Attendorn. Ab Mittwoch wird der Verkehr auf der Ihnetalbrücke in Attendorn halbseitig geregelt. Dafür wird eine Ampel aufgestellt. Die Infos im Überblick.

An die verkehrlichen Einschränkungen rund um die Ihnetalbrücke auf der Landesstraße 512 zwischen Olpe und Attendorn haben sich die vielen Pendler, Unternehmer und Spediteure, die regelmäßig auf der Hauptverkehrsstraße zwischen Kreis- und Hansestadt unterwegs sind, inzwischen gewöhnt. Seit einigen Monaten laufen hier, mit Unterbrechungen, die baulichen Vorbereitungen zum Bau einer Ersatzbrücke, die samt Turbo-Kreisel am Knotenpunkt L 512 (Kölner Straße) / L 539 (Ihnestraße) bis Frühjahr 2027 fertiggestellt sein soll.

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Zuletzt schlugen die Wellen medial wie politisch hoch, als der Landesbetrieb Straßenbau NRW als Eigentümer der Straße über eine kurfristige Vollsperrung der so wichtigen Landstraße nachdachte. Ursprünglich sollte in diesem Bereich nämlich eine Trägerbohlwand unter Vollsperrung der Brücke, die vor mehr als 60 Jahren vom Ruhrverband im Zuge des Talsperrenbaus errichtet wurde und nach so lange Zeit den heutigen Verkehrs-Ansprüchen nicht mehr gerecht und daher eines Tages abgerissen wird, hergestellt werden. Allerdings wurde schließlich eine alternative Bauweise notwendig, die – grob gesprochen – mit dem schwierigen Baugrund und einer fehlenden Kampfmittelfreigabe zusammenhängt.

Eine Vollsperrung wäre eine deutliche Einschränkung in der Erreichbarkeit unserer Stadt gewesen.
Christian Pospischil, Bürgermeister der Stadt Attendorn

Nun teilt die Landesbehörde in einer kurzen Notiz mit, dass die Bauarbeiten unter halbseitiger Sperrung – und eben nicht mehr unter Vollsperrung – durchgeführt werden. Laut besagter Pressemitteilung beginne die Regionalniederlassung Südwestfalen am kommenden Mittwoch, 10. April, mit den Vorarbeiten und der Herstellung einer neuen Baugrubensicherung an der Brücke. Dafür muss eine halbseitige Verkehrsführung mit einer Ampelregelung eingerichtet werden. Die Arbeiten dauern voraussichtlich acht Wochen.

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Als „kleineres Übel“ beschreibt Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) die Tatsache, dass der Verkehr, wenn auch einspurig mit entsprechenden Wartezeiten, über die Ihnatelbrücke weiterrollen kann: „Eine Vollsperrung wäre eine deutliche Einschränkung in der Erreichbarkeit unserer Stadt gewesen. Sicherlich wird es auch jetzt durch die halbseitige Sperrung zu Unannehmlichkeiten kommen, aber wenn sie in einem überschaubaren Zeitraum bleiben, dann bekommen wir das hin. Es ist gut, dass der Landesbetrieb diese Lösung gefunden hat.“

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Die Spedition Rüdinger (ehemals Kost) aus Attendorn nutzt die Landesstraße 512 regelmäßig, sie wäre eine von vielen Leittragenden einer Vollsperrung geworden. „Deswegen bin ich froh, dass wir die großen Umwege nicht in Kauf nehmen müssen. Denn ehrlicherweise reicht mir die Sperrung der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid aus“, spricht Geschäftsführer Dennis Kost wohl vielen seiner Kollegen – und der gesamten heimischen Industrie – aus dem Herzen. Gegen eine halbseitige Sperrung könne er nicht sagen, „denn grundsätzlich sind wir doch froh, dass in unsere marode Straßeninfrastruktur investiert wird“, betont der Spediteur.

Kleiner Wehrmutstropfen für all diejenigen, die täglich auf der L 512 unterwegs sind: Gänzlich kommen sie nicht um eine Vollsperrung der maroden Brücke umher: Sie wird genau dann für den Verkehr dicht gemacht, wenn der Landesbetrieb die neue Brücke, die unmittelbar neben der alten entsteht, an die Landstraßen „andockt“. Doch bis es soweit ist, werden noch viele Monate ins Land ziehen.