Rothemühle. Gut besuchte Bürgerversammlung mit mehreren kritischen Themen. Baudezernent Hohmann fragt nach Wunsch zum Erhalt der Viadukte.

Abseits des den Abend dominierenden Themas „Zukunftsquartier Rothemühle“ (wir berichteten aktuell) ging es bei der turnusmäßigen Bürgerversammlung, zu der Bürgermeister Bernd Clemens (CDU) und Ortsvorsteher Bruno Weber eingeladen hatten, um eine Vielzahl ortsspezifischer Themen. Baudezernent Markus Hohmann berichtete etwa über den bevorstehenden Anbau an die örtliche Grundschule, in der die Versammlung stattfand. Hier werde einerseits Platz für den zwingend nötigen Ausbau des Offenen Ganztags geschaffen. Andererseits sollen am Standort künftig durchgängig pro Jahrgang zwei Klassen untergebracht werden, auch soll die Schule durch einen Aufzug barrierefrei werden. Da aber schon im August eine zusätzliche Klasse eingerichtet werden muss, wird vorübergehend ein Container auf den Schulhof gestellt.

Offiziell gesperrt, werden die Viadukte in Heid (Bild) und Trömbach dennoch weiterhin genutzt.
Offiziell gesperrt, werden die Viadukte in Heid (Bild) und Trömbach dennoch weiterhin genutzt. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Schon bald entschieden werden soll über die Zukunft der ehemaligen Eisenbahn-Viadukte in Heid, Trömbach und Wendenerhütte: Wie berichtet, hat die Gemeinde diese Bauwerke im Bahndamm der einstigen Eisenbahnstrecke Olpe-Freudenberg für baufällig, sogar einsturzgefährdet, erklärt und sperren lassen. Hohmann kündigte an, im Juni werde ein Ortstermin mit dem Bauausschuss stattfinden. Er habe Verständnis für Menschen, die die historischen Bauwerke erhalten wollten, doch gelte es auch die Nutzbarkeit und nicht zuletzt die Kosten im Blick zu halten. Aus der Versammlung kam Kritik: Zwar habe die Gemeinde Sperrbaken aufgestellt, die seien aber vom ersten vorbeikommenden Radler in den Graben geworfen worden und lägen dort bis heute; die angeblich einsturzgefährdeten Bauwerke würden sogar vom Bauhof der Gemeinde selbst weiterhin genutzt, so schlimm könne der Zustand also wohl doch nicht sein. Bei einer Probe-Abstimmung zeigte sich, dass die große Mehrheit der Rothemühler sich für den Erhalt der Viadukte ausspricht.

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Lob gab es für die Pläne zur Anlage des „Wendener Wasser-Wegs“, der auch den Großraum Rothemühle mit zwei Stationen betrifft. Dieser Lehr- und Erlebnisweg wird in Rothemühle einen großen Spielplatz mit einer Abstiegsmöglichkeit zum Biggefluss aufweisen und in Vahlberg einen Spiel- und Aufenthaltsbereich direkt am Radweg.

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Zum Abschluss gab es noch Arbeitsaufträge an die Verwaltung: Zum einen wurde Bürgermeister Clemens gebeten, Kontakt zu zwei Immobilienbesitzern aufzunehmen, deren Grundstücke in den Biggeauen wenig erbauliche Anblicke bieten, weil dort diverses Material chaotisch gelagert wird. Zum anderen soll er Möglichkeiten suchen, dafür zu sorgen, dass die Wanderwege rund um Rothemühle nicht, wie in jüngerer Vergangenheit geschehen, komplett „zerritten“ werden und für Fußgänger nutzbar bleiben. Der Bürgermeister sagte zu, sich zu kümmern.