Heggen. Vor zwei Wochen kamen die ersten Geflüchteten in der neuen ZUE in Heggen an. Mittlerweile leben dort 29 Menschen. Ein erstes Zwischenfazit.
Allmählich füllt sich die ehemalige Jugendherberge in Heggen, die zum wiederholten Male als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Nachdem die große Immobilie an der Ahauser Straße als interkommunale Unterkunft des Kreises zuletzt Geflüchteten aus der Ukraine ein Dach über dem Kopf bot, hat die Gemeinde die alte Herberge mittlerweile an die Bezirksregierung aus Arnsberg vermietet, die sie wiederum als Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes (ZUE) nutzt. Als Pendant zum deutlich größeren „Regenbogenland“ in Olpe.
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Am Donnerstag, 11. April, zogen die ersten Flüchtlinge hier ein, zwei Wochen später leben bereits 29 Menschen (Stand 25. April) hier. Insgesamt bietet das alte Gebäude Platz für rund 200 Personen, die Bezirksregierung als Betreiberin plant zunächst jedoch nur mit einer halben Auslastung, sprich mit 100 Plätzen. Wichtig: Wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung zwischen Gemeinde und Bezirksregierung ist, dass in Heggen ausschließlich geflohene Familien untergebracht werden dürfen.
Ludwig Rasche, Beigeordneter der Gemeinde, trug jetzt im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport einen kurzen mündlichen Bericht über die ersten Tage in der ZUE vor. Bei einem Treffen vor Ort habe die Verwaltung „einen guten Eindruck gewonnen“ und er habe das Gefühl, dass die Bezirksregierung mit den von ihr beauftragten Dienstleistern (für Betreuung, Verpflegung und Sicherheit) „inhaltlich gut unterwegs“ sei. Bislang blieb es auch weitgehend ruhig, einen Einsatz der Olper Polizei gab es laut Pressesprecher Thorsten Scheen bislang nicht.
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Die Gemeinde profitiert insofern von der neuen ZUE in Heggen, als dass ihr die rund 200 Schlafplätze auf die kommunale Verteilungsquote angerechnet werden – und zwar unabhängig davon, wie viele Menschen wirklich in der alten Herberge leben. Das hat zur Folge, dass die Gemeinde derzeit keine Zuweisungen bekommt, rechnerisch gesehen gibt es sogar eine Überbedeckung. Das gibt der Gemeinde zwar derzeit etwas Luft zum Atmen, doch Rasche warnte im Ausschuss davor, die Beine hochzulegen. „Es kommt der Moment, in dem Heggen nicht mehr als ZUE geöffnet ist und dann geht innerhalb von fünf Monaten die Anrechnungsquote komplett zurück.“
Soll heißen, irgendwann wird die Gemeinde wieder Geflüchtete aufnehmen müssen. Auf genau diese Zeit müsse man sich jetzt schon vorbereiten, und zumindest die Möglichkeit prüfen, neue Container-Standorte in den Blick zu nehmen. Rasches Appell: „Wir müssen wachsam bleiben und dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen.“