Kirchhundem/Kreis Olpe. Seit Ende März hat der Freizeitpark bei Kirchhundem wieder geöffnet. Vorab durften wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Neuheiten.
Der Magen fühlt sich komisch an, wie tausend Schmetterlinge, die rauf und runter fliegen. Schön, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, auch wenn der Gang noch etwas wackelig ist. „Das ist Bunny Swing. Möchtest du die Schaukel mal ausprobieren“, hatte mich Fernando Morais vorab gefragt. Der 53-Jährige ist Parkleiter im Panorama-Park in Kirchhundem und der Mann für alles. Der gebürtige Portugiese hat mich an diesem Nachmittag am Eingang eingesammelt, mit einem Geländefahrzeug, um mir den ganzen Park zu zeigen. Und der ist groß. Denn der Panorama-Park erstreckt sich auf einer Fläche von 80 Hektar (800.000 Quadratmeter).
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Das Wetter hat sich pünktlich zum Blick hinter die Kulissen aufgetan. Neben den dicken Wolken blitzt immer wieder die Sonne heraus und erwärmt mein Gesicht. Das heute ganz besonders strahlt, denn zuletzt war ich als kleines Kind – vor über 30 Jahren – mit meinen Eltern im Pano-Park und nun darf ich vor dem Saisonstart am Samstag, 23. März eine Privattour durch den Park machen. Ich drücke den großen roten Knopf neben dem überdimensionalen Hasen am Eingang. Pano steht auf seinem gelben T-Shirt und durch das Bedienen des Knopfes fängt er an zu reden: „Erlebe heute hier die fantastische Welt der wilden Tiere.“
Erdmännchen und Lemuren
„Ohhhh, sind die süß“, kommt es mir über die Lippen, als ich die Erdmännchen sehe. Sie sitzen in einem kleinen Vorbau in ihrem Gehege und schauen mich mit ihren großen Augen an. Im Sand, zwischen Höhlen und Steinen turnt ein Erdmännchen umher, es ist neugierig und kommt immer wieder näher. Nebenan wohnen die Lemuren, denen es draußen noch etwas zu frisch ist. Sie hangeln sich an Seilen in ihrem beheizten Gehege umher. „Sobald es wärmer wird, kommen sie raus. Das sind ganz schlaue Tierchen. Mit ihren langen Ärmchen haben sie einmal einen kurzzeitig geparkten Bollerwagen geplündert, der sehr nah am Gehege stand. Als die Familie zurückkam, war die Chipstüte leer“, lacht Parkleiter Fernando Morais.
Ein Wegweiser zeigt zum Fichtenflitzer, den es nach all den Jahren immer noch gibt und der eine der Hauptattraktionen im Pano-Park ist. „Vor vier Jahren haben wir die Rodelbahn generalüberholt. Wir haben neue Bobs bekommen und müssen die Schlitten nicht mehr einhaken, sondern sie laufen automatisiert an einem Stahlseil den Berg hinauf“, erklärt Fernando Morais. 400 Meter geht es bergauf mit dem Schlitten, ehe er ausklingt und das Vergnügen beginnt. Vor vierzig Jahren wurde der Fichtenflitzer eingeweiht und sorgt mit 13 Steilkurven und vier Tunneln für ein tolles, circa vierminütiges Fahrerlebnis. Parallel zum Fichtenflitzer läuft der Sessellift. Der transportiert Besucher von der Talstation rauf zur Bergstation und zurück.
Wanderwege entlang der Tiergehege
Im Pano-Park gibt es viele Wege, um zur Bergstation zu gelangen. Neben dem Sessellift, bietet sich der gemütliche Fußweg, entlang vieler Tiergehege an oder die Fahrt mit dem Pano-Express. Hier haben die Besucher die Möglichkeit bei einer kurzen Rast im Gehege, die Tiere bei einer Fütterung hautnah zu erleben. Das erste Highlight wartet gleich zu Beginn. Hier leben zwei Mackenzie-Wölfe als Pärchen, die heute ganz besonders neugierig sind und sich immer wieder zeigen. Luchse, Waschbären, Sika-, Rot-, Dam- und Schwarzwild, Emus, Mufflons, riesige Bisons und ein Lama sind ebenso Teil der Pano-Park-Familie und können in ihren Gehegen und Ausläufen bei einer gemütlichen Wanderung zur Bergstation, besucht werden.
Entlang der bekannten Rhododendron-Allee, die ab April zu blühen beginnt, gelangen die Besucher zur Bergstation. Am höchsten Punkt des Pano-Parks setzt sich das Paradies für Kinder fort. Eine Ritterburg, ein kleines Wichteldorf, zahlreiche Schaukel- und Rutschmöglichkeiten, riesige Hüpfkissen und ein Vulkan zum Heraufklettern laden die Kinder zum Toben und Spielen ein. Was Eltern unbedingt im Gepäck haben sollten, ist eine Picknickdecke. Denn die große Rasenfläche lädt zum Ausruhen, Picknicken und Verweilen ein.
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Von neuer Raupenbahn bis hin zum Wellenreiter
Überall wird noch gewerkelt und gearbeitet, damit für den Saisonstart alles perfekt ist. Auch die neue Raupenbahn ist noch in der Entstehung. Sobald der Bodenbelag fertiggestellt ist, kann sie in den Betrieb gehen. Trotzdem darf ich sie vorab testen. Indem ich den Körper vor- und zurückbewege, setzt sich die Raupe in Bewegung. „Das wird eine Freude, wenn hier demnächst kleine Wettrennen unter den Kindern stattfinden“, grinst der Parkleiter, als ich mich – im Tempo einer langsamen Raupe – darauf fortbewege. Die Attraktionen sind vielseitig und animieren zum Mitmachen. Auf der Drachenbahn ist Muskelkraft gefragt, denn hier müssen Besucher in die Pedale treten, wenn sich die Drachen schneller fortbewegen sollen. Und die Fahrt mit dem Wellenreiter, einer Wasserrutsche mit Boot, lässt alte Erinnerungen aufkeimen, an damals, als es im Pano-Park noch die große Wildwasserbahn gab. Eine ordentliche Ladung Wasser gibt es aber auch auf der Wasserrutsche.
„Die Natur macht den Park besonders. Es gibt nichts Schöneres, wenn die Kinder glücklich sind und zum Abschied vor dem großen Pano tanzen.“
Etwas versteckt, mit Blick ins Tal, findet sich mein persönliches Highlight. Hier leben nämlich die Alpakas. Diese unfassbar süßen und niedlich guckenden Fellknäuel-Tiere, die mit ihren großen Knopfaugen so treu und lieb gucken. Ich bin verliebt und verspüre in der Magengegend das gleiche Gefühl, als ich vor zwei Stunden aus „Bunny Swing“ gestiegen bin. Fazit: Der Park ist eine Bereicherung für den Kreis Olpe und die Region. Er lädt zu Familienausflügen ein und kann durch die vielen Grillplätze und Grillhütten von jedermann genutzt werden. Die einmalige Natur, die Weitläufigkeit des Parks, die tollen Tiere und die vielen Spielmöglichkeiten sind ein Paradies für Kinder. Und das bestätigt auch Parkleiter Fernando Morias: „Die Natur macht den Park besonders. Es gibt nichts Schöneres, wenn die Kinder glücklich sind und zum Abschied vor dem großen Pano tanzen.“