Kreis Olpe. Am Mittwochnachmittag hatte im Kreis Olpe starker Schneefall eingesetzt. Hier finden Sie die Informationen im Überblick.
Update, 11.53 Uhr: Der Busverkehr normalisiert sich langsam. Allerdings können nach wie vor nicht alle Bergstrecken befahren werden. Es ist daher weiterhin mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.
Update, 10.08 Uhr: Aufgrund der derzeitigen Witterungsverhältnisse haben sich im gesamten Kreisgebiet von Mittwoch (17. Januar, 8 Uhr) bis Donnerstag (18. Januar, 9 Uhr) neun Verkehrsunfälle ereignet. Das teilt die Kreispolizeibehörde Olpe in einer Pressemitteilung mit. Bei zwei Unfällen wurden Personen verletzt. Zudem gab es an verschiedenen Strecken – insbesondere an Steigungen – Verkehrsbehinderungen durch liegengebliebene Lkw. Die Polizei bittet weiterhin Verkehrsteilnehmende, vorsichtig und vorausschauend zu fahren sowie ihre Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen anzupassen. Der erste witterungsbedingte Verkehrsunfall mit einem Verletzten hat sich am Mittwoch (17. Januar) gegen 19 Uhr in Höhe des Einmündungsbereichs „Eisenstraße / Daimlerstraße / Ludwig-Erhard-Straße“ in Gerlingen ereignet. Dabei befuhr ein 50-Jähriger mit seinem Pkw die Eisenstraße. Er beabsichtigte nach links, in die Ludwig-Erhard-Straße einzubiegen. Zeitgleich befand sich bereits ein 54-jähriger Fahrer eines Kleintransporters auf der vorfahrtsberechtigten Straße. Der 50-Jährige bremste zwar sein Auto ab, konnte aber aufgrund von Glätte den Zusammenstoß der Fahrzeuge nicht mehr vermeiden. Bei der Kollision wurde der 54-Jährige leicht verletzt. Er kam mit einem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. An beiden Fahrzeugen entstand insgesamt ein Sachschaden im fünfstelligen Eurobereich.
Ein weiterer Verkehrsunfall, bei dem eine Person verletzt wurde, hat sich heute Morgen (18. Januar) gegen 04:40 Uhr auf der L539 in Attendorn ereignet. Dabei fuhr ein 44-Jähriger mit einem Schneeräumfahrzeug rückwärts aus der Zufahrt von dem Parkplatz „Mühlwiese“ auf die Landstraße. Zeitgleich befand sich bereits ein 41-jähriger Autofahrer auf der Straße. Es kam zum Zusammenstoß der Fahrzeuge, wodurch der Autofahrer verletzt wurde. Er kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus, konnte dieses aber bereits nach ambulanter Behandlung verlassen. An dem Auto entstand ein Sachschaden im vierstelligen Eurobereich.
Update, 9.31 Uhr: Die VWS teilt mit, dass der Busverkehr rollt, aber nur auf den Hauptstrecken und in Tallagen. Bergstrecken können bis auf Weiteres noch nicht befahren werden. Es ist weiterhin mit erheblichen Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.
Schnee im Kreis Olpe: Die Lage am Mittwoch
Update, 15.57 Uhr: Nach Auskunft der Polizeileitstelle Olpe sind derzeit im Kreis Olpe aufgrund des Wetters keine Straßen gesperrt. Allerdings wird derzeit in Lkw aus einem Graben im Bereich der Talbrücke Ronnewinkel auf der B55/B54 in Fahrtrichtung Drolshagen geborgen. Die Straße ist einspurig befahrbar. Das Abschleppunternehmen ist bereits vor Ort. Vereinzelt stehen Lkw an Steigungsstrecken und kommen nicht weiter, so die Auskunft der Polizeileitstelle. Seit 14 Uhr habe es vier Einsätze gegeben, davon drei Unfälle mit Sachschaden und ohne Personenschaden, sowie eine Gefahrenstelle.
Update, 15.33 Uhr: Im Kreis Olpe fährt kein Bus mehr. „Aufgrund der extremen Wetterbedingungen durch Schneefall und glatten Straßen wird ab sofort der Busverkehr (...) im gesamten Verkehrsgebiet (Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe) vollständig eingestellt“, teilen die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) am Mittwochnachmittag mit. Von einer Wiederaufnahme des Betriebes am heutigen Tage bis Betriebsende sei nicht mehr auszugehen.
