Heggen. Die ehemalige Jugendherberge wird auf Vordermann gebracht, damit das Gebäude als Unterkunft genutzt werden kann. Das müssen Sie wissen.
Mutmaßlich Mitte März wird die ehemalige Jugendherberge in Heggen wieder Flüchtlinge aufnehmen. Bis Sommer vergangenen Jahres betrieb der Kreis Olpe in dem einstigen Krankenhaus an der Ahauser Straße eine interkommunale Unterkunft für Ukraine-Flüchtlinge, seitdem steht das Gebäude – mal wieder – leer. Schon in wenigen Wochen wird die Herberge jedoch zur Landesunterkunft für geflüchtete Familien, betrieben durch die Bezirksregierung aus Arnsberg.
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Die Behörde war im Herbst vergangenen Jahres an die Gemeinde herangetreten mit dem Wunsch, die zurzeit ungenutzte Liegenschaft in Heggen übergangsweise für Unterbringungszwecke anzumieten. Denn nicht nur die kommunalen Flüchtlingsunterkünfte platzen aus allen Nähten, auch die Landeseinrichtungen sind voll. Die Gemeinde als Eigentümerin und die Bezirksregierung vereinbarten einen Mietvertrag bis März 2026 und verständigten sich darauf, dass in dem Gebäude mit Platz für rund 200 Menschen ausnahmslos geflüchtete Familien unterkommen.
DRK-Landesverband hat Interesse
Für einen reibungslosen Ablauf wird die Bezirksregierung mit externen Dienstleistern zusammenarbeiten, die für Verpflegung, Betreuung und Sicherheit der Bewohner verantwortlich sind. Bis Ende Februar will Arnsberg über die Vergabe dieser Dienstleistungen entscheiden. Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe mit Sitz in Münster, der bereits die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) „Regenbogenland“ in Olpe verantwortet, hofft auf den Zuschlag. „Wir haben Interesse, können aufgrund des laufenden Vergabeverfahrens aber nicht mehr sagen“, bestätigt Claudia Zebandt, Sprecherin des DRK-Landesverbandes, auf Anfrage. Zur Erinnerung: Das DRK, allerdings der Kreisverband Olpe, hatte zuletzt schon die Aufsicht, als die Herberge interkommunal genutzt wurde. Der Betreuungsdienstleister soll für eine Tagesstruktur und Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen, dazu gehören unter anderem Freizeit- und Sportangebote, Integrationskurse und eine Kinderspielstube.
Derweil geben sich die Handwerker im und am Gebäude die Klinke in die Hand, um die einstige Jugendherberge wieder bewohnbar zu machen – das war sie zwischenzeitlich nämlich nicht. Vor allem, weil das Gebäude nach dem Auszug der letzten Flüchtlinge nicht mehr am Gas- und Wassernetz hing, nachdem die Gemeinde drei alte Öltanks aus dem Erdreich entfernen ließ und dabei die Versorgungsleitungen gekappt wurden.
Mittlerweile sind neue Leitungen gelegt, versichert Raphael Tombergs, Fachbereichsleiter Bauen, Planen und Wohnen im Rathaus, im Gespräch mit dieser Redaktion. Dieser Tage entsteht auf dem Herbergsgelände ein Parkplatz (für etwa 35 bis 40 Autos) für die Beschäftigten der Landesunterkunft und externe Dienstleister. Bis die ersten Flüchtlinge ankommen, sind einige Fenster, Brandschutztüren und Feuermelder ausgetauscht, zudem bekommen die Zimmer einen Anstrich und teilweise neue Lampen.
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Ein etwa zwei Meter hoher Zaun wird das Gelände nach außen wie innen abschirmen, um die Sicherheit der Bewohner und Beschäftigten zu gewährleisten. „Um zum Beispiel aus Gründen des Brandschutzes, etwa bei Evakuierung des Geländes, jederzeit einen Überblick über die Belegung in der Einrichtung zu haben, werden Einlass- und Auslasskontrollen durchgeführt. Dafür ist eine Umzäunung des Geländes und der Zugang über eine Pforte in jeder Einrichtung des Landes erforderlich“, erklärt Ursula Kissel, Sprecherin der Bezirksregierung.
Ursprünglich sollte dieser Zaun laut Tombergs vor dem Gebäude bis zum Bürgersteig reichen, davon habe man jedoch wieder Abstand genommen: „Der Zaun wird vorne an den seitlichen Gebäudeecken enden, hinten wird allerdings das gesamte Gelände umzäunt, damit sich die Bewohner dort aufhalten können“, so der Fachbereichsleiter. Der Großteil des alten Holzzauns ist mittlerweile auch verschwunden und in wenigen Tagen folgt der große Zaun.