Elspe/Trockenbrück. Die Bauarbeiten des Flüchtlingscontainers in Trockenbrück sind fast abgeschlossen. Im April ziehen die ersten Geflüchteten ein. Woher sie kommen?
Die letzten Bauarbeiten an der neuen Flüchtlingsunterkunft an der B55 in Trockenbrück gehen in die finale Phase. Die zweistöckige Containeranlage zwischen den Firmen Westmark und Indukant soll schon im April mit den ersten Flüchtlingen bezogen werden, wie Jens Dommes, Bereichsleiter für Familie, Soziales und Integration bei der Stadt Lennestadt, auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt.
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Die Stadt Lennestadt hat das Grundstück gepachtet, um hier in dieser Gemeinschaftsgroßunterkunft Platz für bis zu 100 Geflüchtete zu schaffen. „Die Bauweise der neuen Unterkunft entspricht der in Meggen, die wir vor einem Jahr in Betrieb genommen haben. Die Unterkunft in Trockenbrück ist geringfügig größer“, erklärt Dommes. Die Geflüchteten werden dort in sogenannten Stuben untergebracht, die als Zwei-Bett- und Vier-Bett-Bereiche unterteilt sind. Auf jeder Etage teilen sich die Bewohner der Unterkunft die Sozialräume, wie Küche, Gemeinschaftsraum und den Sanitärbereich.
Im Monat kommen 20 Geflüchtete nach Lennestadt
Da es keinerlei Anzeichen auf Entlastung gebe, hat die Stadt Lennestadt bereits im vergangenen Jahr frühzeitig dafür gesorgt und neuen Wohnraum geschaffen. „Es kommen im Schnitt etwa 20 geflüchtete Menschen im Monat zu uns. Man kann sagen, jeden Werktag eine Person. Wir beabsichtigen in Trockenbrück Ukrainer unterzubringen“, erklärt Dommes. Denn Lennestadt nimmt vorrangig Menschen aus der Ukraine auf: „Viele haben Kontakte nach Lennestadt.“
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Durch die freiwillige Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine seitens der Stadt Lennestadt ist die sogenannte Erfüllungsquote erreicht. Heißt: Die Stadt Lennestadt erhält keine Zuweisungen anderer Flüchtlinge. „Wir sind vor der Welle, dadurch, dass wir frühzeitig begonnen haben, Wohnraum zu schaffen. Und so lange Menschen aus der Ukraine kommen, erhalten wir keine anderen Zuweisungen“, erklärt er die Situation. So kam die Stadt Lennestadt bereits im vergangenen Herbst mit der Unterkunft in Meggen an die Kapazitätsgrenzen und hat es innerhalb eines halben Jahres geschafft, mit der Unterkunft in Trockenbrück für weiteren, benötigten Wohnraum zu sorgen. „Aktuell streben wir keine weiteren Planungen für Großunterkünfte an. Wir haben nun genügend Kapazitäten geschaffen“, ergänzt Dommes.
Die Lage war ausschlaggebend für den Standort der Containeranlage
Die Stadtverwaltung hatte im Dezember, nach einem Informationstreffen mit Vereins- und Ortsvertretern aus dem Bereich Elspe/Trockenbrück, über den Bau der neuen Unterkunft in Trockenbrück informiert. Die Lage – die gute fußläufige Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten, Schule und Kindergarten – war der ausschlaggebende Punkt für den Standort. Weiterhin hieß es im Lennestädter Rat, dass es im Bereich Elspe/Trockenbrück keine größere Flüchtlingsunterkunft gäbe, sodass der Bau an dieser Stelle dem seit Jahren praktizierten dezentralen Unterbringung-Prozedere entspreche.
In Lennestadt sind aktuell circa 734 Geflüchtete untergebracht. 304 Personen leben derzeit in Gemeinschaftsunterkünften, 430 Menschen in Wohnungen, die durch die Stadt Lennestadt angemietet wurden. „Die Menschen sind sehr dankbar, dass sie hier sein können und in Sicherheit sind. Sie engagieren sich, sind gegenüber der Bevölkerung sehr aufgeschlossen und wollen Deutsch lernen“, beschreibt Jens Dommes, dass sie auch beim „Tag der Sauberkeit“ regelmäßig unterstützen und für eine saubere Umgebung sorgen.
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Bevor die neue Einrichtung nun bezogen wird, gibt es intern noch Umverlegungen. „Wir versuchen in Großunterkünften vorrangig Menschen mit dem gleichen kulturellen Hintergrund unterzubringen. Das ist aus Praktikabilität und organisatorischen Gründen einfacher. Und für die Sprachbarriere ist es leichter“, so Dommes. So sollen in Trockenbrück überwiegend Familien aus der Ukraine unterkommen, aber auch Senioren.