Update, 15.29 Uhr: Die Bezirksregierung aus Arnsberg als Obere Schulaufsichtsbehörde teilt zudem mit, dass die Schüler im Kreis Olpe auch am Donnerstag, 18. Januar, Distanzunterricht machen. Diese Regelung gilt bereits für den heutigen Mittwoch. In einer Pressemitteilung der Behörde heißt es: „Die Schulleitungen in den Kreisen, in denen der Präsenzunterricht ausgesetzt ist, entscheiden im Rahmen der organisatorischen und personellen Möglichkeiten der Schule über die Art der Einrichtung von Unterricht in räumlicher Distanz.“ Eine Notbetreuung in den Schulen müsse gewährleistet sein.
Update, 14 Uhr: In den Tallagen wird der zunächst leichte Schneefall immer intensiver, die Straßenverhältnisse sind ab 14 Uhr durchweg winterlich. In Altenhundem sind um 15 Uhr nur wenige Fahrzeuge unterwegs, die Autofahrer scheinen die Warnungen der Behörden ernst zu nehmen.
Am Mittag hat Schneefall im Kreis Olpe eingesetzt. Auf ein mögliches Chaos bereitet sich unter anderem der DRK-Ortsverein aus Attendorn vor. Auf ihrer Facebook-Seite teilen die Hansestädter mit, dass die Mengen von Tee und Kaffee erhöht würden, „um zum Beispiel vom Schnee eingeschlosse Personen mit heißen Getränken zu versorgen.“ Man bereite sich auf eine mögliche Betreuungslage vor und habe einzelne Fahrzeuge mit Schneeketten versorgt. Das gilt beispielsweise auch für den Olper Ortsverein.
Die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) teilen am Mittag mit, dass die Busse aufgrund des Schneefalls ab sofort keine Bergstrecken im Kreis Olpe mehr fahren. „In den Tallagen wird der Verkehr so lange wie möglich aufrecht erhalten. Auch hier ist aber mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen. Die Sicherheit von Fahrgästen, Fahrpersonal und anderer Verkehrsteilnehmer hat oberste Priorität!“, so die VWS in einer Mitteilung.
Das Tierheim in Olpe schließt am heutigen Tag aufgrund der Wetterverhältnisse um 15 Uhr. Auch das kulturelle Leben kommt vielerorts zum Erliegen. Die Kulturgemeinde aus Finnentrop sagt beispielsweise das musikalische Schauspiel „Wie im Himmel“ Mittwochabend in der Festhalle witterungsbedingt ab. Ein Ersatztermin wird bekannt gegeben. Gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Während die Schüler im Kreis Olpe am heutigen Mittwoch, 17. Januar, witterungsbedingt im Distanzunterricht bleiben, herrscht in den Kindergärten am Vormittag weitgehend normaler Betrieb. „Wir möchten, dass alle Kinder und Mitarbeitende sicher zum Kindergarten und besonders auch sicher wieder nach Hause kommen. Deshalb bitten wir Sie, Ihre Kinder (...) möglichst früh nach dem Mittagessen abzuholen. Besonders am Nachmittag scheint sich die Wetterlage zu verschärfen“, heißt es in einem gemeinsamen Elternbrief von Birgit Löcker, Regionalleitung der GFO-Kindergärten im Kreis Olpe, und den Kita-Leiterinnen. Laut aktueller Wetterprognosen soll ab dem Mittag starker Schneefall im Kreis Olpe einsetzen.
Auch einige Arbeitgeber schicken ihre Mitarbeiter heute frühzeitig nach Hause. Die Werthmann-Werkstätten in Attendorn stellen den Werkstattbetrieb um 12 Uhr ein. „Um sicherzustellen, dass alle Beschäftigten sicher nach Hause kommen, werden die Fahrdienste bereits um 12 Uhr alle Beschäftigten abholen (....). Das Mittagessen wird entsprechend früher angeboten“, schreibt Leiter Andreas Mönig in einem Brief. In Ausnahmefällen würde die Betreuung in den Werthmann-Werkstätten jedoch auch am Nachmittag sichergestellt.
