den Drang, sich selbst zu verwirklichen. Neben ihrer täglichen Arbeit beginnt sie daher, einen eigenen Salon im Kellerbereich ihres Hauses aufzubauen. „Ich hatte lange kein richtiges Ziel im Kopf. Ich habe mir dann gesagt, dass ich diese Chance nutze und ein Studio aufmache“, erzählt sie. Und weiter: „Ich möchte damit zeigen, dass ich es auch ganz alleine schaffen kann.“
Die junge Mutter beginnt zunächst zwei Massage-Fortbildungen, seit einigen Wochen betreibt sie nun ihren eigenen Massagesalon, bietet dort Kopf- und Thaimassagen zur Entspannung an. Diese Chance möchte die zweifache Mutter nutzen.
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Ausbildung zur Masseurin
Erfolgreiche Abschlüsse von mehrtägigen Fortbildungen sind nicht mit einer anerkannten medizinischen Ausbildung zur Masseurin und medizinischen Bademeisterin oder zur Physiotherapeutin zu vergleichen. Laut dem aktuell gültigen Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) kann sich eine Person nur dann selbst als Masseurin bezeichnen, wenn eine dreijährige Ausbildung zur „Masseurin und medizinischen Bademeisterin“ erfolgreich abgeschlossen wurde. Grundsätzlich ist es jedoch Personen gestattet, auch ohne anerkannte Ausbildung einen Massagesalon zu eröffnen.