Finnentrop/Heggen. Die alte Jugendherberge in Heggen wird an die Bezirksregierung Arnsberg vermietet – der Öffnungstermin der neuen Flüchtlinsunterkunft steht.

Bis zum September mietete der Kreis Olpe die ehemalige Jugendherberge in Heggen für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine an. Nachdem bereits zu Beginn dieses Jahres absehbar war, dass wenig bis kaum Kriegsflüchtlinge die Notunterkunft nutzen, wurde der Vertrag aufgekündigt. Nun steht das knapp 10.000 Quadratmeter große Grundstück seit September komplett leer, geht es nach der Gemeinde Finnentrop soll sich das, zu Jahresbeginn ändern – dafür soll am morgigen Dienstag in der Ratsversammlung, der Gebäudevermietung an die Bezirksregierung Arnsberg zugestimmt werden.

Gute Gespräche mit Bezirksregierung

„Wir würden das gerne machen – wir sind da in Gesprächen. Alles ist so weit vorbereitet und wird dem Rat vorgestellt“, erklärt der Finnentroper Bürgermeister Achim Henkel. Die Ratsmitglieder haben in der Entscheidung das letzte Wort und sollen darüber entscheiden, ob es bessere Alternativen zur Vermietung des Großgrundstücks gibt. Ludwig Rasche, 1. Beigeordneter der Gemeinde Finnentrop hofft mit Blick auf die angespannte Flüchtlingssituation, dass alle an einem Strang ziehen: „Wir warten jetzt erst einmal die Entscheidung ab. Ohne die Gemeinde Finnentrop wird das nicht funktionieren. Die Alternativen sind für uns als Kommune nicht so einfach – wir bekommen so oder so weiterhin Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge zugewiesen und müssen diese unterbringen. Insofern ist das eine gute Entwicklung für die Gemeinde“, hält er die frühere Jugendherberge für die beste kurzfristige Alternative.

Im Falle eines positiven Ausgangs werde bereits kommende Woche in einer Infoveranstaltung, den besorgten Bürgern im Detail mitgeteilt, wie die genauen Pläne der Vermietung aussehen. In enger gemeinsamer Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung soll bis März 2026 eine neue Asyl-Unterkunft entstehen und damit für Entlastung sorgen. Die Gemeinde hat klare Vorstellungen von der Umsetzung des Konzepts: „Es soll eine zentrale Unterbringungseinrichtung für Familien werden“, betont Rasche. Insgesamt 208 Personen sollen im ehemaligen Krankenhaus Platz finden. Die Unterbringung im früheren kommunal getragenen Krankenhaus soll jedoch nur vorübergehender Natur sein. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit soll es zu Abrissarbeiten am Grundstück kommen und mit der Bebauung von neuen Wohnflächen begonnen werden – unter anderem Räumlichkeiten zur Seniorenpflege sind dabei im Gespräch.


Startschuss zum Jahresbeginn

In den kommenden Wochen und Monaten sollen die bestehenden Mängel, wie Schimmel, in der Einrichtung beseitigt werden. „Dort werden noch einige Dinge aufbereitet, damit wir das Gebäude wieder in Betrieb nehmen können. Ab dem 1. Januar soll die Bezirksregierung Arnsberg das Gebäude und Grundstück übernehmen“, fasst Ludwig Rasche zusammen.