Der „kleine“ Wochenmarkt in der Hansestadt, der jeden Mittwoch in der Fußgängerpassage vor dem Attendorner Rathaus stattfindet, fällt an diesem Mittwoch aufgrund des möglichen Schneechaos mehr oder weniger aus - lediglich ein Uhrenverkäufer steht in der Stadt. Die Textilhändler oder die Eier-Verkäuferin, die ansonsten hier stehen, blieben fern. Für Kunden geschlossen bleibt beispielsweise auch die Deutsche Bank an der Martinstraße in Olpe.
Die Schulen im Kreis Olpe gehen am Mittwoch in den Distanzunterricht. Grund sind die Prognosen mehrerer Wetterdienste, die heftigen Schneefall im Sauerland vorhersagen. Auf den Straßen könnte dann ein Verkehrschaos ausbrechen. Die Bezirksregierung aus Arnsberg als Obere Schulaufsichtsbehörde ordnete am Dienstagnachmittag ein „regionales Ruhen des Präsenzunterrichts“ unter anderem für den Kreis Olpe an. Grundlage dafür ist ein Erlass vom Oktober 2022, der „Regelungen zu schulischen Maßnahmen bei Unwetterwarnungen und anderen extremen Wetter-Ereignissen“ vorschreibt.
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„Die Leitungen der Schulen entscheiden im Rahmen der organisatorischen und personellen Möglichkeiten der Schule über die Art der Einrichtung von Unterricht in räumlicher Distanz. Die Lehrkräfte werden – unabhängig von dieser Regelung – ihren Dienst antreten, soweit es die Witterungsverhältnisse zulassen. Sie können auf Anordnung der Schulleitung Distanzunterricht auch von einem anderen Ort als der Schule erteilen“, erklärt die Bezirksregierung in einer Pressemitteilung und ergänzt: „Eltern und Träger des Ganztags werden von der Schule rechtzeitig über die getroffenen schulischen Maßnahmen informiert. Kinder, die regelmäßig im Ganztag betreut werden, können bei Bedarf und in Abstimmung mit dem Träger ein solches Angebot erhalten.“ Für Schülerinnen und Schüler, die die Mitteilung über den Unterrichtsausfall nicht mehr rechtzeitig erreiche und die deshalb im Schulgebäude einträffen, werde eine Betreuung gewährleistet.
„Wir haben alle die Möglichkeit, digitalen Distanzunterricht zu geben, und das machen wir auch“, erklärte Holger Köster, Rektor des Städtischen Gymnasiums Olpe (SGO), bereits am Dienstagmittag im Namen aller weiterführenden Schulen aus Olpe, Lennestadt und Attendorn. Insbesondere die unsichere Situation des Busverkehrs bei starkem Schneefall habe dafür den Ausschlag gegeben. „Über 50 Prozent unserer Schüler fahren mit den Bussen.“
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Betroffen sind auch die Grundschulen. Doch auch hier ist man vorbereitet, zeigt das Beispiel Lennestadt: Für die Schülerinnen und Schüler, die nicht zuhause bleiben könnten, weil die Eltern zum Beispiel beide berufstätig seien, werde an allen Grundschulstandorten eine Notbetreuung angeboten, so Monika Ax, Leitung der Franziskus-Grundschule in Meggen.
Anders sah es am Dienstag zunächst noch bei der Gesamtschule Wenden aus. „Distanzunterricht ist bei uns nicht geplant. Wir gehen davon aus, dass am Mittwochmorgen normale Straßenverhältnisse herrschen“, sagte die stellvertretende Schulleiterin, Svenja Hillmann, um 14 Uhr auf Anfrage unserer Redaktion. Durch die zentrale Absage der Bezirksregierung war dies vom Tisch.
Nicht nur die Schulen, sondern auch die Kindergärten stellen sich auf das Schneechaos ein. Für den Kindergarten „Rappelkiste“ im Attendorner Ortsteil Schwalbenohl gilt beispielsweise die Devise: Es liegt in der Verantwortung der Eltern, ob sie ihre Sprösslinge am Mittwochmorgen zur Kita bringen oder Abstand davon nehmen. „Es gibt keine Vorgabe, dass wir den Kindergarten schließen müssen“, erklärte Leiterin Kerstin Mersch am Mittag. Mit Blick auf das eigene Personal betont die Leiterin jedoch die Fürsorgepflicht, will heißen: Kolleginnen von weiter weg dürften zuhause bleiben oder zumindest umkehren, wenn eine gefahrlose Anreise zur Kita nicht gewährleistet sei.