Finnentrop. Die Sparkasse Mitten im Sauerland hatte im vergangenen Jahr viele Krisen zu bewältigen, dennoch steht eine positive Jahresbilanz.

Die Sparkasse Mitten im Sauerland blickt auf ein herausforderndes und ereignisreiches Jahr 2023 zurück. Trotz der turbulenten Zeiten konnte das Institut seine starke Partnerschaft mit den Kundinnen und Kunden und der regionalen Wirtschaft demonstrieren und Erfolge erzielen.

Viele Herausforderungen

Verbraucher und Unternehmen sahen sich in den Wirren des Jahres einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber. Während Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine die internationalen Beziehungen weiter erschütterte, setzten zu Beginn des Jahres die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie die Lieferketten weiter unter Druck. Hohe Energiekosten, die hartnäckige Inflation, eine ins Stocken geratene Wirtschaft und die anhaltende Unsicherheit über die wirtschaftliche und geopolitische Entwicklung wirkten belastend, so die Sparkasse Mitten im Sauerland.

Eine weitere bedeutende Veränderung in diesem komplexen Gefüge war die Zinswende der Europäischen Zentralbank. Vom Sommer 2022 bis in den Herbst 2023 erhöhte die EZB den Leitzins insgesamt zehn Mal auf zuletzt 4,50% (Hauptrefinanzierungssatz). Diese restriktive Geldpolitik führte zu stark erhöhten Finanzierungskosten, was wiederum die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Darlehen, insbesondere im Wohnungsbau dämpfte. Hinzu kamen die gestiegenen Baupreise. Peter Schulte, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse: „Die Baufinanzierungen sind insbesondere im zweiten Halbjahr 2023 massiv eingebrochen. Viele Bauwillige sind verunsichert und können sich ein Neubauvorhaben aktuell kaum noch leisten. Eine Alternative war bei vielen der Kauf einer Gebrauchtimmobilie. Gut ist“, so Schulte, „dass die langfristigen Zinssätze sich schon deutlich vom Höchststand zurückgebildet haben und wir aller Voraussicht nach im Sommer mit der ersten Zinssenkung der EZB auch die Zinswende sehen werden.“

Zinswende bringt Umschwung

Trotz aller Umstände konnte die Sparkasse in 2023 rund 96 Millionen Euro neue Darlehen für den Wohnungsbau bewilligen, allerdings weniger für Neubauvorhaben als für Renovierungen und energetische Sanierungen. Nahezu die gleiche Summe (99 Millionen Euro) wurden als Darlehensbewilligungen für die gewerbliche Wirtschaft herausgelegt. Insgesamt stiegen die Kreditausleihungen der Sparkasse um 4,1 % auf 1,38 Mrd. Euro an.

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Die Zinswende bedeutete aber auch gestiegene Spar- und Geldanlagezinsen. In der Sparkasse Mitten im Sauerland gibt es für Sparende nach einer langen Durststrecke mit Null- oder gar Minuszinsen bessere Anlagemöglichkeiten. „Wir konnten für Anleger wieder interessante Anlageprodukte entwickeln“, freut sich Vorstandsmitglied Peter Vogt. „Es ist sinnvoll, sich das aktuell attraktive Zinsniveau jetzt für einen längeren Zeitraum zu sichern, bevor die EZB die Zinswende einleitet.“ Daher lagen auch festverzinsliche Wertpapiere wieder voll im Trend. Und trotz aller Krisen erlebten auch die Aktienbörsen 2023 einen Boom. Aufgrund der umfassenden und aktiven Wertpapierberatung investierten die Kundinnen und Kunden insgesamt 144 Millionen Euro in Wertpapiere. Nach Wertpapierfälligkeiten und Verkäufen verblieb ein Nettoabsatz von 55,6 Millionen Euro. Die Depotbestände der Sparkassen-Kunden wuchs um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 525 Millionen Euro an. Dadurch bedingt reduzierten sich die Kundeneinlagen auf den Giro- und Sparkonten um 2,3 % auf 1,34 Mrd. Euro.

Positive Gesamtbilanz

In Bezug auf Versicherungen belegte die Sparkasse mit ihrer eigenen Versicherungsagentur einen sehr respektablen 5. Platz in der Kategorie „Gesamtsieger“ im Vertriebsranking der Provinzial Versicherung in Westfalen-Lippe. Und auch das Thema Nachhaltigkeit bleibt zentraler Baustein der Unternehmensphilosophie: „Ohne die Sparkassen kann der Wandel hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft nicht gelingen. Mittelständische Unternehmen brauchen mittelständisch geprägte Finanzpartner, die sie verstehen und überall hinbegleiten können“, ist Vorstandsmitglied Frank Nennstiel überzeugt.

Der Vorstandsvorsitzende Peter Schulte fügt an: „Ein Schlüsselfaktor für unseren Erfolg sind motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für viele Mitarbeitende ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein entscheidendes Kriterium; deshalb arbeiten wir daran, dieses kontinuierlich zu verbessern. Durch die Etablierung technischer Voraussetzungen für mobiles Arbeiten ermöglichen wir zunehmend flexible Arbeitszeiten. Neben unseren Teilzeit-Ausbildungsmöglichkeiten haben wir noch viele weitere familienfreundliche Benefits und schaffen dadurch ein unterstützendes Arbeitsumfeld“, freut er sich über die Auszeichnung.

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