Attendorn. Straßen NRW führt weitere Vorarbeiten für den Bau einer neuen Brücke an der Kreuzung L 512/ L 539 durch. Autofahrer brauchen erneut viel Geduld

Gezwungenermaßen stellt der Landesbetrieb Straßenbau NRW den Geduldsfaden vieler Autofahrer auf der Landesstraße 512 zwischen Olpe und Attendorn für die nächsten zwei Wochen vor die Zerreißprobe: Aufgrund notwendiger Vorarbeiten für den Bau einer Ersatzbrücke neben der bestehenden Ihnetalbrücke, die einschließlich eines Turbokreisels am Knotenpunkt L 512/ L 539 bis Frühjahr 2027 fertiggestellt sein soll, muss sich der Verkehr in den nächsten Tagen einspurig an der Baustelle vorbeischlängeln. Eine entsprechende Ampelregelung an der dortigen Kreuzung in Sichtweite der JVA wurde am Mittwochmorgen eingerichtet und führte bereits am Mittag zu immensen Rückstaus in Richtung Schnütgenhof.

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In erster Linie betroffen waren all jene Autofahrer, die von Olpe kommend über die Landstraße fuhren. Am späteren Vormittag staute sich der Verkehr mehrere hundert Meter zurück, wer am Schnütgenhof noch fahren konnte, musste sich wenige Meter später vor dem Kraghammer Sattel „hinten anstellen“. Nicht wenige Autofahrer drehten auf dem Parkplatz am Kraghammer Sattel um und fuhren zurück in Richtung Schnütgenhof.

Baustelle wegen Kanalbauarbeiten

Es ist nicht das erste Mal, dass es aufgrund einer Baustelle an der Ihnetalbrücke zu spürbaren Rückstaus kommt. Als die Stadt Attendorn im Herbst vergangenen Jahres Kanalbauarbeiten durchführen und dafür die L 539 halbseitig sperren ließ, mussten vor allem Autofahrer, die aus Richtung Attendorn bzw. Finnentrop kamen, viel Geduld aufbringen und sich kurz vor der Brücke im Reißverschlussverfahren einfädeln, was viel Zeit in Anspruch nahm. Damals blieb jedoch die Brücke zweispurig befahrbar. „Das hatte zur Folge, dass die Autofahrer aus Richtung Olpe kommend nicht so große Probleme hatten“, erinnert sich Attendorns Tiefbauamstleiter Manuel Vogt, selbst regelmäßiger Nutzer der Landstraße. Ortskundige Autofahrer machten jedoch einen großen Bogen um die Baustelle und fuhren beispielsweise durch das Repetal, um von Olpe nach Attendorn zu kommen bzw. den umgekehrten Weg zu nehmen.

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Laut Straßen NRW wird in den nächsten 14 Tagen die schon im vergangenen Jahr begonnene Kampfmittelsondierung fortgeführt. Bei diesen Spezialtiefbauarbeiten geht es grob gesprochen darum, den Boden, in den später die Fundamente für die neue Brücke gesetzt werden, nach Kampfmittelrückständen zu durchsuchen. „Dafür reichen uns vorliegende Luftbilder nicht aus“, erklärt Olaf Schmidt, Sprecher der Straßen-NRW-Regionalniederlassung Südwestfalen mit Sitz in Netphen. Sind diese vorbereitenden Maßnahmen beendet, schließt sich der Verbau des Brückenbauwerks an. Olaf Schmidt kann zwar nicht garantieren, dass sich die Eingriffe in den fließenden Verkehr dann auf ein Minimum reduzieren, mutmaßlich würden die Autofahrer aber nicht mehr so belastet, weil die Ihnetalbrücke während des Baus der Ersatzbrücke für den Verkehr geöffnet bleiben soll.

Der Bau besagter Brücke samt Turbo-Kreisel ist nur ein Baustein der geplanten Arbeiten auf der stark freuquentierten Landstraße zwischen der Hansestadt und der Kreisstadt. Der Landesbetrieb als Eigentümer plant in den nächsten Jahren hohe Investitionen unter anderem in die Schaffung einer Dreispurigkeit zwischen dem Schnütgenhof und dem Kraghammer Sattel und in den Bau neuer Kreisverkehre, zudem sollen mehr Parkplätze entlang der L 512 geschaffen und viel Geld in die Fahrradinfrastruktur gesteckt werden. Los geht es jedoch mit dem Bau einer Ersatzbrücke in Sichtweite des Attendorner Gefängnisses.