Drolshagen. Die Mehrheitsfraktion im Rat der Stadt will das Konzept der Betreiberfirma prüfen lassen und damit dem Schwimmbad noch eine Chance geben.

Eine Schließung des Schwimmbades in Drolshagen zum Jahresende ist vorerst vom Tisch. Die CDU-Fraktion, die im Stadtrat eine absolute Mehrheit besitzt und somit die Entscheidung trifft, will das Stadtbad erhalten. Darauf verständigte sich die Fraktion am Samstag bei ihrer Haushaltsberatung.

Seit Bekanntwerden der Schließungspläne von Bürgermeister Uli Berghof und Kämmerer Rainer Lange hatten sich viele Drolshagener Bürger, die Gräfin-Sayn-Grundschule sowie die DLRG und der TuS Drolshagen für ein Umdenken im Rathaus stark gemacht. Zudem ist eine Petition zwecks Erhalt des Schwimmbades gestartet, die mittlerweile mehr als 5300 Unterstützer hat.

Die Verwaltung hatte in ihrer Haushaltseinbringung für dieses Jahr das Schwimmbad-Aus schweren Herzens vorgeschlagen. Sie sieht sich zu diesem unpopulären Schritt aufgrund der finanziellen Lage gezwungen, um die städtischen Finanzen in den nächsten Jahren im Griff zu halten. Doch die CDU-Mehrheitsfraktion wird diesen Weg nicht mitgehen, im Übrigen genauso wenig wie die UDW.

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„Wir stehen zum Stadtbad und wollen die vermutlich letzte realistische Möglichkeit nutzen, damit in Drolshagen noch schwimmen gelernt werden kann“, sagt Fraktionsvorsitzender Georg Melcher. Mehrere Stunden diskutierten die CDU-Ratsmitglieder über die Zukunft des Hallenbads.

„Ein Neubau oder eine Komplettsanierung in einem Zug in Millionenhöhe kann für uns nicht infrage kommen, dafür ist jetzt und zukünftig kein Geld da“, stellt Melcher klar. Einen letzten Strohhalm zur Erhaltung des Bades sieht die CDU im Konzept der Lenne-Therme, das eine kostengünstigere Sanierung „light“ Zug um Zug vorsieht.

„Wir haben vorgeschlagen, dass wir das Bad in Eigenregie fit machen, um den Fortbestand zu sichern“, hatte Ralf Wortmann, Geschäftsführer der Lenne-Therme, kürzlich im Gespräch mit dieser Redaktion betont. Seine Idee: Er wolle zehn Jahre lang jährlich 250.000 Euro in die Hand nehmen, um die Betriebsfähigkeit zu erhalten. Um mehr gehe es zunächst auch nicht. Wortmann: „Das wäre keine Sanierung, nichts mit goldenen Wasserhähnen, auch kein Spaßbad mit Rutschen und so, sondern die Erhaltung dessen, was jetzt da ist: ein Schwimmbad für Sport- und Schulschwimmen und Menschen, die einfach nur schwimmen wollen.“ So habe die Lenne-Therme auch das Schwimmbad in Meggen erhalten können. „Aus unserer Sicht wäre es ein Fehler, diesem Konzept keine ausreichende Beachtung zu schenken“, betont auch UDW-Fraktionschef Andreas Wintersohl.

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Die Drolshagener CDU werde den Bürgermeister in der kommenden Stadtratssitzung am Donnerstag, 21. März, damit beauftragen, durch ein Ingenieurbüro prüfen zu lassen, ob das Konzept der Lenne-Therme machbar und finanziell durchführbar sei, „wie von der Lenne-Therme prognostiziert“, so Melcher. Im Mittelpunkt stehe für die CDU die Frage, wie Drolshagen als lebenswerte Stadt auch in schwierigem finanziellen Fahrwasser weiter zu entwickeln sei. Dazu sei auch künftig ein Schwimmbad wünschenswert, für die CDU habe aber auch eine tragbare Steuerlast eine Bedeutung.